#blogparade „Die ideale Digitale“ – Wie ich mir eine perfekte Online-Zeitung vorstelle

Im Rahmen der Aktion „Rettet die bedrohte Art des kritischen unabhängigen Journalismus“ starten Michael Stein und ich heute die Blogparade: „#DieIdealeDigitale“. Dabei wünschen wir uns, dass viele Ideen gesammelt werden können, die konstruktiv und machbar zu einem umsetzbaren Projekt gedeihen könnten.

Also wer mitmachen möchte: Bitte denkt zum Einen aus Lesersicht was Ihr Euch wünscht – aber auch durchaus wirtschaftlich: Wie könnte das funktionieren? Wer könnte das bezahlen? Die Blogparade läuft vom 17. Oktober 2013 bis zum 30. November 2013.

So macht Ihr mit:

  1. Bitte schreibt in einem Blog einen Beitrag: „#DieIdealeDigitale – Wie ich mir eine perfekte Online-Zeitung vorstelle“. Bitte verlinkt in oder unter Eurem Artikel auf diese Seite hier, damit möglichst viele Leute mitmachen.
  2. Schreibt unter diesen Beitrag hier einen Kommentar mit einem Link zu Eurem Blogartikel. Ihr könnt Euren Text auch gerne hier im Kommentar anteasern.
  3. Michael Stein und ich sammeln alle Beiträge, lesen sie aufmerksam und werden nach Abschluss der Blogparade Anfang Dezember eine Auswertung anfertigen. Parallel dazu sind schon mehrere Influencer und engagierte Journalisten dabei, Möglichkeiten zu sondieren, wie zum Einen Blogger und Journalisten kooperieren könnten – und zum Anderen kritischer und unabhängiger Journalismus in die digitale Zeit hinübergerettet werden kann.

Natürlich werden wir auch alle neuen Beiträge unter dem Hashtag #DieIdealeDigitale twittern und viral verbreiten. So und nun zu meinem Einführungsbeitrag:

„Die ideale Digitale“ – Wie ich mir eine perfekte Online-Zeitung vorstelle

Von Eva Ihnenfeldt

Ich überlege zurzeit, aus der Kirche auszutreten und stattdessen „Reporter ohne Grenzen“ finanziell zu unterstützen. Warum? Weil die viel beschworene Vierte Macht im Staate meines Erachtens genau so wichtig ist für Frieden, Wohlstand und den Schutz schwacher fühlender Wesen wie NGO’s und Bildung. Hinzu kommt die Macht der Kreativen – aber dazu an anderer Stelle mehr.

Schaut man in Länder, die eine freie Meinungsäußerung nicht oder nur sehr eingeschränkt dulden sieht man, dass Blogger und Journalisten dort hervorragende Arbeit leisten – und häufig ihr Engagement mit Gefängnis, Folter, sozialer Vernichtung bezahlen.

Auch bei uns in Deutschland gibt es hervorragende Blogger und Journalisten, die aufdecken, was im Dunklen bleiben möchte. Sicher gibt es dabei viele Auswüchse wie den Hype um den Bischof von Limburg oder die krankhafte Suche nach Doktorarbeit-Plagiaten – aber trotz alledem ist es wichtig dass Aufklärung und Hintergrundberichterstattung stattfinden – was wäre eine Demokratie ohne diese Wächter?

Was unterschiedet Blogger von Journalisten?

Auf diese Frage lautete beim BarCamp bei der Rheinischen Post die erste spontane Antwort: „Journalisten werden dafür bezahlt“. Wäre sicher spannend für eine Neiddiskussion – aber nicht für die Frage nach kritischen unabhängigen Journalismus. Ist ein von Unternehmen oder Parteien bezahlter Journalist unabhängig? Wohl kaum. Ist das öffentlich rechtliche System der Weisheit der letzter Schluss, weil sich dort die Parteien gegenseitig kontrollieren? Naja…

Wo kein Hunger, da keine Kaufbereitschaft

Im Internet wird zu Recht beklagt, dass kaum jemand bereit ist, für journalistische Inhalte zu bezahlen. Auch ich lese ausschließlich kostenfrei, weil mich aus jeder Online Zeitung wie der Süddeutschen oder der FAZ maximal 10 Prozent der Artikel interessieren – warum soll ich also hundert Prozent bezahlen?

