Die größten Datenkraken der Welt: Analysiert und durchleuchtet

Sind wirklich Google und Facebook die größten Datenkraken? futurezone hat im September 2016 eine wissenschaftliche Studie vorgestellt, bei der es darum geht, was und wie die größten Datenkraken uns Menschen identifizieren, analysieren, kategorisieren und individuelle Profile jedes Einzelnen erstellen. Der Wiener Forscher Wolfie Christl hat zusammen mit der WU-Professorin Sarah Spiekermann umfangreich erforscht, wie unser Alltag von Firmen digital durchleuchtet wird. Die Firmen, die hinter diesem Datenhandel stecken, arbeiten gern abseits der Öffentlichkeit und sind vielen Menschen nahezu unbekannt. Das US-Software- Unternehmen Oracle ist wohl eines der größten Datenhändler der Welt und kauft ständig weitere Firmen im Bereich Big Data hinzu. Auch wenn die Studie (vollständig als pdf unterhalb des Beitrags) nun schon fast vier Jahre alt ist, ist sieg gerade heute hochaktuell. 

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Der einzelne Mensch kann sich kaum gegen die Durchleuchtung zu Wehr setzen. Unser komplettes Webverhalten, das Internet der Dinge, moderne Autos, das Banken- und Versicherungswesen, Firmen, Handel und die Infrastruktur im öffentlichen Raum sind nicht mehr zu umgehen – es sei denn, man entzieht sich völlig der Zivilisation.

Angereichert werden die anfallenden Daten gern noch mit weiteren Stimulanzien wie lustigen Psychotests über soziale Netzwerke, bei denen die Nutzer weiter ergründet werden anhand ihrer Emotions-, Werte- und Stimmungsprofile. Über die Datenanalysen können Menschen als Konsument, Bürger, Mitarbeiter, Kreditantragsteller, Versicherungskunde und Persönlichkeit eingestuft werden – und natürlich sind auch gerade seine Netzwerke, Kommunikationen und Kontakte aufschlussreich.

Oracle besitzt der Studie nach Profile von rund drei Milliarden Menschen, über 15 Millionen verschiedene Websites werden Daten gesammelt und ausgewertet. Mit Facebook wird zusammengearbeitet und auch mit 1.000 großen Handelskonzernen. Die Kooperation mit anderen Datenhändlern läuft sehr gut, so dass sich zusammengenommen ein umfangreiches Bild der Daten unseres Planeten ergibt.

Es wird von Firmen wie Oracle daran gearbeitet, jedem Menschen eine eindeutige Identifikationsnummer zuzuordnen – über Lebensbereiche, Geräte, Plattformen hinweg. Dank der Cloud ist das sehr gut möglich. Firmen wie Lottame setzen Milliarden von Cookies ein und sammeln Milliarden Geräte-IDs von Smartphones. Andere Firmen wie Cambridge Analytica nutzen die Emotions- und Persönlichkeitsanalysen der Menschen, um ihnen personalisierte Botschaften zu senden und sie dem Wunsch des Auftraggebers nach zu manipulieren. Das war beim Wahlsieg Trumps in den Medien großes Thema, da dort personalisierte Wahlwerbung mit Cambridge Analytica genutzt wurde, um Stimmen zu erhalten.

Die Forscher sagen, dass Daten von Google, Facebook und Amazon nur kleine Puzzle-Teile sind in dem System der Datensammler. Zwar bewegen sich diese in einer rechtlichen Grauzone, doch die Politik ist zu langsam, um Wirksames entgegenzusetzen. So gibt es in Deutschland zwar das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, doch wie soll man das in diesem globalen System durchsetzen? Außerdem hat die Politik ihre eigenen Interessen im Bereich Datenanalyse und ist natürlich auch Kunde der Datensammler.

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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One thought on “Die größten Datenkraken der Welt: Analysiert und durchleuchtet

  • Reply Sind die “Datenkraken” die eigentlichen Profiteure von PSD2? | Bankstil 17. Januar 2018 at 10:15

    […] An die Umsetzung von PSD2 wurden in der Vergangenheit große Erwartungen geheftet. Dadurch, dass Dritten Zugriff auf die Bankdaten der Kunden, sofern diese zuvor zugestimmt haben, gewährt wird, breche das Zeitalter des Open Banking an. Fortan bestimme der Kunde, wer, was mit seinen (Bank-)Daten machen darf. Damit eröffnen sich für die Fintech-Startups neue Geschäftsfelder. Aber nicht für die Fintech-Startups: Zu den Nutznießern gehören – neben den Banken selber, die ja auch als Dritte Partei auftreten können – die sog. Datenkraken, wie Google oder facebook. Was gerne übersehen wird: Zu den größten Datensammlern zählen Acxiom und Oracle, deren Dienste von facebook und Google in Anspruch genommen werden (Vgl. dazu: Die größten Datenkraken der Welt: Analysiert und durchleuchtet). […]

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