Betrug? Fake Freundschaftsanfragen bei Facebook – und was man dagegen tun kann

Viele Facebook-User kennen das: Frauen erhalten Freundschaftsanfragen von Angehörigen der US-Armee oder alleinstehenden Witwern – Männer bekommen Angebote von leicht bekleideten hübschen Frauen ohne finanzielle Interessen. Dahinter stehen Menschen oder automatische Programme (Bots), die massenhaft Freundschaftsanfragen versenden, um zu betrügen. Entweder soll über die Facebook-Freunde Schadsoftware verbreitet werden, indem man sich in den Rechner der Freunde einschleicht  – oder man will Geld. Menschliche Facebook-Betrüger gehen bei ihrer Masche duchaus individuell vor und inszenieren ganze Love-Stories – die Bots sind pragmatischer, wollen zunächst die Mobilnummer und dann über einen Trick eine Direktüberweisung. Doch wie kann man sich gegen diese Fake-Freundschaftsanfragen wehren?

Wer ist besonders betroffen?

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Du bist so schön – ich liebe dich – bitte gib diesen Zahlencode per SMS ein…

Je großzügiger die Privateinstellungen bei Facebook sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass man zum Ziel von Fake-Freundschaftsanfragen wird bei Facebook. Sicher wird auch die Angabe des eigenen Beziehungsstatus „Single“ und „Interessiert an Männern, bzw. Frauen“ ein unfreiwilliges Lockmittel sein. Hat man einmal eine solche Fake-Kontaktanfrage angenommen, kann man damit rechnen, dass ein Dauerfeuer einsetzt, da diese Bots ja aus Zentralen stammen, die massenhaft und automatisiert damit arbeiten.

Männer sind übrigens weitaus häufiger betroffen als Frauen. Angeblich sind 97 Prozent aller Fake-Freundschaftsanfragen weibliche Schönheiten, die sich an männliche Nutzer richten. Bots erkennt man daran, dass sie innerhalb kürzester Zeit auf eine bestätigte Freundschaftsanfrage mit einer Message antworten. Dabei werden die Texte immer intelligenter und „menschenähnlicher“ – wer Lust hat, kann sich ja mal den Spaß machen, auf so einen Chat-Austausch einzugehen. Alles ungefährlich, so lange man nicht irgendwelche Informationen herausgibt oder irgendwelche Links anklickt (bloß nicht!!!).

Was kann ich gegen Fake-Freundschaftsanfragen tun?

Das Einfachste ist, in den Privateinstellungen anzugeben, dass ausschließlich „Freunde von Freunden“ Anfragen schicken können. So hat man zumindest einen Großteil der Fake-Kontaktanfragen ausgeschlossen. Will man das nicht tun, erleichtert es zumindest die Recherche sehr, wenn man auf das Profil des Unbekannten klickt und prüft, ob man gemeinsame Freunde hat.

Ein aussagekräftiges Indiz ist, was auf dem Profil des Unbekannten zu sehen ist. Meist hat Der/Diejenige überhaupt noch nie etwas gepostet – das Profil ist anscheinend gerade erst eingerichtet und inhaltlich leer. Man sollte jedes Fake-Profil direkt bei Facebook melden, damit diese so schnell wie möglich löschen. Damit trägt man zumindest dazu bei, dass möglichst wenige weitere Anfragen in die Welt gehen.

Bitte auch an die eigenen Freunde denken

Auch wenn man selbst gern ein öffentliches Facebook-Profil beibehalten will (zum Beispiel aus Marketing-Zwecken), sollte man die eigene Freundesliste verbergen, um den Bots und menschlichen Betrügern ihr Geschäft nicht zu leicht zu machen. Denn natürlich nutzen die Programme die Freundeslisten, um auch diesen eine Anfrage zu senden. Schließlich ist die Chance, dass eine Anfrage angenommen wird, sehr viel höher, wenn es gemeinsame Freunde gibt. Das weckt Vertrauen. Also bitte auf jeden Fall die eigenen Freunde verbergen, um diese vor Spam und Angriffen zu schützen.
Hier die Anleitung, wie man die Freundesliste verbirgt

Wie halte ich es persönlich?

Ich habe mich daran gewöhnt, dass ich täglich ein bis zwei Freundschaftsanfragen von Angehörigen der US-Armee bekomme, häufig mit der US-Flagge im Hintergrund. Meist klicke ich sie sofort weg, oder ich melde sie bei Facebook. Einmal habe ich eine Anfrage von einem Mann mit deutschklingendem Namen erhalten, der einen gemeinsamen Kontakt mit mir hatte – darum habe ich angenommen. Zack, Minuten später hatte ich schon eine Message, die sehr „menschlich“ klang. Doch da merkte ich schon, dass es Richtung „Liebe“ gehen sollte und ich entfernte die Freundschaft sofort wieder.

Ich selbst habe mich dagegen entschieden, nur „Freunde von Freunden“ bei Freundschaftsanfragen zuzulassen, da ich ja mehr und mehr meine Geschäftskorrespondenz von Xing zu Facebook verlege. Aber meine Freundesliste habe ich verborgen. Gerade weil ich so öffentlich sichtbar bin und Facebook als mein neues Business-Netzwerk mit persönlichem Charakter verwende, sehe ich das als meine Pflicht an.

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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