Frau und Karriere? Ist „Aufbrezeln“ eine Demütigung oder ein Freiheitsschlag?

In meinem jetzigen Marketing-Kurs habe ich eine wunderbare junge (attraktive) Feministin, die wohl oft regelrecht ins Kissen beißen muss, wenn Eva ihre Marketing-Gender-Parolen in den Ring wirft „Mädchen, hört auf, Euch hinter Euren Pferdeschwänzen, Jeans und Pullis zu verstecken – brezelt Euch auf und lernt von Bibi(’s BeautyPalace) und von den asiatischen Unternehmerinnen, die fantastische Firmen aufbauen. Keine von denen würde ungeschminkt aus dem Haus gehen – Schminken ist eine Waffe!“

Schminken, um der guten Partie zu gefallen?

Natürlich hat meine Feministin recht, wenn sie Schminken und Aufbrezeln damit verbindet, dass Frauen sich eine gute Partie suchen, damit sie für den Rest ihres Lebens versorgt sind. So war das früher. Die Ehe als „Unternehmensgründung“ der jungen, mit ihren sexuellen Reizen spielenden Frau, die die Schwächen des Mannes ausnutzt, um Sicherheit und Wohlstand zu „ergaunern“ mit gespielten Orgasmen und dem professionellen Hinhalten des sexsüchtigen männlichen Geschlechts 😉

Später ist sie dann des Mannes Haushälterin und muss ihm dienen und gehorchen – klar wird uns bei diesen Assoziationen „Schminken und Aufbrezeln“ schlecht. Aber mal ehrlich: Ist hier das Schminken und Aufbrezeln verkehrt oder nicht eher das trügerische Ziel, das angepeilt wird?

Wo die Männchen sich schminken und aufbrezeln…

Wir wissen von Naturvölkern, bei denen es die Männer sind, die sich „schminken und aufbrezeln“. Sie tun das nicht aus Minderwertigkeitsgefühlen – sondern weil sie es genießen, sich als Kunstwerk zu schmücken und zu bewundern. So wie im Tierreich es die Männchen sind, die mit ihren Körperschmuck und ihrer Fülle an Potenzzeichen (Geweih, Pfauenschwanz etc.) stolz und siegesbewusst durch das Revier streifen… Schminken ist eine Waffe!

Ich selbst habe erst angefangen mich zu schminken und aufzubrezeln, als ich mich mit 45 Jahren selbstständig gemacht habe (vorher war ich durchgehend das natürliche Öko-Gewächs). In den vergangenen fünfzehn Jahren der Selbstständigkeit hatte ich Phasen, in denen ich monatlich mehrere hundert Euro für Kleidung investiert habe – und andere Phasen, in denen ich mich mit Jeans und Pulli weitestgehend unsichtbar gemacht habe. Das waren die Phasen, in denen mein Selbstwertgefühl am Boden war. Hatte ich jedoch Ideen und Kampfgeist, kleidete ich mich mutiger, attraktiver und provokativer. Da wurden mein Körper und mein Auftritt wieder zur Waffe.

Schau her – zeig Respekt – und leg Dich besser nicht mit mir an!

Es ist eigentlich egal, was genau Frau tut, um sich zu „schminken und aufzubrezeln“. Das kann die Guerilla-Kämpferin im Tarnanzug sein, die Tiefenentspannte in Jogginghose oder die konservative Gouvernante in Faltenrock und Stiefeln. Das kann auch die Frau mit Pferdeschwanz und Jeans und Pulli sein. Aufbrezeln hat viele Gesichter…

Ich habe schon machtvolle Führungsfrauen gesehen, die alles – aber auch alles – getan haben, was dem Schönheitsideal der Massen widersprach. So kenne ich eine erfolgreiche Chefin, die ordentlich was auf den Rippen hat und ihre ganze Körperfülle mit einer selbstbewussten Selbstliebe präsentiert, die ihre Umgebung (zu recht) einschüchtert und in die Schranken weist. Dass diese Frau außerordentlich umschwärmt wird von Männern, muss wohl kaum betont werden. Die Venus von Milo ist auch kein Hungerhaken 😉

Dick ist beautiful – mager ist beautiful – Hauptsache beautiful!

Ich durfte mal kurz drei Gründerinnen begleiten, die als mollige, junge Frauen Dessous im afrikanischen Design vermarkten wollten. Sie bewiesen mir anhand von Studien, dass Frauen nicht Dessous tragen, um Männer aufzureißen – sondern weil sie ihr Geheimnis „unten drunter“ genießen. Niemand weiß, wie schön sie unter der obersten Schicht Kleidung sind. Nur sie selbst wissen es, und das lässt sie den ganzen Tag über lächeln und entspannt in jede Auseinandersetzung ziehen. „Du willst Dich mit mir anlegen? Pass lieber auf, Du hast keine Ahnung, mit wem Du es wirklich zu tun hast…“

Natürlich sind nicht alle Frauen empfänglich für Dessous (ich habe da zum Beispiel null Affinität), aber das spielt keine Rolle – jede Frau soll so sein, wie sie sich am allerallerallerschönsten findet. Die Kunst liegt darin, nicht der Umgebung gefallen zu wollen, sondern sich selbst wunderschön und bewundernswert zu wissen!

Männer übrigens können sehr oft Frauen, die sich „schminken und aufbrezeln“, überhaupt nicht leiden. Sie wollen lieber das unschuldige Mädchen vom Lande. Das geht auch bestimmt nicht so schnell fremd – und ist auch billiger im Unterhalt als die anspruchsvolle, gefährliche Diva…

Frauen, traut Euch, Euch zu schminken und aufzubrezeln. Ob mit oder ohne MakeUp, die ganze Welt ist eine Bühne – schnappt sie Euch! Geht zu Vorstellungsgesprächen in einem Outfit, dass Eure Gegenüber nie vergessen werden… Zeigt in der Uni, im Freundeskreis und im Büro, mit welch unverschämten Selbstbewusstsein Ihr Euch selbst liebt.

Lächelt darüber, wenn man schlecht über Euch redet, weil Ihr anscheinend eitel seid und auffallen wollt. Fallt auf! Schminken und Aufbrezeln ist eine Waffe. Asiatische Unternehmerinnen wissen das – und Bibi von Bibis BeautyPlace weiß das auch 🙂

Bianca Heinicke

Deutschlands erfolgreichster YouTuber ist…. eine Frau! Und zwar eine Frau mit Schminktipps! Also Respekt Freunde, man muss Bianca Heinicke nicht mögen, aber sie ist definitiv eine erfolgreiche Unternehmerin.

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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