Fast jeder 4. Existenzgründer in Deutschland ist ein Migrant

In Deutschland wählen Menschen mit Migrationshintergrund viel häufiger den Weg in die Selbstständigkeit als Deutsche. Der entscheidende Grund hierfür ist, dass Ausländer schlechtere Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt vorfinden. So gründeten in den vergangenen drei Jahren sieben Prozent der Migranten ein Unternehmen – bei den Deutschen waren es nur 4,2 Prozent.

Die von Migranten gegründeten Unternehmen sind im Schnitt größer als die von deutschen Selbstständigen. Mehr als 70 Prozent beschäftigen direkt beim Start schon Mitarbeiter oder beabsichtigen, es in Kürze zu tun. Bei einheimischen Gründern liegt dieser Anteil nur bei 50 Prozent.

Da die Arbeitslosenqote von Migranten doppelt so hoch ist wie bei Deutschen, ist es verständlich, dass fast jeder vierte Gründer Migrationshintergrund hat. Bisher wird die Gründung aus der Arbeitslosigkeit durch den Gründungszuschuss gefördert, was den Start in den ersten Monaten sehr erleichtert. Doch ab April 2012 sollen die Bedingungen verschärft und die Förderung gekürzt werden.

Im Jahr 2010 wurden 45.000 Existenzgründer mit insgesamt 1,5 Mrd. Euro gefördert – diese Förderung soll ab 2012 auf 400 Millionen Euro gekürzt werden.

Die Studie des IAB mit dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Universität Hannover zum Thema „Existenzgründung und Migranten“ hat auch ergeben, dass Migranten sehr viel besser vernetzt sind als Deutsche, was den Erfolg eines Unternehmens positiv beeinflusst. Häufig sind Vorbilder vorhanden, die den Existenzgründern beim Start helfen können, da sie sich selbst vor Kurzem selbstständig gemacht haben.

Ein weiterer Vorteil der guten Vernetzung ist, dass Migranten mit ihren Unternehmen häufiger international aktiv sein können, denn die Kontakte zum Heimatland bestehen weiter. Den Unternehmensgründern sind Kultur und Märkte des Herkunftslandes vertraut.

Entgegen eines geläufigen Vorurteils sind Migranten nicht risikobereiter als Deutsche. Beide Bevölkerungsgruppen gaben bei der Befragung an, dass sie Angst vor dem Scheitern eines Unternehmens hätten. 40 Prozent hält diese Sorge von einer Unternehmensgründung ab. Die Forscher vermuten, dass auch das restriktive deutsche Insolvenzrecht für diese zögerliche Einstellung verantwortlich ist.

Quelle: Weltonline

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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