Authentizität, Ehrlichkeit und Menschlichkeit in den sozialen Medien zeigen wunderbare Wirkung

Nina Grenningloh Reyes, L.A.: Ich will jetzt gar nicht über amerikanische Politik und den Präsidentschaftswahlkampf schreiben. Aber eine Social Media Lektion in Sachen Volksbewegung kann man schon lernen, wenn man den Wahlkampf des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders verfolgt.

Im Gegensatz zu seinen politischen Kollegen hat Bernie Sanders kein Super PAC, das ihm Millionen Dollar für Berni_Sandersden Wahlkampf zuspielt. Er lehnt Zuwendungen von Unternehmen kategorisch ab und akzeptiert nur individuelle Wahlkampfspenden. Im Vergleich zu den anderen Kandidaten ist Sanders’ Wahlkampfbudget ein Witz. Aber der demokratische Senator aus dem Staat Vermont hat einen anderen Trumpf im Ärmel.

Wo andere Kandidaten, insbesondere der republikanische Kandidat und Milliardär Donald Trump, die Medien taktisch für ihre Zwecke einsetzen und sich einen PR-Stunt nach dem anderen leisten, konzentriert sich Bernie Sanders auf Inhalte und seine politische Agenda. Menschen von der Ostküste bis zur Westküste erkennen, dass Bernie Sanders ihnen aus der Seele spricht.

100.000 Menschen verfolgten Bernie Sanders Rede live im Netz

Berbi_Sanders_EventRund 28.000 Menschen versammelten sich Anfang August in Portland, Oregon, um Bernie Sanders live zu sehen. In Los Angeles strömten nahezu 30.000 Menschen in die L.A. Memorial Sports Arena und begrüßten den sympathischen Kandidaten mit „Feel the Bern!“ Sprechchören.

Ende Juli hatte Bernie Sanders seine Unterstützer zu einem massiven Online Event eingeladen. In allen 50 Bundesstaaten kamen Leute zusammen und veranstalten rund 3.500 örtliche Bernie “Viewing Parties“ – die größte Zusammenkunft von politischen Anhängern überhaupt. Sanders sprach live von Washington, D.C. Über 100.000 verfolgten seine Rede in einer Live-Übertragung im Internet allerorten in den USA.

Hashtag #Bernie2016 explodiert auf Social Media

Der Sanders Enthusiasmus ist entfacht. Die wachsende Bürgerbewegung, die “Sanders for President“ unterstützt, ist kein Zufall. Der Hashtag #Bernie2016 explodiert auf allen Social Media Plattformen. Die amerikanischen Bürger haben die Nase voll von Präsidentschaftskandidaten, die mit Big Business kuscheln und sich Spendengelder von Megakonzernen (getarnt als Super PACs) in die Taschen stopfen – und dann schließlich nur Politik für die Reichen und die Großindustrie machen.

Bernie Sanders berührt die Massen mit einer ehrlichen und pragmatischen Politik. Eine Politik, die eine bessere Zukunft für alle verspricht. Sanders schmeißt nicht nur mit Wahlkampfparolen um sich: Er kann auf eine politische Karriere verweisen, die seine soziale und menschliche Seite wiederspiegelt. Der 73-Jährige war ein Bürgerrechtler in den 60ern, setzte sich in den 80ern für Schwulenrechte ein und sprach sich lange vor vielen anderen Amerikanern gegen den Irakkrieg aus – um nur einige Beispiele zu nennen.

Mundpropaganda funktioniert auf Social Media

Es überrascht nicht, dass ein Politiker mit so viel Integrität und einer eindrucksvollen politischen Karriere, eine Welle an Unterstützung auf Facebook, Twitter und Co. erlebt. Mundpropaganda funktioniert auf Social Media, wenn Menschen einer Person oder einer Marke Vertrauen schenken. Und Menschen schenken Personen oder Marken Vertrauen, wenn sie authentisch sind. So wie Bernie Sanders eben.

Hier ist jemand, der sich für die vom Aussterben bedrohte Mittelschicht und alle anderen vergessenen Bevölkerungsgruppen wie Minoritäten, Immigranten oder Veteranen in den USA einsetzt. Hier ist jemand, der Sachverhalte und aktuelle Belange zum Thema seiner Reden und seiner Aktivitäten in den sozialen Medien macht. Hier ist jemand, der ehrliche und offene Worte spricht – eine willkommene Abwechslung in der politischen PR-Maschinerie, die andere Kandidaten einsetzen.

Bernie Sanders Anhänger: 14,4 Millionen Facebook Posts in einer Woche

Die jüngsten Facebook Zahlen zeigen, dass mehr und mehr Menschen auf Facebook über Sanders reden. In der Woche bis zum 5. August sah Sanders rund 5,5 Millionen Interaktionen auf Facebook. Eine Woche später teilten Sanders Unterstützer rund 14,4 Millionen Posts auf Facebook innerhalb einer Woche. Politische Analysten geben Bernie Sanders inzwischen eine realistische Chance auf die Nominierung zum demokratischen Präsidentschaftskandidaten.

Der rasante Aufstieg des Bernie Sanders im Präsidentschaftswahlkampf ist ein Beispiel dafür, dass Authentizität, Ehrlichkeit und Menschlichkeit in den sozialen Medien wunderbare Wirkung zeigen. Wir können alle von Bernie Sanders lernen und anfangen, ein bisschen mehr Menschlichkeit ins Internet zu bringen – ob als Privatperson oder als Unternehmen.

Nina_Grenningloh_ReyesÜber Nina Grenningloh Reyes
Nina Grenningloh Reyes ist Gründerin von Communications Rebel und entwickelt Marketing- und Kommunikationsstrategien für Unternehmen in den USA und Deutschland, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen die Welt ein Stückchen besser machen. In Deutschland hat sie zum Beispiel mit Lunapads und Greenpicks Eco & Upcycling Market gearbeitet. In den USA hat sie Marketingkampagnen für die St. Baldricks Foundation und für Woodbury School of Architecture betreut. Nina lebt in Los Angeles, wo sie neben der kalifornischen Sonne die kulturelle und kulinarische Vielfalt liebt.
www.communicationsrebel.com

 

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