Franz-Josef Baldus: Aber sicher kann man Facebook outsourcen!

FJ Baldus zeigt SteadyNews Redakteurin Eva Ihnenfeldt seine Vine-Produktionen

Viele Unternehmen und Social Media Manager fragen sich, ob man Facebook und Community-Management auch outsourcen kann. Und viele Social Media Experten warnen davor und betonen, dass Social Media als PR-Instrument unbedingt aus dem Unternehmen heraus erfolgen muss. Dass das auch anders geht, zeigt Franz-Josef Baldus, der mit seiner renommierten Kölner Werbe- und Social Media-Agentur koelnkomm socialmedia seit Jahren erfolgreich Community-Management für Kunden übernimmt. Sein Fazit: „Aber selbstverständlich kann man Facebook outsourcen!“

SteadyNews: Franz-Josef, wer bist Du und was tust Du?

FJ Baldus zeigt SteadyNews Redakteurin Eva Ihnenfeldt seine Vine-Produktionen

FJ Baldus zeigt SteadyNews Redakteurin Eva Ihnenfeldt Beispiele seines Community-Managements

Franz-Josef Baldus: Ich bin Geschäftsführer einer Kölner Werbe- und Social Media Agentur. Neben unseren klassischen Geschäftsfeldern im Bereich Werbung und Online-Marketing beschäftige ich mich mit Community-Management, Content-Marketing und Vine Videos.

Schon seit es das Web gibt entwickeln wir Webauftritte, doch auf „Community Management“ sind wir eigentlich eher „zwangsweise“ gestoßen. Vor einigen Jahren kam ein Stammkunde auf uns zu, der weder Zeit noch Lust, sich um seine Facebook-Fanpage zu kümmern. Ich begann mich in Social Media hineinzuarbeiten und habe gemerkt, dass mir das Ganze einfach Spaß macht.

2011 fing ich an mit dem Community-Management für eine Shoppingcenter Fanpage. Aus dieser ersten Aktivität wurden bis heute mehrere Shoppingcenter, ein Einzelhandels-Filialist und eine Immobilienmarke.

SteadyNews: Das hört sich ja schon reichlich umfangreich an. Wie viel Zeit brauchst Du für die Facebook-Redaktion?

Franz-Josef Baldus:  Das hört sich viel umfangreicher an als es ist. Ich definiere zu Beginn der Zusammenarbeit gemeinsam mit den Kunden die sinnvollen und notwendigen Zeitkontingente, so dass der finanzielle Aufwand klar definiert ist. Wir entwickeln anhand der Zielsetzung, wie umfangreich die Redaktion sein sollte. Der Zeitumfang, der sich daraus ableitet ist tatsächlich geringer als man vermuten könnte. Das fängt schon bei einer Stunde wöchentlich an. Als Texter der sich schnell in Inhalte hineinversetzen und sie adäquat umsetzen kann, komme ich mit täglich ab etwa 10-15 Minuten pro Kunde gut zurecht.

SteadyNews: Wie gehst Du mit Kommentaren und anderen Interaktionen um? Wie baust Du eine Fan-Community auf?

Franz-Josef Baldus:  Facebook Fans entstehen zum einen durch interessanten Content, zum anderen durch Facebook Ads. Doch nicht bei jeder Fanpage kommt es darauf an, möglichst viele Fans zu gewinnen.

Bewerbungen der Fanpage laufen meist über Facebook Anzeigen und die Hervorhebung von einzelnen Posts. Ich hebe Posts hervor, die besonders interaktionsstark sind. Das kann je nach Reichweite, die man erzielen will, zwischen 4 und mehreren hundert Euro kosten.

Es gibt auch Kunden, bei denen die Fanzahl keine Rolle spielt, sondern die Community im Fokus steht. Das ist dann wirkliches Community-Management. Ich betreue eine Immobilienmarke, bei der sich an verschiedenen Quartier-Standorten Nachbarschaftsgruppen gebildet haben, die Fans über Baufortschritte und dergleichen informiert werden. Hier ist die Fanzahl eher unwichtig, die Markenbindung jedoch sehr relevant.

SteadyNews: Was tust Du wenn Dir als Facebook Administrator Fragen gestellt werden, die fachliches Wissen erfordern – oder die Unternehmensinterna betreffen?