Ich würde bereit sein, über ein monatliches Guthabenkonto per Mikropayment einzelne Artikel zu bezahlen – am liebsten aus verschiedenen Zeitungen und Blogs, die ich in einem System gesammelt habe (so wie in meinen RSS-Feeds). Heißt: Ich lese die Überschriften und Teaser von Quellen meiner Wahl, weiß, wie lang der Artikel sein wird wenn ich ihn wähle und welchen Zusatznutzen er für mich bereithält (z.B. kostenfreie Bilder unter CC – oder Linkadressen, Archivzugang, weitere Infos…) und bezahle automatisch beim Klicken 5 – maximal 50 Cent – je nach Umfang und Zusatznutzen.

Täglich wäre ich bereit, maximal 1 Euro für meine individualisierte personalisierte Digitale zu zahlen. Bei 5 Cent wären das 20 bezahlte journalistische Artikel – plus kostenfreier Blogartikel wie aus den SteadyNews – selbstverständlich würden wie nie Geld für unsere Artikel nehmen – uns reicht es, dass die Akademie durch die SteadyNews gefördert wird. – Authentische PR eben.

Welche Inhalte würden mich interessieren?

Ich finde es sehr bedauernswert, dass vor allem im lokalen/ regionalen Raum kritischer unabhängiger Journalismus fast ausgestorben ist. Man spürt in Lokalteilen von „Familienzeitungen“, dass sich die Verlage häufig bemühen, Anzeigenkunden und Politik nicht weh zu tun. Außerdem bin ich keine „Familie“ sondern habe ganz spezielle Interessen, die nicht so allgemein abgebildet werden können: Ich bin eine Nischen-Zielgruppe und würde gern aus meinem Umfeld (30 km um meinen Lebens-/ Arbeitsraum herum) folgende journalistischen Inhalte wissen:

Der Lokalteil/ Regionalteil

  • Wirtschaft: Wie geht es den Unternehmen in meiner Umgebung? Was wurde gegründet, erforscht, vergrößert, entwickelt? Welche Köpfe leiten die Wirtschaft in meiner Umgebung? Was wird gesucht und gebraucht? Wie kann man sich gegenseitig unterstützen und die Region stärken?
  • Politik: Welche Menschen stecken hinter den Parteien? Wie sind diese Abgeordneten, Ratsmitglieder, politischen Akteure aufgestellt? Welche Interessen vertreten sie? Politik hat immer mit Macht zu tun: Welche Beziehungen, Netzwerke, Lobbyisten gibt es und welche Projekte/ Aktionen? Welches Geld fließt in welche Kanäle?
  • Menschen: Welche außergewöhnlichen Menschen leben in der Region? Welche Initiativen, Nachbarschaften, Engagements? Was für Geschichten passieren um mich herum, was gibt es zu entdecken an Abenteuern und bewunderungswürdigen Lebensgeschichten?
  • Veranstaltungen: Wo kann ich hingehen? Was passiert in 30 km Umfeld? Was gibt es in der Kultur, in Politik, Bildung, Natur, Multikulti, Spaß und Erlebnissen?

Man sieht an der Aufzählung, dass ohne die Mitwirkung von Bürgern und Bloggern dieser Wunschlokalteil nicht realisierbar ist. Veranstaltungen müssen leicht eingepflegt werden können, Stories und Berichte müssen von akkreditierten (unbezahlten) Bloggern zur Zeitung hinzugefügt werden können – doch der journalistisch unabhängige Teil ist das Fundament um alle Blogger, Kommerziellen, Lobbys und Vereine herum. Und kommerzielle Veranstaltungen und Berichte müssen klar erkenntlich sein und bezahlt werden von den PR-Redaktionen – in einer gesonderten Kategorie: „Sponsored Stories“ – dort könnten sich Interessierte ein Kontingent für PR-Artikel kaufen.

