Jalall D’or: Ein StartUp mit Früchten und Nüssen erzählt von Höhen und Tiefen

Dorothea Linnenbrink entspricht zwar nicht den Vorstellungen des typischen StartUp-CEO’S: männlich, 35, Macuser und bestens international vernetzt. Und doch kann sich die bodenständige Münsteranerin zu Recht als typisches StartUp bezeichnen: Preisträgerin bei Start2Grow und vielen weiteren Wettbewerben, bestens mit Social Media Marketing vertraut, gut vernetzt in der StartUp- und Unternehmerszene in Münster und der Region Rhein/ Ruhr. Und dabei ist Dorothea auch noch Markthändlerin, Ehefrau und Mutter von zwei erwachsenen Kindern, die sich ebenfalls intensiv einbringen für den Erfolg von Jalall D’or. Worum es geht? Um bestes Brain- und Seelenfutter – um Früchte und Nüsse aus aller Welt.

SteadyNews: Was genau ist Jalall D’or und woraus setzt sich Euer Geschäftsmodell zusammen?

Dorothea Linnenbrink: Jalall D’or, das sind erst mal wir, Jalalledin aus Persien und Dorothea aus Westfalen –Wir schlagen mit ausgefallenen Trockenfrüchten und Nüssen aus aller Welt eine Brücke zwischen Persien, dem Land der Märchen und Dichter und dem bodenständigen Westfalen. Nachhaltigkeit liegt uns dabei am Herzen. Soweit wie möglich, bieten wir Produkte in Bio- und/ oder Rohkostqualität, Produkte, zu der wir vielleicht eine Geschichte erzählen können, ausgefallene Produkte, die es nicht überall zu kaufen gibt.

Neugierig? Hier geht es zu den Köstlichkeiten von Jalall D’or
Für die Leser der SteadyNews hat Dorothea Linnenbrink sogar einen Online-Gutschein im Wert von 5 €  generiert. Der Gutschein-Code heißt „Steady-News“ und kann einmal im eingeloggten Zustand eingelöst werden.

Unsere Spezialität sind unsere bunten Trockenfrucht/ Nuss-Mischungen. In Ihnen vertragen sich Trockenfrüchte und Nüsse aus aller Welt auf engstem Raum wunderbar. Selbst die Cranberries aus den USA und die grünen Rosinen aus dem Iran liegen in unserer Mischung „Sonnenschein“ friedlich nebeneinander.

Neben Studentenfutter gibt es bei uns auch Professorenfutter oder Elternfutter, Inspirationsfutter oder Seelenfutter. Für jeden ist etwas Passendes dabei.

Vor 11 Jahren sind mein Mann und ich mit einem Marktstand auf dem Wochenmarkt in Münster gestartet. Seit fünf Jahren schlagen wir über unseren Online-Shop www.jalalldor.de die Brücke hinaus in die Welt.

SteadyNews: Zur Geschichte Eures Unternehmens: Wie hat sich das Familienunternehmen nach und nach entwickelt?

Dorothea Linnenbrink: Die erste Idee war, wie gesagt, der Brückenschlag zwischen den Kulturen. Wir haben ganz klein angefangen auf dem Wochenmarkt. Damals war es nicht einfach, die konservativen Westfalen von unseren „neuartigen“ Produkten zu überzeugen. Mit viel Ausdauer und Hartnäckigkeit haben wir es jedoch geschafft und inzwischen sogar einen zweiten Stand auf dem gleichen Markt.

Marktstand 1Besonders viel Freude macht es, dass unsere zwei Kinder, Nassim und Mina, die damals 13 und 14 waren, und die bis zu ihrem Abitur immer auf dem Markt mitgeholfen haben, sich auch mit ihren Ideen immer mehr in unser Geschäft einbringen: Mina steht mir in Design-Fragen zur Seite, Nassim hilft mir sowohl in computertechnischen als auch konzeptionellen Fragen. Wie viele junge Menschen ist er im Web zu Hause, informiert sich dort, lernt über Tutorials und erzählt mir davon. Er ist ein wertvoller Partner. Besonders stolz bin ich auf die zwei tollen Videos, die er für uns produziert hat. Für den ersten Film haben er und sein Freund sogar den 1. Preis des Gründerwettbewerbs Exi-Tube gewonnen.

SteadyNews: Alle Selbstständigen erleben Höhen und Tiefen – vor Allem im schnelllebigen Online-Geschäft. Welchen Herausforderungen seid Ihr begegnet – und wie konntet Ihr die Hürden und Schwierigkeiten überwinden?

Höhepunkte waren die Auslobung des 2. Preis beim bundesweiten Gründer-Wettbewerb „Start2grow“ sowie verschiedene TV-Auftritte im WDR. All das zeigt uns immer wieder, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir verkaufen nicht nur Produkte, sondern auch Geschichten und das kommt gut an.

Unsere größte Herausforderung war jetzt der Relaunch unseres Online-Shops. Das hat vor allem mir in den letzten zwei Jahren sehr viel Energie geraubt. Es ist sehr schwer für Nicht-Fachleute mit begrenztem Kapital, sich für das richtige Shopsystem oder die richtige Agentur zu entscheiden. Wir waren wohl etwas blauäugig. Uns wurde viel versprochen und wenig gehalten, nicht aus Böswilligkeit, sondern aus der fehlenden Erfahrung heraus.

