Konservatives Deutschland: Nur 13,8% weibliche StartUp Gründer – in Großbritannien sind es 33,3%

Wie auch in vielen anderen europäischen Vergleichen schneidet Deutschland mal wieder unterdurchschnittlich ab, was Frauen und selbstbestimmtes Unternehmertum betrifft. Magere 13,8 Prozent der StartUp Gründer in Deutschland sind Frauen, das ergab der zweite Europäischen Startup-Monitor (ESM), bei dem das StartUp-Geschehen aus 18 Ländern untersucht und ausgewertet wurde – mit 2515 Start-ups und über 23 774 Mitarbeitern. Spitzenreiter bei den StartUp-Unternehmerinnen ist Großbritannien – dort sind rund ein Drittel aller innovativen Unternehmer Frauen – herzlichen Glückwunsch! Im Schnitt gab es europaweit einen Frauenanteil von 14,8 Prozent (Morgenpost). Erstaunlich war bei den Ergebnissen, dass der Anteil der reinen Comsumer-Geschäftsmodelle auf 4,6 Prozent zurückgegangen sind – 2015 versuchten noch 23 Prozent der StartUps ihr Glück direkt mit dem Endverbraucher. Es scheint sich also alles so langsam aus der Kindergarten-Phase herauszubewegen – StartUps werden zunehmend professioneller.

Was ist ein StartUp?

Im Vergleich zu Existenzgründungen beruhen StartUp-Gründungen auf innovativen Ideen, die stark an Wachstum orientiert whiteboard-849812_640sind: Wachstum an Mitarbeitern, an Umsatz, an Marktanteil, an Kunden, an Innovationskraft, an Nutzern… Viele der StartUps sind stark auf den digitalen Bereich fokussiert, oder anderweitig IT- und techniklastig. So gaben 89,9 Prozent der befragten europäischen StartUps an, dass ihr Produkt eine Marktneuheit sei. Fremdkapital spielt bei StartUps eine entscheidende Rolle. Im Schnitt hat jedes befragte StartUp bisher 12 Arbeitsplätze geschaffen – mit Unterstützung von Kapitalgebern.

Ihre größten Probleme

Vertrieb, Kundenakquise, Produktentwicklung und Wachstum sind die schwierigsten Herausforderungen der europäischen StartUps. Themen, die eng miteinander verwoben sind. Bei technischen Entwicklungen ist es sowieso eher eine Seltenheit, dass Produkt- und Plattformentwicklungen so funktionieren wie gedacht. Das ist auch auf FuckUp-Nights eines der Hauptursachen, warum Ideen scheitern: Gründer, die häufig selbst keine Programmierer sind, unterschätzen den Aufwand und die vielen Hindernisse – die Zusammenarbeit zwischen Programmierern und Gründern ist komplex und kompliziert.

Der Vertrieb ist die zweite Hürde für Jungunternehmen. Auf das strategische Marketing stürzen sich alle gern, vor Allem die vielen Tools und Social Media Kanäle begeistern viele StartUp-Gründer. Doch ernsthafte Akquise ist ganz anders als Kommunikation über Facebook, Twitter und Co. Da heißt es beharrlich, aus unwilligen Ansprechpartnern interessierte potentielle Kunden machen! Das fällt schwer, das erfordert neben Beharrlichkeit auch die Fähigkeit, Ablehnungen einzustecken und Zurückweisungen hinzunehmen.

Wachstum stellen sich wohl alle Gründer und StartUp-Gründer zu einfach vor. Schließlich ist man selbst überzeugt von der eigenen Problemlösung und unterschätzt die Behäbigkeit des Bestehenden erheblich. Erfolgreiche StartUps sind die, die nicht aufgeben, auch wenn der Wind in den ersten Jahren stets gegen das eigene Vorhaben weht und stürmt.

Für StartUps ist wichtig, von Anfang an über nationale Grenzen hinaus zu denken. Die befragten StartUps gaben an, im Durchschnitt 30,9 Prozent ihres Umsatzes im europäischen Ausland zu erzielen. Bei der Internationalisierung sind uns Deutschen der Studie nach andere EU-Länder deutlich überlegen.

B2B oder B2C – Mit wem machen europäische StartUps Geschäfte?

Besonders prägnant war wohl das Ergebnis, dass der Anteil der StartUps, die sich ausschließlich direkt an Endverbraucher wenden, innerhalb eines Jahres von 23 Prozent auf 4,6 Prozent zurückgegangen ist. Heute liegt der Anteil der B2B (Business to Business) Gründungen bei 26 Prozent – die meisten StartUps sind Mischwesen und sprechen beide Seiten an: Unternehmen und Konsumenten. Dabei ist der Anteil der StartUps, die mit großen etablierten Unternehmen kooperieren, noch weiter gestiegen: 73,7 Prozent der Start-ups arbeiten mit großen Unternehmen aus Mittelstand und Industrie zusammen.

Quelle: Wired

Bildquelle: Pixabay_StartUpStockPhotos

 

 

 

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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One thought on “Konservatives Deutschland: Nur 13,8% weibliche StartUp Gründer – in Großbritannien sind es 33,3%

  • Reply Newsletter der SteadyNews vom 29. November 2016 - Steadynews | 6. Dezember 2016 at 08:40

    […] Nur 13,8% weibliche StartUp Gründer – in Großbritannien sind es 33,3% Konservatives Deutschland: Wie auch in vielen anderen europäischen Vergleichen schneidet Deutschland mal wieder unterdurchschnittlich ab, was Frauen und selbstbestimmtes Unternehmertum betrifft. Magere 13,8 Prozent der… […]

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