Medizintechnik und Künstliche Intelligenz: Ein Abend bei Reginald Hohmeister, Sprecher BVMW-Ruhrgebiet

Es gibt viele Unternehmer-Netzwerke in Deutschland. Häufig ist es so, dass sich die verschiedenen Organisationen, Vereine und Verbände eher als Konkurrenz betrachten, als dass sie aktiv miteinander kooperieren. Das ist sehr schade, da gerade der Mittelstand darauf angewiesen ist, eine starke Lobby zu haben und sich gegenseitig zu unterstützen. Darum möchte ich hier einmal „Danke“ sagen an Reginald Hohmeister aus Recklinghausen, der seit vielen Jahren BVMW-Sprecher Ruhrgebiet ist, und der mich immer wieder zu seinen Veranstaltungen einlädt, obwohl wir von Dortmund aus selbst mit KMU-digital ein Netzwerk mit kleinen und mittleren Unternehmen führen.

Ende August war ich bei einer sehr schönen Veranstaltung von Reginald Hohmeister und seiner BVMW-Kollegin Britta Möller zum Thema „Medizintechnik und Robotik“ in Bochum, zu Gast bei der VISUS Health IT GmbH. Professor Dr. Michael Friebe hielt einen Vortrag zum Thema und löste unter uns Gästen eine leidenschaftliche Diskussion aus: Sollte es wirklich so sein, dass Medizintechnik unser komplettes Gesundheitswesen umkrempeln wird? Könnte es sein, dass Gesundheit immer weiter abhängig wird von Geldbeutel und Lebensführung? Könnte es sein, dass die zunehmende Lebenserwartung einhergeht mit „Selbstoptimierung“, da alles und jedes gemessen wird und Auswirkungen hat auf die Behandlung, die den einzelnen Menschen zuteil wird?

Prof. Friebe stellte Beides gegenüber: Eine zunehmende Privatisierung und Kommerzialisierung von Medizin – und auf der anderen Seite eine weltweite Steigerung von Krankheitspräventionen und medizinischen Fortschritten, die jedem Menschen zugute kommen – und weiterhin die Lebenserwartung global ansteigen lassen. Auf der einen Seite sehen wir erfolgreiche Fortschritte der weltweiten Medizin – auf der anderen Seite unfassbar schlimme Zustände wie in Griechenland, mitten in Europa.

Das sollten wir auch im Zusammenhang dazu betrachten, dass in den USA die Lebenserwartung zwischen „arm“ und „reich“ aufgrund der unterschiedlichen Leistungsansprüche und Lebensbedingungen erschreckend weit auseinander liegen: Zwischen den ärmsten und wohlhabendsten Nordamerikanern liegen 10 Jahre Lebenserwartungsunterschied. Bei den Männern sind es sogar 15 Jahre. Könnte es auch bei uns passieren, dass die Finanzstärke über Leben, Leiden und Tod entscheidet?
SPIEGELonline von April 2016: In den USA leben Reiche länger

Uns Zuhörern wurde deutlich, dass wir die Wahl haben zwischen einer Verrohung und Kommerzialisierung von Gesundheit – und der Aussicht, dass dank Digitalisierung, Medizintechnik und Künstlicher Intelligenz weltweit die Menschen gesünder, komfortabler, schmerzfreier und länger leben – und weniger Kinder sterben müssen.

Im Moment ist die Gefahr auf jeden Fall groß, dass wir durch die immense Erfassung, Analyse und Verwendung unserer Daten zum Spielball von neuen Geschäftsmodellen werden könnten. War es früher ein Tabu zu erwägen, Versicherungsleistungen vom Lebensstil der Patienten abhängig zu machen, könnte diese Bewertung nach und nach immer weiter zur Selbstverständlichkeit werden. Je ungesünder man lebt, desto teurer wird die medizinische Versorgung. Desto teurer die medizinische Versorgung wird, desto unbezahlbarer wird sie für Arme.

Fazit: Ich habe den Abend bei der VISUS Health IT GmbH, die Softwarelösungen für die Medizin erstellt, sehr genossen. Es war so schön, in entspannter Atmosphäre mit etablierten Unternehmern offen und persönlich zu sprechen! Es war so wohltuend, mit Älteren und „Ewig-Selbstständigen“ über Gott und die Welt, über Politik und Geschäftserfahrungen zu diskutieren und sich leidenschaftlich auszutauschen bis in den späten Abend. Danke lieber Reginald Hohmeister, dass Du das ermöglicht hast. Danke liebe Britta Möller, die so herzlich und sorgsam für ihre Mitglieder da ist und das Netzwerk pflegt. Ihr seid klasse.

 

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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