Ein Online-Shop ist ein hoch komplexes System, bei dem viele Dinge ineinandergreifen. Wichtig ist es schließlich bei Google gefunden zu werden, die Abläufe beim Bestellprozess müssen reibungslos funktionieren, Sicherheit spielt eine Rolle, die Seite muss schnell laden, soll ansprechend aussehen. Vor allem, wenn man Lebensmittel verkauft, ist das Aussehen entscheidend.

Ja, und wir hatten uns mit Magento für ein sehr komplexes System entschieden. Damit war die erste Agentur überfordert, da sie nicht genügend Erfahrung mit Magento hatte – aber das ahnten wir natürlich nicht bei der Beauftragung.

Nach langem hin und her sind wir jetzt hoffentlich nach dem 2. Wechsel in guten Händen bei einer Agentur, die sich auf Magentoshops spezialisiert hat. Die hat natürlich Ihren Preis, arbeitet dafür aber auch sehr effizient. Fehler werden schnell erkannt und beseitigt. Im Laufe meiner Selbstständigkeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass es teurer wird, wenn man am falschen Ende spart. Es ist wichtig, dass eine Agentur viele Erfahrungen und Referenzen vorweisen kann, dass man einen Ansprechpartner hat, der komplizierte Sachverhalte einfach erklären kann und Zuverlässigkeit ist auch ein wichtiges Kriterium.

Heute würde ich ganz anders an die Sache herangehen. Ich würde mir immer mehrere Meinungen einholen, mich im Detail über das Shopsystem informieren, bevor ich so ein komplexes Projekt in Auftrag gebe. Diese ganzen Schwierigkeiten haben wir nun Gott sei Dank überwunden. Wir sind sehr zufrieden mit dem Layout, auch Nassim, der immer super kritisch ist. Alles funktioniert nun reibungslos und so schauen wir wieder mit voller Zuversicht nach vorne.

SteadyNews: Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten Jahre?

Dorothea Linnenbrink: Die Pläne für nächstes Jahr sind, mit unserem Sortiment an Firmen heranzutreten. Wir handeln ja nicht nur mit leckeren Produkten. Trockenfrüchte und Nüsse sind auch sehr gehaltvoll und gesund, hervorragend geeignet für Konferenzen und Seminare – als Inspirationsfutter, Kopffutter, Kreativfutter… Außerdem lassen sich unsere ausgefallenen und einzigartigen Mischungen auch sehr gut verschenken.

Als zweites Ziel haben wir uns vorgenommen ausgewählte Produkt über Amazon anzubieten. Beides gehen wir Anfang nächsten Jahres an.

SteadyNews: Was würdest Du anderen selbstständigen Händlern empfehlen, die den Schritt ins Online-Business gehen wollen?

Erst einmal sollte man genau seine Mitbewerber analysieren und überlegen, wie man sich von Ihnen abhebt. Das ist online ein sehr wichtiger Punkt. A&O ist also ein sehr gut durchdachtes Konzept. Dann sollte man sich viele Shops im Internet anzuschauen – auch solche, die etwas ganz Anderes verkaufen. Moderne und innovative Shops zu durchleuchten kann besonders hilfreich sein. Ältere Semester sollten sich jüngere mit ins Boot holen, die sich in Welt des world wide webs besser auskennen. Das hat mir persönlich sehr geholfen. Andere wichtige Punkte habe ich ja schon im Laufe des Interviews erwähnt.

Gerne gebe ich meine Erfahrungen auch weiter an Leute, die einen Online-Shop planen. Das hatte mir damals gefehlt, der Austausch mit anderen Onlineshop-Betreibern. Nur wenn man selbst das alles durchlebt hat, kann man verstehen, welche Probleme auftreten können. Ich kann mir vorstellen, dass viele Händler mit dem Thema überfordert sind.

Gerade der Einzelhandel tut sich noch schwer mit der digitalen Veränderung. Ich kenne auch andere Onlinehändler, die mit ihrer Shop-Lösung gar nicht glücklich sind. Denn mit der Fertigstellung des Shops ist es ja noch lange nicht alles vorbei. Danach muss der Shop ja auch bei Google gefunden werden und das ist ebenfalls eine Wissenschaft für sich.

Letztendlich ist für mich der Austausch mit Gleichgesinnten sehr wichtig. Netzwerken, Kontakte pflegen, sich immer auf dem Laufenden zu halten ist unumgänglich für ein erfolgreiches Geschäft.

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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2 thoughts on “Jalall D’or: Ein StartUp mit Früchten und Nüssen erzählt von Höhen und Tiefen

  • Reply [email protected] 21. Dezember 2015 at 21:27

    Liebe Frau Linnenbrink,

    ich erinnere mich auch heute noch gern an die bewegende Preisverleihung bei start2grow. Das war ein Highlight.

    Heute haben Sie einen onlineshop geschaffen, der sich sehen lassen kann. Dazu braucht man gute Helfer. Der Shop gelingt aber nur, wenn der Eigentümer, also Sie, mit enormer Kraft jedes einzelne Detail des Shops richtig und optimal gestaltet. Das ist Ihnen gelungen.

    Nun wünsche ich Ihnen, dass Jalall D’or in 2016 zu einer Erfolgsstory wird.

    Lambert Schuster

    • Reply Eva Ihnenfeldt 24. Dezember 2015 at 11:37

      Hallo lieber Lambert, und wir wollen nicht vergessen, dass Du nicht „unschuldig“ an dieser wachsenden Erfolgsstoy bist. Dorothea hat im Interview sehr davon geschwärmt, wie gut Du im Marketing- und Vertriebs-Coachingprozess sie durch kluge Moderation und gezielte Fragestellung unterstützt hast. Danke dafür!

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