Internet macht sozial aktiver

Junge Menschen sind dank der Internet-Nutzung deutlich sozialer aktiver. Dies haben die Wissenschaftler des ifo Instituts in München festgestellt. Damit beweisen die Forscher, dass die Hypthese das Internet würde Menschen generell vereinsamen und die Grundlagen der Gesellschaft erodieren so nicht stimmt.

„Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass das Internet einsam macht“, sagt Prof. Ludger Wößmann, Bereichsleiter Humankapital und Innovation am ifo Institut. Im Gegenteil, zusammen mit den ifo-Wissenschaftlern Stefan Bauernschuster und Oliver Falck zeigt Wößmann in der neuen Studie, dass schnelles Internet zu Hause die sozialen Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen im Durchschnitt positiv beeinflusst. Weder nimmt dank der Internetzung die Beteiligung an verschiedenen AGs in der Schule ab, noch leiden die Gruppenaktivitäten im privaten Leben darunter – Jugendliche, die im Netz aktiv sind sind sogar eher offen für den Besuch von Sportvereinen, Musik- oder Jugendgruppen.

Zwar haben laut etlichen Studien Internet- und Computernutzung nur wenig Auswirkungen auf die schulischen Leistungen von Kindern und Jugendlichen, aber die Nutzung des Internets belebt offenbar die vielfältigen außerschulischen Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen in positiver Weise. Ein Effekt, der sich auch bei Erwachsenen nachweisen lässt. Menschen, die einen schnellen Internetzugang haben, gehen häufiger ins Theater, in die Oper oder ins Konzert.

Während beim Fernsehen einseitige passive Unterhaltung dominiert, wird das Internet offensichtlich vor allem interaktiv genutzt. Mit Hilfe des Internets ist es viel einfacher, den Kontakt mit anderen Menschen aufrechtzuerhalten und sich in der realen Welt zu verabreden. „Offensichtlich dominiert die Informations- und Kommunikationsfunktion des Internets seine passive Unterhaltungsfunktion. Deshalb finden wir tendenziell positive Effekte des Internets auf die sozialen Aktivitäten von Jugendlichen und Erwachsenen“, sagt Wößmann.

In ihrer Untersuchung verwenden die ifo-Forscher Daten über die Verfügbarkeit eines DSL-Zugangs im Haushalt und das soziale Verhalten von ca. 18.000 Erwachsenen sowie 2.500 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 7 und 16 Jahren im Sozio-oekonomischen Panel (SOEP).

Publikation
Stefan Bauernschuster, Oliver Falck und Ludger Wößmann
Surfing Alone? The Internet and Social Capital: Evidence from an Unforseeable Technological Mistake
CESifo Working Paper 3469, Mai 2011 (PDF)

Quelle: ifo Institut

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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One thought on “Internet macht sozial aktiver

  • Reply Eva Ihnenfeldt 28. Mai 2011 at 18:44

    Und irgendwann wird auch die Schule verstehen, welche Chancen sich in virtuellen Netzwerken verbergen – dann wird Lernen ganz neu definiert und endlich sozial – statt ein ewiges fremdbestimmtes Gegeneinander wie im preußischen Schulsystem

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