Der überregionale Teil

world

Quelle: Flickr/ Alayna/ CC-BY

Die Themen sind ähnlich, hinzu kommt die internationale Perspektive. Ich liebe Sendungen wie den Weltspiegel und das Auslandsjournal – wenn sie auch leider zu deprimierender Berichterstattung neigen – obwohl meiner Erfahrung nach jedes Land tolle Seiten hat, und zwar nicht nur tolle Natur 😉 , aber das ist wohl der Nationalstolz der dazu neigt andere schlechter zu finden als sich selbst?!

Ich wünsche mir ein Heer gut bezahlter unabhängiger kritischer Journalisten, die durch die ganze Welt reisen und selbstgesteuert und beschützt (rechtlich und logistisch) berichten. ich wünsche mir Videos, Audiobeiträge, Adressen, Social Media Communities, ich wünsche mir Journalisten deren Bestreben es ist, uns Weltbürger miteinander zu vernetzen und uns konstruktiv zu unterstützen durch Hintergrundberichterstattung und bildende Aufklärung.

Natürlich ist auch der nationale politische Teil wichtig. Leider empfinde ich diesen (zum Beispiel die Tagesschau) mehr als „Hofberichterstattung“, da ja unsere Parteien mächtigen Einfluss darauf haben. Vieles ist überrepräsentiert, kleinere politische Akteure kommen kaum zu Wort. Ich wünsche mir auch hier viele „lästige“ unabhängige Journalisten, die den Politikern auf die Finger hauen durch ihre schreckliche Anhänglichkeit und Recherche-Besessenheit. Ich wünsche mir virtuelle öffentliche Redaktionssitzungen wie über Google Hangout, wo ich als Bürger auch mal mit diskutieren kann über Inhalte und Meinungsmache (z.B. über Twitter). Wo Journalisten sich gelöst von Verlagshäusern austauschen und unterstützen. Ich wünsche mir „Journalismus von unten“ Schluss mir der dpa Großmacht!

Wie soll das Ganze bezahlt werden?

Vom technischen Rahmen her sehe ich meine Ideale Digitale ähnlich wie die Huffington Post: Links Kolumnen und Blogbeiträge (von unbezahlten Bloggern), in der Mitte die journalistischen spannenden sorgfältig recherchierten und nach dem Pressekodex erstellten redaktionellen Beiträge, rechts die Community mit Kommentaren, Twitter, Facebook, Veranstaltungskalender etc.

Die freien Journalisten (ich dachte da so grob an 3 pro 100.000 Einwohner) werden bezahlt durch eine Stiftung (danke Kai Rüsberg) die so gegliedert ist, dass sich dort keine Machtstrukturen aufbauen können. Weder Parteien, noch Unternehmen, noch Einzel-Milliardäre können Einfluss nehmen auf die redaktionellen Inhalte – so wie auch Sport-Sponsoren keinen Einfluss nehmen können auf das Training und Spiel eines Fußballvereins.

Was die Stiftungsmitglieder von einem solchen Modell hätten? Neben der Publicitiy und einer berechneten Anzahl von Inseraten gäbe es noch viele weitere Benefits, die für den Sponsorenvertrag ausgehandelt werden können. Nur der redaktionelle Mittelteil ist nicht verhandelbar – alles andere drum herum schon.

Die zweite Einnahmequelle wären die Mikropayment-Beträge – wenn dies wirtschaftlich würde, könnten womöglich irgendwann sogar Gewinne ausgeschüttet werden! Doch mit betriebswirtschaftlichen Modellen kenne ich mich nicht genügend aus.

So, das ist mein Beitrag zur Aktion: „Rettet die bedrohte Art des kritischen unabhängigen Journalismus“. Ich weiß da lauern noch tausend Stolperfallen, und bei einer Realisierung werden immer wieder schwer lösbare Rätsel entstehen. Doch eins ist klar: Ohne gesicherte Finanzierung kann kritisch unabhängiger Journalismus nur funktionieren, wenn die Leidenschaft und Opferbereitschaft größer sind als der menschlich vernünftige Eigennutz. Und ich bin froh, dass es in unserem Land keinen Grund gibt, sich aufzuopfern. Es wäre ein sehr schöner USP für Deutschland, wenn wir international für hervorragenden kritisch unabhängigen Journalismus geehrt würden – ich denke das ist machbar lieber Nachbar.