Franz-Josef Baldus: Diese Dinge werden ebenfalls zu Beginn der Zusammenarbeit geklärt. Es werden direkte Ansprechpartner aus dem Unternehmen benannt und es werden Wege festgelegt, wie wir miteinander kommunizieren. E-Mails sind da weniger hilfreich. Häufig hat es sich bewährt, eine geheime Facebook-Gruppe zu gründen. So läuft der Austausch zwischen mir und meinen Kunden auch abends und am Wochenende. Da die Mitglieder der geheimen Facebook-Gruppe bei neuen Posts eine Meldung erhalten, funktioniert das meistens ziemlich schnell.

Ich antworte aber auch direkt von mir aus, wenn Fragen oder Kritik geäußert werden. Dann teile ich den Fans mit, dass ich mich als „Facebook-Team“ um die Fragen oder Beschwerden schnell kümmere. Mit der Zeit wird man aber sowieso immer souveräner und kann die meisten Fan-Fragen und –Kommentare auch ohne Kundenrücksprache beantworten.

SteadyNews: Außer Community-Management bei Facebook und Facebook-Ads, was macht Ihr noch?

Franz-Josef Baldus:  Wir machen natürlich auch komplette Werbekampagnen. So haben wir die Eröffnung mehrerer großer Shoppingcenters mit klassischer Werbung begleitet, mit Print-Anzeigen, Plakaten, CityLight-Postern, ÖPNV-Werbung, Hörfunk- und Kino-Spots – und natürlich auch mit Werbemaßnahmen und -mitteln, die speziell darauf abzielen, Facebook-Fans zu gewinnen.

SteadyNews: Abgesehen von Facebook, was bedeutet Content-Marketing und Community Management für Eure Agentur?

Franz-Josef Baldus:  Content-Marketing ist für mich der strategische Überbau für alle Social Media-Aktivitäten.

Meiner Meinung nach ist es ein großer Fehler, wenn sich Unternehmen ohne eine solche Strategie in die Social Media-Arbeit stürzen. Facebook ist ein letztlich ja nur ein Social Media-Instrument, das bestimmte Ziele erreichen und in der Regel bestimmte Inhalte vermitteln soll. Mein Credo ist immer: Erst Ziele festlegen, dann Strategie entwickeln, und erst danach an die Maßnahmen rangehen.

Wenn Kunden an mich herantreten mit der Frage „Sollen wir auch zu Facebook?“, beginne ich immer mit einem „Briefing-Workshop“ und einer Content-Marketing Strategie. Bei großen verzweigten Unternehmen sind das manchmal auch mehrere einzelne Workshops mit den verschiedenen Einheiten, die sich zusammenfinden müssen. Der Workshop mit Geschäftsführern, Abteilungsleitern etc. dauert den ganzen Tag. Er muss gut vorbereitet sein und natürlich nachbearbeitet werden. Erst daraus ergeben sich Strategie und Maßnahmen. Ist Facebook dann immer noch auf der Agenda, beginnt das eigentliche Community-Management.

Im Rahmen des Content-Marketing bespielen wir alle in der Strategie definierten Kanäle, natürlich auch Newsletter und Blog. In der Regel arbeiten unter unserer Agenturregie freie fachkundige Texter. So schnüren wir je nach Bedarf Content-Pakete als Maßnahmen für ein festgesetztes Monatsbudget. Facebook erhält seinen Platz in diesem Maßnahmen-Paket. Übrigens sind nicht nur Unternehmen unsere Kunden sondern auch Werbeagenturen, die selbst keine oder eher wenig Social Media Kompetenz besitzen.

SteadyNews: Und Du sprachst anfangs noch von Vine-Videos?

Seit einiger Zeit habe ich eine große Leidenschaft für „Vine“-Kurzvideos entwickelt, die direkt und ohne Postproduktion auf dem Smartphone produziert werden. Diese Sechs-Sekunden-Videos eignen sich für Produktpräsentationen, Markenaufbau, Emotionalisierung, Information, Eventankündigung und vieles, vieles mehr – und es macht mir viel Spaß, immer wieder neue kreative Techniken und Ideen zu entwickeln. Ich werde diesen Bereich weiter ausbauen und bald auch Kurzvideo-Workshops anbieten. Interessenten können sich gern mit mir in Verbindung setzen – Vine macht Freude und bietet viele interessante Möglichkeiten.

