Wie Eva Ihnenfeldt beim Social Media Workshop einen Aufruhr auslöste…

Sehr gern bin ich als Speaker für Social Media unterwegs. Wer mich will kann mich gern für Verbandsabende, Existenzgründer-Netzwerke, Messen und andere Veranstaltungen engagieren – schließlich sind Vorträge auch für uns als Akademie mit die beste Möglichkeit, Teilnehmer zu gewinnen! Doch gestern abend habe ich tatsächlich einen kleinen Aufruhr angezettelt in einem Unternehmerinnen-Netzwerk – und wie Marie Huchthausen es so richtig kommentiert: „Tja Eva, Du bist eben ein Revoluzzer, und das hat sich gespiegelt – da musst Du wohl durch…“

p7699Ich war eingeladen worden bei einem Frauen-Netzwerk das vor allem aus Selbstständigen, Künstlerinnen, Kleinstunternehmerinnen und Frauen in der Existenzgründerphase besteht. 18 Damen waren gekommen – und ich hatte ein recht großspuriges Programm für die zweieinhalb Stunden vorbereitet: „In 5 Schritten zur Social Media Strategie“.

In meiner Vorstellung wollte ich kurz die Erwartungen abfragen (10 Minuten), dann 30 Minuten Input geben (kurz die Unterschiede von Facebook, Xing, Blog, Twitter und Co erläutern) und dann in Teamarbeit und anhand von Praxisbeispielen an der Flipchart erläutern, wie man in fünf Schritten eine Social Media Strategie entwickelt.

Zwei entscheidende Fehler habe ich begangen: Erstens war mir nicht klar, dass mindestens die Hälfte der Unternehmerinnen nicht einmal Facebook kannten – und zweitens ließ ich zu, dass ein sehr lebendiger Abend mit vielen Fragen entstand – ich mag es ja, wenn alle sich viel einbringen!

Marie sagte mir heute, ich hätte direkt zu Anfang klarmachen müssen, dass Social Media viel zu komplex ist, um in so kurzer Zeit Inhalte zu vermitteln. Dass ich nur „die Sehnsucht nach dem Meer“ wecken könne, aber nicht Anleitungen geben, wie man sich im Social Web erfolgreich positioniert. Natürlich hatte ich in meiner Präsentation auch ein Best Practice Beispiel eingebaut – doch so weit sollte ich gar nicht kommen…

Bei der Erwartungsabfrage kam (natürlich) so ziemlich alles zusammen, was zu Social Media gehört:

  • Ich bin Social Media Verweigerer
  • Ich habe noch überhaupt keine Erfahrungen
  • Ich wünsche mir einen kompletten Überblick über Social Media
  • Wie gewinne ich Struktur und Ordnung für Social Media
  • Ich will Datenschutz und Privatsphäre klären
  • Ich möchte Regeln im Umgang mit Social Media
    usw.

Und kaum hatte ich im Vortrag mit Facebook begonnen, regnete es Fragen:

  • Was ist denn Facebook?
  • Was ist Liken? Wie genau geht das?
  • Was ist eine Fanpage? Wozu ist das gut?
  • Wieso gibt es Profil, Fanpage und Gruppen bei Facebook? Was ist der Unterschied?
  • Was ist denn ein Newsstream? Warum erscheint da nicht alles? Ich will aber keine emotionalen Inhalte posten!

