Video Vortrag: Philip Westermeyer über Chancen der deutschen Wirtschaft im Online-Marketing-Zeitalter

Auf der diesjährigen Online-Marketing-Rockstars Konferenz hielt OMR-Gründer Philip Westermeyer einen Vortrag, der die Ergebnisse der „State of the German Internet“-Marktstudie vorstellte. Die 58 Slides gibt es hier bei Slideshare. Das 30-Minuten Video ist hier im Beitrag eingebettet. Für mich war die Präsentation sehr aufschlussreich, darum greife ich ein paar Punkte auf und würde mich freuen, wenn viele Leser den Vortrag anschauen.

Philip Westermeyer geht zunächst darauf ein, wie rasend schnell sich die Plattform-Ökonomie auf Platz 1 der wertvollsten Unternehmen vorgedrängt hat. Während 2011 noch die meisten der wertvollsten Unternehmen Öl-Companies waren, sind es heute ausschließlich digitale Unternehmen: Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft. Und vier davon sind reine Online-Marketing-Firmen – sie stammen aus der Plattform-Ökonomie.

Dann vergleicht er die meist genutzten Apps auf Smartphones in den USA, Deutschland, China. Während amerikanische und chinesische Smartphone-User zu 100 Prozent Apps einheimischer Firmen nutzen, sind es in Deutschland 90 Prozent US-Apps. Er stellt die Frage, welche Konsequenzen die deutsche Wirtschaft aus diesen Fakten ziehen will.

Deutschland ist mit rund 2.000 Weltmarktführern besonders stark im Mittelstand, und Deutschland ist im Online-Marketing besonders herausragend im Performance Marketing. Ob Suchmaschinenoptimierung, SEM, Web-Controlling, Affiliate oder andere gewinnorientierte Transaktionsprozesse – tatsächlich hat Deutschland in digitalen Prozesstechnologien ein international anerkanntes Alleinstellungsmerkmal.

Für Philip Westermeyer brachten die Ergebnisse der „State of the German Internet“ Studie seiner Aussage nach die Erkenntnis, dass Marketing in der digitalen Plattform-Ökonomie hauptsächlich um das Produkt kreist. Nicht mehr „Werbung“ steht im Fokus des Marketings, sondern alle klassischen 4 P’s im Marketing: Product, Price, Place UND Promotion. Das Produkt ist der Kern jeden Marketings. Und „Produkt“ bedeutet heute sehr viel mehr als dessen Kernnutzen!

Tesla eröffnet Ladenlokale in A-Lagen von Metropolen, Amazon verbindet Lieferservice mit Videostreaming und Hardware, Caspar gewährt für seine Matratzen ein unfassbares Rückgaberecht bei Nichtgefallen, Thermomix gestaltet seinen Vertrieb komplett über Partner und kann dabei auf Werbung verzichten. Die Begeisterung für das Produkt und die Begeisterung für die Community ist wirkungsvoller als jede TV-Werbung. Was zählt, ist der Glaube an das Produkt. Der Servicegedanke und immer wieder kreative Zusatzlösungen sind das, was gutes Marketing gestaltet.

Am Schluss der Präsentation gibt es noch einige Tipps für Unternehmen, die nach Ideen für ihr Online-Marketing suchen:

  1. Beachtet Nischen-Influencer, die genau Eure Zielgruppe erreichen. „Die Schönheit liegt in der Nische“. Ob es die Sekretärin ist, die bei Facebook 40.000 Sekretärinnen vereint, oder der Blogger, der für Jäger oder Angler schreibt – Guckt nach Euren Nischen!
  2. Nutzt Content Recommendation – Empfehlungsmarketing mit Eurem Content. Lernt von Firmen wie den „Babbel Guys“, die mit kleinem Budget und hoher Agilität den internationalen Erfolg schaffen, wie man Content auf vielfältige Weise verbreitet und Empfehlungen erhält.
  3. Falls Ihr glaubwürdig und erfolgreich werben wollt, denkt an Podcasts! Der Mensch von heute hat sich an den Komfort des Steamings gewöhnt, und auch im Audiobereich gehen immer mehr Menschen dazu über, mit Podcasts Bildung zu erhalten – und sich zu unterhalten. Im Vergleich zu Video-Werbung, Blogs und Instagram ist Podcast-Werbung noch sehr günstig zu bekommen. Und wenn der Podcaster selbst den Sponsoren präsentiert, hat das bei den Hörern einen hohen Glaubwürdigkeitsfaktor, wie Zahlen der Studie belegen.
  4. Ladenlokale können Marketinginstrumente sein. Apple hat es vorgemacht, Amazon und Tesla arbeiten in der Zwischenzeit auch damit. Gerade in Metropolen können stationäre Läden wirkungsvoll für eine Marke werben. Werbebudgets können sich auch in Immobilien-Ausgaben „verstecken“ und eine Alternative zu Adwords-Kampagnen und/ oder TV-Werbung sein – kreativ denken!
  5. Am Beispiel Boxspringbetten kann man sehen, wie gut es im E-Commerce sein kann, anstatt auf Adwords-Kamoagnen auf Amazon-Werbung zu setzen – denn noch ist der CPC bei Amazon extrem niedriger als bei Google. Im konkreten Beispiel steht 2,11€ bei Adwords zu 0,51€ bei Amazon. Das ist ein kurzes Zeitfenster – das sollte man rechtzeitig nutzen.

Hier der komplette Vortrag bei YouTube – sehr empfehlenswert!
Und hier der Link zu den OMR Podcasts mit Philip Westermeyer – für mich ein absolutes Muss

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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