Video-Interview mit dem Social Entrepreneur Torsten Schreiber: Wie bewegt und gewinnt man Menschen?

Torsten Schreiber ist ein Social Entrepreneur – einer der vielen Unternehmer, denen es darum geht, die Welt zu verbessern. Außerdem ist Torsten Schreiber ein hervorragender Netzwerker im Web, und das schon viele Jahre. 2008 startete er als Powerseller bei ebay sein Business im Web, und Xing wurde für viele Jahre das Zentrum, um Menschen kennen zu lernen, mit denen er geschäftlich verbunden war. 2008 wurde er auch Mitglied der Piratenpartei und bis heute hat sich sein politisches und soziales Engagement immer weiter verstärkt. Über das aktuelle, erfolgreiche Crowdfunding Projekt „Mobile Solarcontainer für Mali“ spricht Torsten Schreiber in unserem einstündigen Video-Interview ebenso wie über die Kunst, über das Social Web Menschen zu bewegen und Projekte zu verbreiten.

Torscten Schreiber African Green TecDass Tosten Schreiber ein exterm erfolgreicher Netzwerker ist, sieht man schon daran, dass Lars Hinrich, Gründer des Business-Netzwerks Xing, ihn damals zum „besten Netzwerker Deutschlands“ kürte. Auch der Gründer von LinekdIn nahm seine Hilfe in Anspruch beim Markteintritt in Deutschland. Das war 2011.

So ist es kein Wunder, dass er der Social Media Koordinator der Piratenpartei wurde, schon als die Partei noch aus wenigen hundert Leuten bestand. Doch nach einigen Jahren wechselte Schreiber 2011 in die Crowdfunding-Szene, da er in Parteiarbeit zu viel Diskussion und zu wenig aktives Tun fand. Die Crowdfunding-Szene war damals in Deutschland noch fast unbekannt, und diese ersten Crowdfunding-Aktivisten gründeten einen Verband, der die Entwicklung von Crowdfunding in Deutschland entscheidend prägen sollte: Das German Crowdfunding Network. Heute ist die Finanzierung von innovativen und sozial/ ökologischen Projekten durch die Crowd normal geworden.

Genau das hat Torsten Schreiber nun ebenfalls für seine unternehmerischen Visionen genutzt: Wahrscheinlich auch beeinflusst durch seine afrikanische Familie startete er mit AfricaGreen Tec“ ein Crowdfunding über bettervest, das in nur drei Tagen 100.000 Euro einsammelte – mit guten Renditeaussichten für Investoren. Die Idee waren mobile Solarcontainer, um Strom in die ländlichen Gebiete Afrikas zu bringen. Afrika ist nämlich heute immer noch zu 85 Prozent dunkel – kein Strom. Und kein Strom bedeutet, kein Licht, keine Kühlung, keine Möglichkeit, Handys aufzuladen. Handys sind unabdingbar, um Handel zu betreiben, denn natürlich gibt es auch keine funktionierende Infrastruktur und keine Möglichkeit, Geldgeschäfte ohne Handys zu tätigen.

Die Crowd half nicht nur dabei, Geld für die Entwicklung der mobilen Solarcontainer zu sammeln, sie gaben auch wertvolle

Die Facebook Fanpage von AfricaGreen Tec

Die Facebook Fanpage von AfricaGreen Tec

Ideen, um den Prototypen zu optimieren. Schließlich gibt es keine ausgebauten Straßen zu den ländlichen Regionen Malis, man brauchte also auch eine Kran-Konstruktion, die direkt mit den Kollektoren verbunden ist. Außerdem sollen die Container leicht anbau- und abbaufähig sein, damit die Dörfer je nach Bedarf ihre Stromversorgung flexibel anpassen können.

Anfang 2016 wurde der erste Prototyp in Mali aufgestellt und in Betrieb gesetzt. Das Projekt hat so viel Aufsehen und Begeisterung ausgelöst, dass sich nun weitere Social Entrepreneur-Unternehmen darum ansiedeln – wie ein Projekt, das Computer und Lernsoftware nach Afrika bringt, um eine Schulbildung zu ermöglichen – auch das ist natürlich ohne Strom undenkbar. Oder einen Käsehersteller, der mit den Dorf-Bewohnern zusammenarbeiten wird, da nun mit Kühlung Käse produziert werden kann – und die Milch der Herdentiere nicht mehr weggeschüttet werden muss, da sie in der Hitze verdirbt. Zur Facebook-Fanpage von AfricaGreen Tec

Bettervest_AfricagreentecMan sieht, hier geht es um Begegnungen auf Augenhöhe mit den Bewohnern der Dörfer. Es geht nicht darum, zu „spenden“ und die Menschen in Abhängigkeit zu halten, sondern sie am wirtschaftlichen Leben teilhaben zu lassen, Wohlstand und Bildung selbstständig aufzubauen – und selbstverständlich für den Strom zu zahlen, den sie erhalten. Nur so kann Fortschritt entstehen – wenn sich Partner gleichberechtigt im fairen Handel begegnen.
Zu bettervest: Crowdfunding AfricaGreenTec

Was mir dieses Interview auch noch gezeigt hat ist, wie wichtig heute Facebook geworden ist im Marketing. Ich kann von Torsten Schreiber lernen, wie man Netzwerke aufbaut, wie man Beziehungen pflegt und wie man durch virale Botschaften und Dialog seinen Zielen immer näher kommt. Auch wenn wir mit KMU-digital die deutschen kleinen und mittleren Unternehmen ansprechen und beim Weg ins digitale Zeitalter begleiten, sind wir Unternehmer, die die Welt verbessern, denn auch hier ist es wichtig, dass sich die kleinen Marktteilnehmer vernetzen und austauschen. Diese Werte sind es, die Projekte nach vorn bringen, da sie Menschen bewegen. Torsten Schreiber leistet Großes – ist ein Vorbild und Leuchturm mit seinen Mitstreitern – doch auch wir können selbstbewusst unsere Unternehmungen voran bringen in fairem Handel mit dem echten Wunsch, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.

Hier das einstündige Video-Interview. Nicht erschrecken, am Anfang bellt meine Luzi, weil die Post kommt, aber dann bleibt es ruhig…

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

One thought on “Video-Interview mit dem Social Entrepreneur Torsten Schreiber: Wie bewegt und gewinnt man Menschen?

  • Reply Newsletter der SteadyNews vom 1. März 2016 - Steadynews | 11. März 2016 at 16:42

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