Ich Dummkopf gab auf alles Antworten, was die Verwirrung nur noch steigerte. Bei der nächsten Folie „Xing“ ging es so weiter. Zwar hatten bis auf wenige Ausnahmen alle Frauen ein Xing-Profil, doch wie man Xing strategisch nutzen konnte, war natürlich nicht allen vertraut. Ich wurde aufgefordert, jetzt und sofort eine allgemein gültige Xing-Strategie zum Mitschreiben zu geben – also in 5 Schritten wie angekündigt! Und dann kam die Folie „Blog“! „Was um alles in der Welt ist denn ein Blog? Und was hat das mit Google zu tun?“

Kurz und gut, es war ein Fiasko. Die Frauen waren dann auch total enttäuscht als sie gegen 21.30 Uhr feststellen mussten, dass sie nicht klüger

Das Dozenten-Team der Business Academy Ruhr begleitet die Teilnehmer durch den Lehrgang begleiten die Teilnehmer - online oder in Präsenz

Das Dozenten-Team der Business Academy Ruhr begleitet die Teilnehmer durch die Lehrgänge

waren als zuvor. Eine brachte es auf den Punkt: „Bei der Erwartungsabfrage haben Sie hier total ausführlich aufgeschrieben, was wir wissen wollen – aber die Antworten haben wir nun immer noch nicht!“ Ach es tat mir so leid für die enttäuschten Damen, ich kam mir vor wie ein Heiratsschwindler…

Ok, aber lernfähig bin ich ja. Ich werde ab jetzt immer in meinen Vorträgen zu Anfang betonen, dass ich in wenigen Minuten und Stunden nicht mehr vermitteln kann als ein „Warum Social Media?“. Ich kann Praxisbeispiele geben, kann Zahlen, Daten, Fakten erläutern, kann Geschichten erzählen von erfolgreichen Strategien – und wie diese Strategien entstanden sind – aber mehr ist leider nicht drin. Unsere Zertifikatslehrgänge mit 80 Stunden, viel Eigenarbeit und zusätzlicher Strategie-Facharbeit sind schon reichlich knapp, einem Laien in zwei Stunden auch nur Facebook zu erklären, ist unmöglich.

Aber die Social Media Skeptiker, die sich zu Recht besorgt zeigen gegenüber Datenmissbrauch und Verlust der Privatsphäre, die kann ich sicher  überzeugen, dass Social Media eine unglaubliche Marketing-Chance bedeutet für alle, die authentisch, transparent, dialogbereit und serviceorientiert Kunden gewinnen und binden wollen, die kein vierstelliges Budget monatlich für Werbung haben  – und die eine Strategie brauchen, um bei Google gut gefunden zu werden.

Präsentation: In 5 Schritten zur Social Media Strategie

Falls Sie mich engagieren möchten – einfach anrufen oder schreiben!

Eva Ihnenfeldt

Eva Ihnenfeldt

Eva Ihnenfeldt
Business Academy Ruhr GmbH
Geschäftsführung
E-Mail: [email protected]
Mobil: 01761/ 77 64 150

 

 

 

 

 

 

4 thoughts on “Wie Eva Ihnenfeldt beim Social Media Workshop einen Aufruhr auslöste…

  • Reply Birgit Schultz 15. April 2014 at 09:53

    Hallo Eva,

    oh ja, das kenne ich auch. Seit mir das ein paar Mal passiert ist, gehe ich da anders vor. In der Regel sind es die Veranstalter, die so einen „reißerischen“ Titel wünschen und damit Erwartungshaltungen bei den Teilnehmern wecken, die wir als Referenten so nicht erfüllen können. Ich akzeptiere zwar den Titel, mache aber zu Beginn der Veranstaltung klar, dass das in zwei oder selbst drei Stunden gar nicht zu leisten ist, dass ich aber auf jeden Fall Licht ins Dunkel bringen werde.

    Künftig werde ich noch auf unsere Social Media Weiterbildungen verweisen und klar machen, dass selbst in den 80 Stunden das meiste nur angerissen werden kann. Macht Werbung für unsere Seminare und deutlich, wie tiefgreifend das Thema ist.

    Denn: selbst, wer sich privat unfallfrei durch Social Media bewegen kann, ist noch lange nicht in der Lage, Social Media zu Marketingzwecken sinnvoll und strategisch einzusetzen.

