Content Marketing: Zu viel Arbeit für kleine Unternehmen?

Content Marketing ist das Schlagwort überhaupt für den Erfolg mit digitaler Kommunikation/ digitaler Werbung. Kein Wunder, denn bei der Masse an Websites, Foren, Videos und Social Media Plattformen ist es ohne Masse kaum möglich, Aufmerksamkeit zu erzeugen – es sei denn, mit Google Adwords, Affiliate Partnerschaften und/ oder Facebook Ads. Doch wie soll ein kleines Unternehmen ohne viele Ressourcen für Marketing und PR es schaffen, ständig neuen Content zu erzeugen und zu verbreiten? Gibt es nur den Weg, zu resignieren und das Web den Global Playern zu überlassen, die eigene Social Media – und PR-Abteilungen haben?

Was sind die Probleme für kleine Unternehmen, um sich mit ihren Leistungen und Kompetenzen im Web sichtbar zu machen?

  • Keine grundlegenden Web-Präsenzen wie CMS, Blog, Twitter, Facebook-Fanpage u.a. Kanäle für Content-Marketing
  • Keine Zeit, ständig zu schreiben, um effektiv Content-Marketing zu betreiben
  • Keine Redaktions-Kompetenz – vor Allem nicht im crossmedialen Bereich (Video, Bilder, Text und Audio)
  • Keine nennenswerten Netzwerke und Reichweiten über Newsletter, Facebook, Twitter, Xing und andere Plattformen
  • Keine nennenswerten Netzwerke im Bereich Meinungsführer, Presse, Blogger u.a. Stakeholder im Web
  • Keine Ressourcen, um das Web ständig zu beobachten und schnell auf Kommentare, Likes, Shares, Retweets etc. zu reagieren
  • Keine Monitoring-Tools, um den Markt und das eigene Unternehmen im Web zu beobachten
  • Keine Kompetenz in Bezug auf Online-Kampagnen
  • Keine nennenswerte Kompetenz, um seriöse Anbieter im Bereich Online-Marketing, SEO, Webdesign etc. zu identifizieren.
  • Keine hohen Budgets für die Beauftragung von Agenturen
2007 als Vorstand der Gründergenossenschaft Witten eG: Wir wussten schon damals, wie wichtig Zusammenhalten ist!

2007 als Vorstand der Gründergenossenschaft Witten eG: Wir wussten schon damals, wie wichtig Zusammenhalten ist!

Klingt deprimierend, nicht wahr? Müssen Gründer, Selbstständige, Kleinstunternehmen bis 10 Mitarbeiter – und Mittelständler bis ca 250 Mitarbeiter also auf digitale Kommunikation verzichten? Oder ist es unabdingbar, mindestens eine Stunde täglich auf die Kommunikation im Internet zu verwenden, auch wenn man als Handwerker, Gastronom oder Dienstleister keinen Bezug dazu hat?

Die Lösung: Content-Marketing und dialogorinetertes Marketing aus der Gemeinschaft heraus

Tatsächlich hat sich gerade auch in den SteadyNews über die Jahre eine Lösung entwickelt, die ich hier vorstellen will. Kann einfach übertragen werden auf andere Gemeinschaften von Gewerbetreibenden und Freiberuflern. Einzelhändler in Wuppertal verfolgen schon einen erfolgsversprechenden Ansatz, der deutschlandweit mediales Interesse erzeugt: Online-City Wuppertal

Es bilden sich Gemeinschaften (mit und ohne Organisationsform), die das Ziel haben, sich gemeinsam im Web zu vermarkten. Ziel dieser Gemeinschaften ist es, über kleine Budgets effektiv im Web präsent zu sein, zu werben, zu kommunizieren, Veranstaltungen zu organisieren und Kunden Mehrwerte zu bieten.

Es werden alle Formen von Content-Marketing genutzt: Blogbeiträge, Bilder, Videos, Posts, Audios – und selbstverständlich werden einflussreiche Social Media Kanäle aufgebaut, um darüber Reichweite zu erzielen, Suchmaschinenoptimierung für alle Mitglieder zu erreichen, um mit Stakeholdern (Einflussreiche Akteure wie Presse, Politiker, Blogger, Meinungsführer) gewinnorientiert partnerschaftlich zu kommunizieren.

Es handelt sich sozusagen um eine Verquickung von Verbandsaktivitäten (bzw. Branchengemeinschaften) und Marketing-Dienstleistungen. Es gibt eine Online-Plattform mit regelmäßigen News von den Mitgliedern, mit einem Marktplatz, Veranstaltungskalender, Newsletter, Social Media Kanälen etc. Die Mitglieder zahlen einen monatlichen Obolus für Redaktion, Vermittlung, Inserate, Network-Veranstaltungen etc.