Ansprechpartner zur Blogparade:

michael-stein_2013Michael Stein
bambule.de
Telefon:  (+49) 02324-200477
E-Mail: [email protected]

 

 

 

Eva ipadEva Ihnenfeldt
steadynews.de
Telefon: 017617764150
E-Mail: [email protected]

 

 

 

 

 

 

 

30 thoughts on “#blogparade „Die ideale Digitale“ – Wie ich mir eine perfekte Online-Zeitung vorstelle

  • Reply … und ein bisschen Gonzo 19. Oktober 2013 at 09:06

    […] Dies ist mein Beitrag zur Blogparade “Die ideale Digitale – Wie ich mir eine perfekte Online… […]

  • Reply Michael 19. Oktober 2013 at 09:10

    … und ein bisschen Gonzo

    Meine ideale Online-Zeitung ist zuerst einmal lokal. Sogar hyperlokal. Geschichten aus meiner Nachbarschaft sind mir nicht nur geografisch, sondern auch emotional näher als ein Geisterfahrer auf der A9. Allerdings müssen sie gut erzählt sein …

    http://bambule.de/die-ideale-digitale-und-ein-bisschen-gonzo-online-zeitung/

  • Reply #DieIdealeDigitale – Wie ich mir eine perfekte Online-Zeitung vorstelle - 20. Oktober 2013 at 21:18

    […] Die Frage lautet: Wie können bestehende Werte – z.B. die Arbeit von Journalisten – in die neue Welt übertragen werden? In welchem Rahmen können Journalisten arbeiten? Wie ist dies […]

  • Reply Pierre Kurby 20. Oktober 2013 at 21:19

    Hey,

    ein spanndenes Thema. Ich bin dabei: http://www.searchrising.de/dieidealedigitale-wie-ich-mir-eine-perfekte-online-zeitung-vorstelle/

    Meine These: Mehr Video-Content, Redakteure sollten über Ihre Beiträge reden.

    These 2: Topic Pages, einzelne Seiten die ein Thema behandeln – mit allen Einzelheiten.

    Gruß
    Pierre

  • Reply Auf die Schnelle: Video-Journalismus im Internet 24. Oktober 2013 at 22:35

    […] ich mir mit Eva Ihnenfeldt Gedanken über Journalismus im Netz gemacht habe, bin ich bei Martin Giesler auf innovative Formen des Bewegtbild-Journalismus‘ […]

  • Reply Jennifer Mendel 25. Oktober 2013 at 15:00

    Hallo Eva, im Rahmen unseres Online-Marketing Seminars, sind wir durch unsere Dozentin auf Eure #blogparade aufmerksam gemacht worden. Um nicht nur dem sachlichen Gedanken #DieIdealeDigitale zu bedienen, sondern Euch auch zur Abwechslung einen unterhaltsamen Beitrag mit Bezug auf Feed und Googel zu bieten, habe ich mich ran gesetzt und die Geschichte der 600 Worte verfasst… Viel Spass beim Lesen, hier der Link zum Artikel: http://sonnigezeit-im-online-marketing.blogspot.de/2013/10/sechshundert-worter-fanden-sich-zusammen.html. mit freundlichen Grüßen Jennifer

    • Reply Eva Ihnenfeldt 25. Oktober 2013 at 22:51

      Hi liebe Jennifer, ich will unbedingt lesen! Aber ich glaube der Link lässt mich nicht durch – kannst Du das noch einmal überprüfen. Bin schon total gespannt!!! lg Eva

  • Reply Barbara Meißner 25. Oktober 2013 at 15:04

    Hallo Eva, bei eurer #blogparade mache ich gerne mit, weil das Thema super zum aktuellen Online Marketing Training passt und wir uns mit dem Thema „Online PR“ beschäftigt haben. Es dürften noch ein paar Beiträge aus der Gruppe folgen 🙂

    Doch erstmal mein Beitrag:
    Die ideale Digitale – meine Vorstellung einer Online Zeitung http://barmedia-training.blogspot.de/2013/10/die-ideale-digitale-online-zeitung.html