    Beste Grüße
    Birgit

    • Reply Eva Ihnenfeldt 15. April 2014 at 17:55

      Danke liebe Birgit – Du hast so recht!!! Beim nächsten Mal werde ich auch vorsichtiger sein, oder beim übernächsten Mal 😉

  • Reply Karl Dilly 16. April 2014 at 11:59

    Tja, meine liebe Frau Ihnenfeldt, in diesem Dilemma stecken wir Kommunikations- und Persönlichkeits-Trainer alle:
    Für die Fachkompetenz (FK) haben wir alle viele Jahre die Schulbank gedrückt und uns dabei auch mit Lehrstoffen beschäftigen müssen, die uns wenig dabei helfen, mit dem eigenständigen und selbstverantwortlichen Leben zurecht zu kommen. Wenn es jedoch um das Lehren und Lernen der SelbstKompetenz geht (der erfolgreiche Umgang mit sich selbst) und um die SozialKompetenz (eben der erfolgreiche Umgang mit anderen), sieht es bescheiden aus. Gerne werden diese Kompetenzen als vermeintlich unbeeinflussbar/genetisch bedingt/Talent bezeichnet. Und trotzdem wollen Menschen auch hier ihr Können verbessern, dafür aber keinesfalls auch nur annähernd so viel investieren, wie sie in die FK investiert haben. Und überhaupt: schließlich hat „man“ ja seinen ABSCHLUSS in …….. Und jetzt – nach dem ABSCHLUSS – die Feststellung durch womöglich den Vorgesetzten, dass Elementares für die erfolgreiche Bewältigung des Lebens fehlt. Und wir Lehrenden sind auch noch die Bösen, die diesen Mangel thematisieren. Und wenn schon unbedingt „Nachlernen“ nötig, dann bitte intravenös von 18:00 bis 18:15, einschließlich einem Mitbringsel, mit dem man dann gleich am Abend im Kreise seiner Clubberer punkten kann: ein rotzfreches Zitat und ein kleiner Verhaltens-Trick. Darum liebe Frau Ihnenfeldt, machen Sie doch das, was die Gäste erwarten: die wollen unterhalten werden, die wollen keinesfalls öffentlich erleben, dass sie zu wenig wissen und können, die wollen keinesfalls mit einer persönlichen Direktansprache und Aufforderung zu Beiträgen überrascht (und überfordert) werden. Darum halten Sie doch einen zündenden, rotzfrechen Vortrag mit Witz, Sarkasmus, Bosheiten und geben Sie Anlass, dass die Gäste hoffen dürfen. Natürlich müssen Sie im Vortrag Fragen stellen, jedoch nur, um die Gedanken der Gäste zu führen. Antworten müssen Sie selbst. Dann klappt’s, meine Liebe.

    Herzlich
    Karl Dilly

    • Reply Eva Ihnenfeldt 16. April 2014 at 20:26

      Hallo lieber Herr Dilly! Endlich höre (lese) ich mal wieder einen Ihrer erfrischend klugen Kommentare – wie schön! Allein dafür hat sich dieses Abenteuer schon gelohnt 🙂 Ach was soll ich antworeten – ich bin ja selbst so eine oberkritische Zuhörerin und Teilnehmerin. Von daher kann ich die Damen gut verstehen. Was ich optimal finde ist, wenn man sich Stoff selbst erarbeitet. Dann hat man keinen „Vorleser“ und keine fremdbestimmten Inhalte (die einen ja ständig überfordern/ unterfordern/ langweilen/ nerven) – sondern kann was tun – und anschließend die Ergebnisse vergleichen und diskutieren. So macht Lernen Spaß! ich bin total froh, dass wir nun unsere „Web 2.0 Akademie“ eröffnet haben und selbstbewusste zufriedene Teilnehmer sammeln! Schauen Sie mal hier! https://www.youtube.com/watch?v=0dTJU1nWVfc Ganz liebe Grüße und Frohe Ostern!!!

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