Das „Digitale Kompetenzteam“ der SteadyNews

Podiumsveranstaltungen, Weiterbildungen, Club-Abende - es gibt viel zu tun!

Veranstaltungen, Weiterbildungen, Club-Abende – es gibt viel zu tun!

Schon seit 2007 gibt es das Online-Magazin SteadyNews. In diesen 8 Jahren hat sich viel aufgebaut an Reichweite, Kanälen, Newsletter-Abonnenten, Netzwerk-Aktivitäten. Mit jedem Beitrag werden ca 6.000 mögliche Kontaktpunkte erzeugt über Newsletter (1.400 Abonnenten), Twitter (2.400 Follower), Xing (2.000 Kontakte) und Facebook (590 Fans). Zusätzlich kommen täglich viele Google-Anfragen hinzu, so dass monatlich etwa 20.000 Besucher die SteadyNews lesen.

Das Alleinstellungsmerkmal der SteadyNews ist „Digitale Kompetenz“. Standen 2007 Existenzgründer als Zielgruppe im Fokus, sind es mittlerweile Selbstständige, Gründer, KmU und Berater, die sich für das erfolgreiche Wirtschaften im digitalen Zeitalter rüsten und fortbilden wollen. Über die SteadyNews wurde eine äußerst erfolgreiche Akademie für Social Media Weiterbildungen aufgebaut, die im August 2014 Holger Rohde und Dr. Marie Huchthausen eigenverantwortlich übernommen haben und erfolgreich fortführen.

Großartige Kooperationspartnerschaften haben sich entwickelt in diesen Jahren, wie zum CoWorking-Space WorkInn, zur Crowdinvesting Plattform Geldwerk1, zu Networker NRW und dem Marketing-Club Dortmund. Hinzu kommt ein dichtes Agentur- und Anbieter-Kompetenznetzwerk aus Marketing, PR, IT, Beratung und anderen Dienstleistungen. Irgendwann ist mir als Kopf dieses Netzwerkes klar geworden, dass meine Netzwerkpartner keine Zeit und keine Lust haben, ständig selbst Content zu produzieren, um die SteadyNews für sich effektiv zu nutzen.

Durch meine Verbandstätigkeiten beim BVMW (die ich zum 31. August 2015 wieder aufgeben werde, da wir zu unterschiedlich arbeiten) ist mir bewusst geworden, wie wertvoll die Möglichkeiten der SteadyNews sind, um genau die Herausforderungen zu bewältigen, die ich oben beschrieben habe. Ich biete meinen Netzwerkpartnern nun an, sie regelmäßig zu besuchen, über sie zu schreiben, mit ihnen Video-Interviews zu produzieren, mit Ihnen Veranstaltungen zu organisieren, eine lebendige Gemeinschaft zu gewährleisten. Hinzu kommen sicher Projekte, die wir gemeinsam entwickeln (wie Kongresse, Marktplätze, Print-Erzeugnisse etc.)

So wie das Alleinstellungsmerkmal der SteadyNews-Gemeinschaft „Digitales Kompetenzteam“ heißt, können sich aus vielen anderen Branchen Unternehmen zusammenschließen, um sich gemeinsam digital zu vermarkten! Entscheidend ist der Social Media Kommunikator, der sich wie ein Verbands-Beauftragter um die Mitglieder kümmert, sie besucht, über sie redaktionelle Beiträge verfasst, für den viralen Aufbau der Plattform sorgt, Netzwerke nutzt und Stakeholder-Marketing betreibt. So könnte ich mir wunderbar vorstellen, dass ein ähnliches Projekt wie die SteadyNews in Südwestfalen entsteht, das dort die produzierenden Unternehmen betreut und den Schwerpunkt auf „Employer Branding“ und „Recruiting“ legt.

Zusammenhalt war schon immer der Grundstein für Erfolg. Genossenschaften und Handwerks-Gilden sind traditionell bekannte Beispiele dafür. Denkt mal darüber nach! Vielleicht sind solche „Kommunikations-Vereine“ tatsächlich ein Geschäftsmodell für Journalisten und Branchenkundige PR-Experten, die sich durch diese Tätigkeitsfelder angesprochen fühlen. Das würde mich sehr freuen.

One thought on “Content Marketing: Zu viel Arbeit für kleine Unternehmen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert