„Anleitung zum Glücklich sein“: 11 Fragen, die helfen können

Jeder Mensch ist unterschiedlich – und das ist gut so. Vor Kurzem habe ich ein Interview mit einem prominenten Investoren gehört und dabei erstaunt festgestellt, dass anscheinend „Rache an den Eltern“ ein Grundmotiv für diesen Mann ist, immer vermögender zu werden. Andere Menschen haben andere Grundmotive und brauchen ganz andere Dinge, um ein glückliches Leben zu führen. Für einige ist es das Gefühl, gebraucht zu werden, für andere ist es Freiheit, für wieder andere Natur, Familie oder Abenteuer. Doch wie sollen 11 Fragen dabei helfen, sich selbst auf die Spur zu kommen und ein glückliches Leben zu planen? Wir wollen ja schließlich nicht unser Glück beginnen wie eine Diät! Jede Minute auf dem Weg dorthin soll doch schon glücklicher machen, als wir bisher gelebt haben!

Das Vision-Board

Die digitale Nomadin und Marketing-Begleiterin Carina Herrmann hat in ihrem Podcast „Um 180 Grad“ sehr plastisch dargestellt, wie sie ihr eigenen Vision-Board pflegt. Wirklich hörenswert!
Carina Herrmann: Funktioniert Dein Vision-Board wirklich so, wie es soll?

Das „Vision-Board“ wird gern in der Gründer-Szene verwandt, um Ziele der Gründung durch visuelle Darstellungen verlockend, klar und verbindlich zu gestalten. Man schließt sozusagen einen Vertrag mit sich selbst, indem man mit viel Liebe zum Detail auf eine Pinnwand oder ein Plakat nach und nach in Bildern, Worten und Zitaten ausdrückt, wie die Zukunft aussehen soll. Das trägt zur Motivation bei, wenn die vielen Hindernisse auftreten.

So ein Visionboard funktioniert natürlich genauso gut für jedes Leben. Auch Kinder in der Schule dürfen manchmal für sich ein Visionboard erstellen – mit alten Zeitschriften, Schere und Klebstoff stellen sie sich frei nach ihren Träumen und Wünschen ein Plakat zusammen, das ihr Leben als Erwachsene*r beschreibt. Meine Tochter hatte diese Gelegenheit und staunte als junge Frau, wie viel davon auch als Erwachsene ihr Tun und Streben weiter durchzieht.

Wir Erwachsene haben allerdings mehr Probleme wie Kinder, unbekümmert unsere Träume zu denken und auszusprechen. Wir haben Verantwortungen, Verletzungen, Sorgen und ein Selbstbild, das viel durch andere ge(ver)formt wurde. So einfach wird es kaum Jemandem gelingen, „mal eben“ sein/ihr Vision-Board zu erstellen und zu illustrieren, wo er/sie in zwei, drei Jahren sein will. Doch 11 Fragen können helfen, uns behutsam dahin zu führen, was wir wirklich wollen.

Anleitung zum glücklich sein

Ein viel beachtetes psychologisches Experiment der Psychologie-Professorin Sonja Lyubomirsky hat zeigt, welche Kraft die wiederholte Auseinandersetzung mit der Visualisierung eines „idealen Leben“ haben kann:

Prof. Sonja Lyubomirsky hatte Probanden gebeten, mehrere Wochen lang täglich elf Fragen zu beantworten, die sich auf ihr zukünftiges Leben beziehen: Wie möchten sie in zwei bis drei Jahren leben? Was müsste passieren, damit sich alles perfekt entwickelt und alles wunschgemäß verläuft? Ohne die Antworten des Vortages zu lesen, gingen die Probanden immer wieder in diese Übung hinein – und siehe da, sie wurden immer kühner und besser bei der Beantwortung!
Sonja Lyuobomirsky’s Buch auf deutsch: Glücklich sein

Viele der Versuchsteilnehmer berichteten, dass sie sich schon während dieser Experimentierphase glücklicher und optimistischer fühlten als zuvor. Das eigentliche Wunder war jedoch, dass bei der Langzeitbeobachtung festgestellt wurde, dass sich für viele Probanden in den nächsten zwei bis drei Jahren ihre Wünsche tatsächlich teilweise oder sogar komplett verwirklicht hatten!

Was macht mich wirklich glücklich? – Experiment und Selbstversuch

Erst wenn wir wissen, was uns glücklich macht und was wir uns wünschen, können wir diese „Magie“ entfalten. Die eigentliche Kunst liegt nicht darin, die richtigen Dinge zu tun – die eigentliche Kunst liegt darin, an das Machbare zu glauben. So wie Jesus damals schon zu seinen Zuhörern sagte „Hätte Ihr wirklichen Glauben, Ihr könntet Berge versetzen“.

Ein wenig Disziplin brauchen wir allerdings schon: Da es schwierig ist, im Alltag täglich genügend Muße aufzubringen für die Beantwortung der Fragen empfehle ich, sich sieben Wochen lang einen Tag in der Woche zu wählen, an dem man zu immer der gleichen Tageszeit ungestört und konzentriert an dem „idealen Leben“ arbeitet.

Ein bis zwei Stunden Zeit sind notwendig für diese Glücks-Übung. Ein großes leeres Blatt wird in diesen sieben Wochen nach und nach aufnehmen, was sich an Visionen, Träumen und Zielen herausschält. Man kann auch zusätzlich ein Kästchen hinzunehmen, in dem man Fundstücke sammelt, die in den sieben Wochen auftauchen und Assoziationen bieten.

Besser ist es wohl, die Bilder auf dem Plakat nicht direkt zu aufzumalen oder darauf zu kleben. So können wir umgestalten, wegnehmen, hinzufügen. Wie auch Carina Herrmann berichtet, verändern sich Träume und Ziele, je länger man sich mit der glücklichmachenden Zukunft beschäftigt. In sieben Wochen kann viel geschehen. Vielleicht stellt man erstaunt fest, dass sich die anfänglichen Träume am Ende der Visions-Arbeit umgewandelt haben.

Und hier sind sie: Die 11 Fragen, die ein wenig Disziplin erfordern – aber Großes bewirken können

11 Fragen als „Anleitung für ein glückliches Leben“

  1. Wie sieht mein Leben in zwei, drei Jahren aus, wenn sich bis dahin alles perfekt entwickelt, wenn ich Glück habe und wenn alles klappt, was ich anfasse?
  2. Was würde ich dann in zwei, drei Jahren tun? Womit werde ich mich beschäftigen?
  3. Was würde ich nicht mehr tun?
  4. Woran genau werde ich merken, dass ich mit Menschen zusammen bin, die ideal für mich sind?
  5. Woran werde ich merken, dass mein Leben wirklich Sinn macht und mich erfüllt?
  6. Woran werde ich merken, dass ich die idealen Bedingungen um mich habe?
  7. Wie viel Geld werde ich monatlich zur Verfügung haben?
  8. Wie viel Besitz und Vermögen werde ich haben – und mit wem werde ich es teilen?
  9. An welchen Kleinigkeiten werde ich merken, dass ich ein ideales Leben in einer idealen Umgebung führe?
  10. Wie werde ich mich an einem idealen Tag fühlen – was genau tu ich an einem idealen Tag?
  11. Was wäre außerdem noch anders, wenn sich in den nächsten zwei, drei Jahren alles perfekt entwickelt?

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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