  • Reply Jennifer 27. Oktober 2013 at 11:48

    Hallo Eva,

    hier ist der Link nochmal zur Geschichte. Ich hatte im Nachhinein an der Überschrift noch was geändert, deshalb hatte es leider nicht geklappt, aber jetzt müsste es gehen. Viele Grüße Jennifer

    http://sonnigezeit-im-online-marketing.blogspot.de/2013/10/sechshundert-worter-fanden-sich.html

    • Reply Eva Ihnenfeldt 27. Oktober 2013 at 16:15

      Danke liebe Jennifer, Du bist ja eine richtige Erzählerin! Nun werde ich immer die Welt unter dem Googelichen vor Augen haben wenn ich an die „Ideale Digitale“ denke. Und ich habe gemerkt wie wichtig es ist, lebendige Bilder in die Leserköpfe zu zaubern – ich wünschte ich könnte das so wie Du…

  • Reply S. Gaertzen 28. Oktober 2013 at 10:51

    Liebe Eva, ich bin auch „so eine“ aus Barbaras und Jennifers Online-Marketing-Gruppe. Da muss irgendwo ein Nest sein. Als ich den Titel der Blogparade gelesen habe, dachte ich spontan: „Endlich mal gute Nachrichten“, aber das könnte auch ein verräterisches Echo meines Blogs gewesen sein, an dem ich gerade gearbeitet hatte. Trotzdem ein nicht zu unterschätzender Teil einer idealen Digitalen, wie ich finde. Und ich freue mich, dass ich nicht die einzige bin, die die Berichterstattung oft genug zum Heulen findet. Inhaltlich gesehen, nicht qualitativ, meine ich. Langer Rede kurzer Sinn: Hier geht es zu meinem Blogbeitrag: http://endlichgutenachrichten.blogspot.de/2013/10/dieidealedigitale-wie-ich-mir-eine_28.html

    • Reply Eva Ihnenfeldt 31. Oktober 2013 at 21:13

      Hi liebe Silke, was seid Ihr nur für ein toller Lehrgang! Ich wäre am liebsten dabei, Ihr scheint Euch mit gegenseitiger Kreativität und Nachdenklichkeit total zu ergänzen. Ich verspreche dass ich gemeinsam mit Michael Stein mich bemühe, zum Ende der Blogparade (30.11.) eine sehr sorgfältige Evaluierung durchzuführen. Möge da etwas Gestalt annehmen – das wünsche ich mir.

  • Reply Jennifer 28. Oktober 2013 at 11:42

    Vielen Dank, liebe Eva. Das ist ja mal ein Kompliment! Ich wollte noch sagen, dass ich einiges was du schreibst sehr unterstütze. Zum Thema Hornorar hatte ich mich kürzlich mit einem Fotografen unterhalten. Hier stellt sich nämlich auch die Frage, wie bekommen wir eigentlich zukünftig an Bildmaterial, wenn teilweise wenig bis nichts mehr für gute Pressebilder gezahlt wird…Viele Grüße Jennifer

    • Reply Eva Ihnenfeldt 31. Oktober 2013 at 21:03

      Danke schön liebe Jennifer! Ich hoffe wir lernen uns mal irgendwie kennen – grüß mir Eure Barbara. Und das mit den Honoraren und der fairen Bezahlung wird sich wieder zurechttruckeln – jede Revolution bringt erst mal alles durcheinander – das muss man wohl durch

  • Reply Oiiver Schlappat 4. November 2013 at 13:01

    Bei mir wird’s etwas grundsätzlicher – und ich stelle die These auf: Die ideale Online-Zeitung gibt es nicht und wird es in absehbarer Zeit nicht geben.
    http://sesekegefluester.de/blogparade-online-zeitung

    • Reply Eva Ihnenfeldt 5. November 2013 at 08:43

      Hi lieber Oliver, danke Dir sehr. Ich denke auch dass wir mit Aggregatoren keinen wirklichen Grund mehr haben, uns Nachrichten vorsortieren zu lassen – das können wir doch individuell! Aber was ist mit dem unabhängig kritischen Journalismus? Mit der „vierten Macht im Staate“? Das lässt sich ja nicht wirtschaftlich lösen oder doch?