FJ_Baldus_swFranz-Josef Baldus
Koelnkomm socialmedia
koelnkomm kommunikationswerkstatt gmbh
Friedrich-Ebert-Ufer 44
51143 Köln
Tel.: 02203 / 18 62 – 0
Mobil: 0151 43127191
E-Mail: [email protected]
http://www.socialmedia-koeln.de

 

 

8 thoughts on “Franz-Josef Baldus: Aber sicher kann man Facebook outsourcen!

  • Reply Ralph 10. Mai 2014 at 11:50

    Hallo Ihr Beiden,

    ein sehr lesenswertes Interview.

    Sogar das Vine finde ich sehr gelungen. Wie wurde dies „hinter den Kulissen“ geplant?

    Beste Grüße, Ralph

    • Reply Eva Ihnenfeldt 10. Mai 2014 at 13:25

      Danke lieber Ralph, ich denke unser Franz-Josef sollte auf jeden Fall seine „Vine-Academy“ mit unser aller Unterstützung starten. ich will das auch lernen!

  • Reply Franz-Josef 10. Mai 2014 at 14:04

    Hallo lieber Ralph,

    wie schaut’s aus in Dresden? Wir müssen uns noch mal sehen…
    Das Vine Video ist mit der sog. Stop-Motion-Technik aufgenommen worden, also „Bild“ für „Bild“, so dass wie im guten alten Daumenkino ein solcher Film daraus entsteht.
    Wir wollten eigentlich noch eine kleine Sequenz dranhängen, aber das Model hat sich kurz vorm Rhein einen nassen Hintern geholt 😉
    Jetzt im Nachhinein find ich den Wellenausklang zum Schluss aber eigentlich besser als das ursprünglich geplante Ende.

    Liebe Grüße
    Franz-Josef

  • Reply Ralph 10. Mai 2014 at 16:28

    Finde seine Idee auch sehr gut. Sprachen bereits persönlich über seine Fokussierung auf Vine.

    Schönes Wochenende, Ralph

    • Reply Eva Ihnenfeldt 11. Mai 2014 at 10:20

      Wie wunderbar, dass wir so ein „virtuelles Dorf“ sind – ich bin ja platt, dass Ihr Euch sogar kennt! Na denn müssen wir einfach nur noch überlegen, wie wir uns gemeinsam immer weiter entwickeln können. Wir in der Business Academy haben die Lernplattform – Ihr habt das Wissen, so können wir auch über viele Kilometer hinweg z.B. Vine Produktions-Workshops realisieren (glaub ich zumindest…)

  • Reply Ralph 11. Mai 2014 at 20:47

    Hallo Franz-Josef,

    ich habe mich über Deine Antwort gefreut. Planst Du wieder ein Dresden-Besuch? Wenn ja, dann gib mir rechtzeitig Bescheid! Somit kann ich mir für unser Treffen frei nehmen.

    Ist doch bestens, wenn Dir jetzt Dein Vine besonders gefällt, obwohl dies etwas vom Plan abwich 😉

    Jetzt wünsche ich Dir einen schönen Start in die neue Woche, Ralph

  • Reply Ralph 11. Mai 2014 at 20:51

    Hallo Eva,

    wir lernen uns auch noch persönlich kennen 😉

    Würde ich jetzt keine Social Media-Seminare bis Anfang Juni geben, hätte dies Anfang Juni bei Euch vor Ort geklappt. Auf jedenfalls ist unser Treffen meinerseits nur verschoben 😉

    Deine Idee klingt gut. Ich denke, dass Franz-Josef weiter in der Erfahrung mit Vine ist als ich.

    Jetzt wünsche ich auch Dir einen schönen Start in die neue Woche, Ralph

    • Reply Eva Ihnenfeldt 12. Mai 2014 at 10:48

      Hallo lieber Ralph,
      ach das ist ja schön, dass Du fast Anfang Juni ins Ruhrgebiet gekommen wärest! StARTcamp im U? Ja das klappt sicher irgendwann bald – und da freue ich mich jetzt schon drauf. Und wenn ich genauer weiß, welche Art von Seminaren Du gibst, fällt uns ja vielleicht sogar schon vorher ein, was man zusammen auf den Weg bringen könnte…

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