Interview mit Social Media Manager Christian Spließ: #grenzgeschichten

Christian Spließ ist schon seit 2005 fester Bestandteil der Social Media Szene in NRW. Er war federführend beim Blog der Duisburger Philharmoniker, außerdem betreute der Social Media Manager Projekte bei Kulturinstitutionen: bei Buchmessen, Festivals, Ausstellungen. Seit November 2013 gehört auch das Portal „Grenzgeschichten“ von der Stiftung Zuhören in Kooperation mit dem Bayrischen Rundfunk und der Bayrischen Medienanstalt zu seinen Projekten, die er freiberuflich betreut. Doch was verbirgt sich hinter „Grenzgeschichten“? Wir sprachen mit Christian Spließ.

SteadyNews: Christian, was genau ist das Portal „Grenzgeschichten“?

Christian Spließ: Grenzgeschichten ist ein Portal, mit dem sich im Internet Geschichten verorten lassen. Grenzgeschichten dreht sich um Ländergrenzen,Christian_Spliess_Grenzgeschichten

um Flucht, Vertreibung, Überwachung – von vorgestern, gestern, und heute. Jeder kann mitschreiben, die Beiträge werden allerdings vom Team gegen geprüft.

SteadyNews: Das klingt spannend. Wird dieses offene Portal denn auch gut angenommen? Das stelle ich mir schwierig vor.

Christian Spließ: Wenn man sich die Reaktionen aus der Pilotphase anschaut, dann mache ich mir da keine Sorgen. Ich denke, dass das Portal nun, da es

seit Mai 2014 öffentlich ist, gut angenommen wird. Wir haben in der Pilotphase Projekte an Schulen durchgeführt. Dort haben sich Jugendliche mit Orten und deren Geschichten auseinandergesetzt – z.B. gemeinsam mit dem Schriftsteller und DDR-Dissidenten Reiner Kunze.

Anhand der entstandenen Videos und Geschichten, die die Jugendlichen selbst konzipiert haben, spürt an die Begeisterung, die durch die Beschäftigung mit der Geschichte erzeugt wurde. Bis heute gibt es auf dem Portal www.grenzgeschichten.net sechzehn Geschichten und 66 Videos bei Vimeo. Die älteste Geschichte handelt von einer Vertreibung aus Breslau im 2. Weltkrieg, die jüngsten Geschichten sind aus der Zeit des Kalten Krieges und der RAF.

SteadyNews: Was hat das Alles mit Social Media zu tun? Inwieweit haben Blog, Facebook, Twitter und Co zum Erfolg beigetragen?

Christian Spließ: Oh, eine ganze Menge! Das Ganze findet wesentlich im Social Web statt, da die Stiftung Zuhören primär mit Schulen zusammenarbeitet. Von Anfang an war klar, dass die Zielgruppe „SchülerInnen“ am besten über soziale Kanäle ansprechbar sind, denn das sind die Kanäle, in denen sich Jugendliche bewegen.

 

Die "Social Media Kommando-Zentrale" vom Projekt Grenzgeschichten

Die „Social Media Kommando-Zentrale“ vom Projekt Grenzgeschichten

Die Facebook Fanpage, die vor vier Monaten startete, hat bis heute knapp 2.300 Fans gewonnen – und eine hohe Interaktionsrate. Manche Posts erreichen mehr als 10.000 Menschen – worauf wir sehr stolz sind. Inhalte sind vor allem Blogbeiträge, Posts der Schüler und Schülerinnen, und natürlich der „Blick hinter die Kulissen“ mit vielen Fotos.

Sehr wichtig in diesem Zusammenhang sind die Mediencoaches, welche die Jugendlichen bei der Erstellung von multimedialen Inhalten begleiten und trainieren.

Herzstück unserer Kampagne ist wie immer der Blog. Dort finden sich die Beiträge der SchülerInnen, aber auch viele Artikel zu aktuellen Themen, die aus unserer Redaktion stammen.

Nicht zu vergessen gibt es auch einen Twitteraccount. Über Twitter lief die Aktion „Tweethub“, bei der an einem einzigen Tag gleich fünf Partner ihre Projekte zum Thema vorstellten. Mittels Twitter konnte man Fragen stellen, Ideen beisteuern und Hintergründe beleuchten. Diese Aktion war für das Projekt ein großer Gewinn, da sich Meinungsführer und Stakeholder für die Idee begeisterten und uns unterstützten.

Blog, Facebook und Twitter in Kombination mit Vimeo sind die hauptsächlichen Kommunikationskanäle von Grenzgeschichten.

SteadyNews: Du bist erfahrener Social Media Manager und Community Manager. Was sind grundsätzlich für Dich die Bausteine für Social Media Marketing?

Christian Spließ: Zunächst ist die Strategie Grundlage für den Erfolg: „Da muss man schon am Anfang an das Ende denken“. Man muss vorausschauend planen, muss frühzeitig Redaktionspläne erstellen. Aber man muss auch stets flexibel bleiben, denn natürlich ist gerade im Social Web vieles unvorhersehbar. Wichtig ist außerdem, dass die Mitarbeiter im Web gut vernetzt sind. Beziehungen sind das A&O.

Das richtige Gespür für die Zielgruppen zu entwickeln, ist entscheidend. Wie tickt meine Zielgruppe? Wie verhält sie sich? Wie erreiche ich sei am besten? – nur so lässt sich eine Community aufbauen und pflegen.

SteadyNews: Christian, ich weiß ja, Du bist als Freiberufler vor Allem Experte für die Entwicklung und Umsetzung von Social Media Kampagnen und betreust mehrere Seiten und Netzwerke. Hast Du überhaupt noch Kapazitäten frei für weitere Aufträge?

Christian Spließ: Für interessante Projekte bin ich immer zu haben. Hinter mir steht ja auch ein komplettes Netzwerk aus der Social Media – und (Online-) Marketing Branche! Am Besten ist es immer, sich erst einmal kennen zu lernen und zu reden.

christian_spliessKontaktdaten:
Christian Spließ
Neudorfer Straße 62
47057 Duisburg

 

 

http://homo-narraticus.de

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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