Serie zu KI Teil 3: Das autonome Auto und das Internet der Dinge

Was ist eigentlich das „Internet der Dinge“? So etwas wie eine Parallelwelt neben der unsrigen, in der sich Gegenstände miteinander über das Internet unterhalten, Entscheidungen, treffen, produzieren und organisieren? Eine Welt aus softwaregetriebenen Dingen, die den Menschen nicht mehr brauchen, um zu funktionieren? Und welche Rolle spielt das Auto in diesem „Internet der Dinge“? Wird der Mensch nach und nach überflüssig? Und wo gibt es bereits Dinge, die über Chips, Sensoren und Programme vernetzt und „smart“ sind?

Die Welt der Atome und die Welt der Bits verschmelzen

Haushaltsgeräte, Heizungsanlagen, Autos, Armbanduhren, Pakete, Maschinen, Ampelanlagen… in Windeseile entdecken octopus-1220817_640Anbieter sowohl für Konsumenten als auch für Business-Kunden und den öffentlichen Bereich immer mehr Geschäftsmodelle und Anwendungsbereiche aus dem „Internet der Dinge“. Das, was im Moment das Ganze noch aufhält, ist die unzureichende Netzwerkstruktur und die unterschiedlichen Sprachen, in den die Dinge miteinander kommunizieren. Java, C, JavaScript, Python, C++ und Node.js… noch sind die Entwicklungsumgebungen nicht einheitlich.

Das ist ganz sicher eine der Hauptgründe, warum Google, Facebook, Amazon, Microsoft und IBM im Bereich „Künstliche Intelligenz“ im Herbst 2015 eine Partnerschaft eingegangen sind. Genau, wie die physischen Dinge nur durch Kooperationen miteinander kommunizieren können, müssen auch Unternehmen zunehmend kooperieren – so schwer es auch fällt. Man kann nicht darauf warten, dass eine der Programmiersprachen „Gewinnt“. Und genau so wenig kann man in einen mörderischen Wettbewerb treten um Kunden, die innerhalb einer Programmiersprache gebunden sind. Diese Erkenntnis ist wohl auch einer der Gründe, warum Apple nicht mitmacht bei der Partnerschaft. Apple fährt seit jeher die Politik der geschlossenen eigenen Systeme – was Vor- wie Nachteile hat für seine Nutzer.

Das autonome Auto als Vorreiter des Internets der Dinge?

Besonders spektakulär erscheint uns Verbrauchern die Entwicklung von smarten Dingen beim Auto. Dass die Verkehrslage dank der selbstständigen Übermittlung von Daten optimaler verteilt wird, ist ja noch ein echter Komfort. Auch die Parkplatzsuche ist ein tolles Feld für vernetzte Autos, die miteinander kommunizieren. Und dass ein Notfallassistent selbst in der Lage ist, bei Pannen passende Aktionen erfolgen zu lassen, ist ebenfalls ein Fortschritt. Auch die automatische Energieoptimierung ist uns recht (außer wenn man es eilig hat). Doch ist es auch wünschenswert, dass unser komplettes Fahrverhalten aufgezeichnet und weitergereicht wird? Kann es sein, dass wir irgendwann morgens losfahren wollen, und das Auto den Betrieb verweigert, weil unsere Körpersignale nicht sicher genug erscheinen?

Das autonom fahrende Auto könnte schon viel weiter sein, wenn nicht die rechtliche Situation in den verschiedenen Industrienationen so schwierig wäre. In Deutschland soll nun ein Gesetz durchgebracht werden, welches das Straßenverkehrsrecht dahingehend reformiert, dass vollautomatisierte Fahrerassistenzsysteme für den Alltagsbetrieb möglich werden. Man kann davon ausgehen, dass schon in wenigen Jahren das selbstfahrende Auto zum Alltag gehört – einschließlich vieler Datenübertragungen, Messungen, Regelungen – in Vernetzung mit anderen Fahrzeugen und Dingen.

Self-Tracking mit Wearables

Die Smartwatch und andere Wearables werden noch von vielen Menschen abgelehnt, da sie keine Messung ihrer sportliche Lebensweise und ihres Schlafverhaltens wünschen. Doch wie lange wird es dauern, bis sich die Armbänder durchsetzen? Schon heute bieten Krankenversicherungen günstigere Tarife an, wenn man sich tracken lässt – und/ oder zahlen Zuschüsse für den Kauf einer Smartwatch. Self-tracking begeistert zunehmend Menschen, die sich selbst gegenüber den Ehrgeiz verspüren, zu den Besten gehören zu wollen. Dieser Trend lässt sich zwar verzögern – doch schwerlich aufhalten.

Fazit

Spannend sich vorzustellen, dass wir umgeben sind von Alltagsgegenständen, die ohne unser Zutun miteinander kommunizieren. Spannend sich vorzustellen, dass in der Industrie und Logistik Maschinen und Gegenstände sich untereinander absprechen, ohne dass der Mensch eingreifen muss. In vielen Bereichen leben wir schon im Internet der Dinge, ohne es zu wissen – zum Beispiel, wenn unser Paket uns darüber per Mail benachrichtigt, wann es ankommt.

Spannend, wie sich diese Welt der Bits, die sich mit der Welt der Atome zusammentut, auf unser komplettes Leben auswirken wird: Arbeitswelten werden über Nacht neu definiert werden, unsere Art zu denken und zu handeln, wird sich ändern. Vielleicht ein guter Zeitpunkt, sich über Romane, die sich mit einer solchen Zukunft auseinandersetzen, in diese Welt hineinzuversetzen und daraus zu lernen um Zukunft zu gestalten. Politik und Gesellschaft sind gefragt, wenn Vieles automatisch abläuft und der Mensch in vielen Bereichen überflüssig wird. Wo wir uns heute noch mit dem mangelnden Datenschutz und mangelnder Privatsphäre beschäftigen, geht es unmerklich bereits ein ganzes Stück weiter: Die materielle Welt und die Welt der Daten verschmelzen.

 

Künstliche Intelligenz: Serie in den SteadyNews

  1. Einführung
  2. Deep Learning
  3. Das autonome Auto und das „Internet der Dinge“
  4. KI-Sprach-Assistenten und Bots
  5. Googles KI-Abteilung Deep Mind
  6. KI und Arbeitswelten
  7. Kritik von Yvonne Hofstetter

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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