Volumen-Drosselungspläne der Telekom bedrohen Startups in Deutschland

Der Bundesverband Deutsche Startups (BVDS) sieht in den Plänen der Deutschen Telekom, eine Drosselung von Internetanschlüssen ab einem bestimmten Datenvolumen vorzunehmen, ihre eigenen Dienste sowie die Dienste von Vertragspartnern dabei allerdings auszunehmen, eine große Gefahr für Startups – junge und innovative Unternehmen – und damit für den Startup-Standort Deutschland.

Wie der BVDS mit dem gerade fertiggestellten Deutschen Startup Monitor ermittelt hat, ist das Internet sogar für 80% der Startups, die nicht aus der IKT-Branche kommen, von großer Bedeutung für das Geschäftsmodell. In der Folge hat jede Einschränkung des Zugangs zur Datenautobahn direkten Einfluss auf Entstehung und Wachstum junger Unternehmen und damit auch auf die Innovationsfähigkeit Deutschlands. Entsprechend begrüßt der BVDS die geplante Verordnung der Bundesregierung, wonach Internetzugangsanbieter eigene Inhalte oder Anwendungen und die von Drittanbietern grundsätzlich nicht bevorzugt behandeln dürfen.

„Während für große und etablierte Firmen gegen Gebühr die linke Fahrspur reserviert wird, schieben sich Startups in Zukunft über die Landstraße“ kritisiert BVDS-Vorstandssprecher Florian Nöll und ergänzt: „Es ist naiv zu glauben, dass das ohne Wirkung bleibt. Manche Startups werden nur ausgebremst, andere werden im internationalen Wettbewerb nicht bestehen können oder – zumindest in Deutschland – gar nicht erst gegründet.“

Der Startup-Verband weist darauf hin, dass Gründer in Deutschland schon heute schlechtere Telekommunikationsangebote vorfinden, als ihre Kollegen in internationalen Startup-Hotspots wie dem Silicon Valley oder Tel Aviv. So beklagen viele Startups, insbesondere auch in Berlin-Mitte, zu geringe Bandbreiten und schleichenden Netzausbau.

„Während in Palo Alto und Tel Aviv Linienbusse kostenloses WiFi bereithalten, freuen wir uns hierzulande, wenn bei der Bahnfahrt zwischen Berlin und Hamburg das Telefongespräch nicht abbricht“

stellt Nöll fest, der in den letzten fünf Wochen gemeinsam mit mehr als 150 deutschen Gründern das Silicon Valley und Israel besucht hat.

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