  • Reply Oliver Schlappat 5. November 2013 at 09:03

    Also darüber, liebe Eva, könnte man ganze Abhandlungen schreiben 🙂

    Früher waren die Zeitungen das, weil hinter den Verlagen Eigentümer mit einem journalistischen Anspruch steckten. Heute sind sie es zwar auch noch, aber schon deutlich weniger, denn es zählt dort nur noch die Rendite, und die Journalisten sind da zunehmend auf sich allein gestellt, was die Erfüllung dieses Anspruches angeht. Mit immer mehr Aufgaben für immer weniger Personal in den Redaktionen wird das schwierig. Auf der anderen Seite haben bloggende Journalisten es noch immer schwer, überhaupt als Journalisten anerkannt zu werden, sogar die eigenen Gewerkschaften zieren sich da noch. Und versuch mal, zum Beispiel in einer Pressestelle eines Ministeriums oder Unternehmens als Blogger anzurufen und ein paar unangenehme Fragen zu stellen. Das wird schon schwierig. Aber ich habe die Hoffnung da noch nicht verloren, dass sich das ändert.

    Die Frage, wie sich das wirtschaftlich lösen lässt, kann ich auch nicht wirklich beantworten. Letztlich muss es möglich sein, dass Journalisten finanziell unabhängig arbeiten können. Wenn sie das können, machen sie auch ihren Job, inklusive der Erfüllung ihrer Aufgabe als vierte Macht im Staat. So viel Idealismus bewahre ich mir 🙂

    • Reply Eva Ihnenfeldt 6. November 2013 at 15:33

      Warte mal ab Oliver, wir schaffen das! Man muss nur richtig wollen. Dass unabhängiger Journalismus nicht über den freien Markt lösbar ist, ist ja wohl klar. Und dass eine Gesellschaft nicht auf freie Presse verzichten kann auch. Also: Entweder es finden sich Financiers (z.B. über Werbung, Stiftung, Crowdfunding…) oder es muss ähnlich wie Rundfunkgebühren gelöst werden – richtig?

  • Reply Heike Nocker-Bayer 12. November 2013 at 15:57

    Die „perfekt Digitale“ könnte aus Mitmachzeitungen resultieren, die den Lokalzeitungen das Wasser zum Überleben abgraben. Bürgerreporter liefern kostenlosen Content. Ein Paradebeispiel ist die Giessener Zeitung, Die Chefriege vergisst allerdings, dass es ohne geschulte und bezahlte Redakteure nicht geht.
    Auch mein Magen knurrt. Deshalb schreibe ich nur noch in meiner Freizeit für
    diese Zeitung, was sehr schade ist. Denn die Verknüpfung von Bürgerreportern und prof. Redakteuren und Journalisten wäre eine fruchtbare Symbiose.

    http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/86356/krimifestival-2013-wie-ein-maerc

    • Reply Eva Ihnenfeldt 13. November 2013 at 11:24

      Hallo liebe Heike, ja genau, es geht einfach nicht dass Journalisten „arme Poeten“ werden und sich mit Jobs über Wasser halten – die vierte Gewalt im Staate ist auch (oder gerade) auf lokaler Ebene unabdingbar. Danke für das konkrete Beispiel!

  • Reply Meine ideale Digitale | Damions Welt 17. November 2013 at 15:53

    […] habe lange überlegt, ob ich an der Blogparade von Steady News teilnehmen soll oder nicht. Ich bin kein Journalist, kein Medienmensch und auch kein Marketeer. […]

  • Reply Michael Kieweg 17. November 2013 at 15:59

    Meine 2ct zur Blogparade „#DieIdealeDigitale – Wie ich mir eine perfekte Online-Zeitung vorstelle“

    http://damionswelt.de/?p=1867

  • Reply Martin 20. November 2013 at 18:24

    Hallo, das Thema ist heiss, und ich habe mir auch mal so meine Gedanken allerdings aus einer etwas anderen Sichtweise darüber gemacht. http://www.gutscheinwerte.de/online-zeitschriften-der-untergang-der-informativen-medienlandschaft/

    • Reply Eva Ihnenfeldt 22. November 2013 at 10:34

      Lieber Martin, vielen Dank dass Du über „den Tellerrand hinausschaust“ und aufzeigst, dass es in exotischen Ländern noch viel schlechter mit kritisch objektivem Journalismus aussieht als in Deutschland. Dein Beitrag hat mich nachdenklich gemacht, ob unser durch Rundfunkgebühren finanziertes System nicht wirklich das Beste ist. Sollte man es auch auf Print übertragen? Wäre das wohl überhaupt möglich?

  • Reply Das perfekter Onlinemedium | Portrait Foto Kunst 26. November 2013 at 11:14

    […] ist viel mehr „Was macht ein wirklich gutes Online Magazin aus?“ Damit ich trotzdem an der Blogparade “Die ideale Digitale – Wie ich mir eine perfekte Online-Zeitung vorstelle”  von Michael Stein und  Eva Ihnenfeldt […]

  • Reply Stephan [PFK] 26. November 2013 at 11:32

    Hallo,

    das Thema der Blogparade hat mich wirklich angespreochen! Hier mein Teaser:

    Gruss Stephan

    Binsenweisheit 2.0 oder was ist nun die perfekte Digitale?

    [, muss es für mich spartenorientiert sein.

    Dazu muss es eine Onlinezeitung schaffen ein Alleinstellungsmerkmal zu entwickeln, das ihr Erscheinungsbild prägt.

    Dabei sollten ein oder zwei Schwerpunkt besetzt werden. In diesen Themen muss das Magazin in Aktualität, Information und Unterhaltungswert besser sein, als andere Onlineangeboten…]

    http://portrait-foto-kunst.de/ideale-digitale-blogparade/

  • Reply Niko 26. November 2013 at 22:58

    Aloha,

    ich habe auch mal ein paar Worte und Gedanken zum Thema perfekte, digitale Zeitung verfasst. Das ganze gibts zu lesen unter http://blog.nerdno.de/posts/2013-11-26-die-ideale-digitale.html

    Gruß

    Niko

  • Reply Stephan [PFK] 27. November 2013 at 17:15

    Mein Beitrag zur Blogparade:
    http://portrait-foto-kunst.de/ideale-digitale-blogparade/

    Mein erster Kommentar ist scheinbar untergegangen ist. Falls der nur noch nicht freigeschaltet wurde könnt ihr den hier löschen. (da ich nicht das Kommentarfeld zumüllen möchte)

    Gruss Stephan

    • Reply Eva Ihnenfeldt 27. November 2013 at 19:12

      Hi lieber Niko, Du sprichst mir so dermaßen aus der Seele! Und vielen anderen sicher auch. (Ich mag übrigens auch keinen Sportteil – seufz…) Doch die Finanzierung bleibt kritisch. Jeder mag andere News und man kann es nicht allen recht machen. Also braucht man viele Nischen und individualisierbare Inhalte – und das mit unabhängigen Journalisten die ZEIT haben vernünftig und sorgfältig zu recherchieren! Je länger ich überlege desto mehr bin ich davon überzeugt dass die gute alte viel beschimpfte Rundfunkgebühr tatsächlich vernünftig erscheint. Das mit der Werbung führt ja doch nur zu „Wes Brot ich ess des Lied ich sing“ – oder habe ich was übersehen???

    • Reply Eva Ihnenfeldt 27. November 2013 at 19:21

      Lieber Stephan, wie gut dass Du noch einmal kommentiert hast – tatsächlich ist Dein 1. Kommentar hier nicht aufgetaucht – warum auch immer. Das ist wirklich ein konkreter sehr sorgfältig ausgearbeiteter „Wunschzettel“ – und mit vielen Beispielen belegt – danke! Ja ich denke auch Blogger können Journalisten nicht erstezen – oder es sind eben Journalisten! Und Sparten sind unabdingbar – wie sind alle immer mehr Individuen und eine „Familienzeitung“ erreicht kaum noch zufriedene Leser. Hingegen sind Online Magazine vielleicht sogar leichter über Werbung zu finanzieren als Zeitungen oder?? Ich denke Crowdfunding als Alternative zur „GEZ-Gebühr“ wäre der Königsweg – Wikipedia hats ja auch geschafft! Ich spende jetzt gleich mal an Wikipedia und wer weiß, vielleicht klappt es wirklich. das wäre eine gute gute Alternative zur „billigen“ Huffington Post mit ihren aggregierten Inhalten und der vielen eingestreuten PR…

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