Was möchte ich gerne noch erleben? Was möchtest DU gerne noch erleben?

Gestern Abend bei den Toastmasters Dortmund (Club der Redner) war der erste Contest für die Clubmitglieder, die sich dem Wettstreit um die besten Redner der internationalen Bewegung stellen. Ist wie beim Boxen: Man kann aufsteigen bis zum Weltmeister. Gestern mussten die Teilnehmer spontan eine kurze Rede halten zum Thema „Was ich noch erleben möchte“. Und so habe auch ich mir Gedanken dazu gemacht. Was möchte ich eigentlich noch erleben? Und ich frage Dich: Was möchtest DU noch unbedingt erleben?

Was ich noch unbedingt erleben möchte

Bild von LOOPita auf Pixabay 

Am Allerliebsten möchte ich noch erleben, dass unsere Welt zum Paradies wird. Irgendwie so etwas wie Atlantis. Alle Menschen sind telepathisch miteinander verbunden, sind so klug, spirituell und friedlich wie die Bewohner von Pandora. Wir werden gelassen und haben gelernt, keine Urteile mehr zu fällen. Wir lieben alles und schwingen locker mit.

OK, zwar glaube ich weiterhin daran, dass diese Sehnsucht noch in meinen letzten Jahren oder Jahrzehnten Wirklichkeit wird (glaube ich, seit ich Kleinkind bin), aber ich weiß in der Zwischenzeit, dass ich mehr Geduld brauche. Schätze, es kann noch Jahrtausende dauern, bis diese Endform des Planeten Erde Wirklichkeit wird.

OK, was möchte ich außerdem noch erleben? Also ich ganz persönlich? Heute lebe ich mein Leben Moment für Moment. Das wird bis zu meinem letzten Atemzug nun auch so bleiben. Noch vor wenigen Jahren hatte ich große Ziele, wollte erfolgreiche Unternehmerin sein, wollte die Welt verändern, im Fernsehen auftreten, die Menschen und die Welt verändern, viel Geld verdienen. Das ist endgültig vorbei. Ich habe endlich gelernt, das Kleine zu lieben, so wie man Babys liebt. „Alles so süß hier – Ach, was ist das süüüüß!“.

OK, was möchte ich noch erleben? Ich liebe meinen Beruf, liebe genau diese Menschen, mit denen ich arbeiten darf, liebe die Überraschungen, wenn ich neue Klienten kennenlerne. Jede/r ist so einzigartig, so kostbar, so schillernd, so schön! Da wünsche ich mir einfach nur, dass ich noch sehr lange auch als gaaaaanz alte Frau diese Begegnungen und Aufgaben leben darf.

Was möchte ich noch erleben?

Reisen?
Ich will nicht reisen (die meisten wollen reisen). Dafür bin ich zu bequem. Ich bin noch nie gerne zum Vergnügen gereist. Wenn ich meiner Muttersprache und meiner vertrauten Umgebung länger als ein paar Tage beraubt bin, bin ich unglücklich. Am Liebsten schlafe ich in meinem eigenen Bett.

Etwas Spektakuläres?
Nein, Spektakuläres hat keinen Reiz für mich. Ich will keine Mutproben bestehen (wozu?), will keinen Beifall für Extremes, mein Status in der Gesellschaft ist mir eher hinderlich als erstrebenswert.

Irgendwas mit Liebe?
Nein, ich habe sooooo viel geliebt in meinem Leben, war so oft leidenschaftlich verliebt (noch vor wenigen Jahren hat Amor mich mit dem Pfeil getroffen und ich war zwei Jahre in einer sehr intensiven Beziehung) und ich will es wirklich nicht noch einmal erleben. Ich bin ein einsamer Wolf, der es genießt, zu Hause seine Ruhe zu haben. Mir ist Zweisamkeit zu viel. Ich bin sehr gerne allein daheim. Ich möchte noch nicht einmal mehr ein Haustier. Ruhe ist sooo schön!

Helfen?
Nein, auch Helfen und Welt verändern interessiert mich nicht mehr. Ich sehe meine Klienten und mich an wie Partner, die gemeinsam mit Schaufeln etwas bewegen und nach Lösungen für Rätsel graben. Ich fühle mich nicht als Helfer, und es gibt mir auch keine Befriedigung, wenn ich höre „Ach, Du bist so ein guter Mensch“. Quatsch, ich bin genau so ein Gewirr aus Heilig und Verbrecher wie jeder andere Mensch. Ich lebe meine Berufung, und gut ist. Der eine ist Bauer, der andere Ingenieur, und ich bin Seelenklempner. Nichts Besonderes, ist eben so.

Gesundheit und ein schöner Tod?
Nein, auch da will ich nichts manipulieren mit irgendeinem Hokuspokus. Leben passiert Moment für Moment. Die einen sterben langsam und die anderes sterben schnell. Ich bin bereit, das anzunehmen, was zu mir passt im letzten Viertel meines Lebens. Ich wünsche mir da nichts. Ich bin gespannt und gelassen und bereit.

Doch! Mir fällt was ein!

Was ich noch erleben möchte ist, dass das, was ich heute schon erfahre, sich noch weiter verstärkt. Menschen im Supermarkt strahlen mich an, Menschen, die mir zufällig begegnen, suchen das Gespräch, Menschen fühlen sich erstaunlicherweise durch meine Gegenwart inspiriert und blühen auf.

Was ich noch erleben möchte ist, dass dieses vereinigende Glücksgefühl nie wieder weggeht. Dass es so bleibt bis zum letzten Atemzug. Dass ich immer und immer wieder das Wunder der gegenseitigen „Bestäubung“ von Seele zu Seele erleben darf und dass ich meinen ursprünglichen Paradies-Wunsch in meiner kleinen Erlebniswelt weiter erfahren darf.

Ich weiß, wie anmaßend das ist, doch es funktioniert schon seit geraumer Zeit von Tag zu Tag immer verlässlicher und schneller und wundervoller. Ich möchte erleben, dass in meiner Pippi-Langstumpf-Welt das Paradies Paradies bleibt, und dass dieser Funke von Begegnung zu Begegnung weiterspringt – so wie Christen sich zu Ostern das Kerzenlicht weiterreichen und immer mehr Kerzen zum Leuchten bringen. Super!

Paradies ist möglich

Was ich noch erleben möchte ist, dass wir beweisen, dass Paradies möglich ist. Durch unsere eigenen kleinen Paradiese, zu denen jeder Mensch in unseren Begegnungen herzlich eingeladen ist. Wir reichen das Kerzenlicht gerne weiter. Und wenn jemand es nicht will, ist es ok. Dann eben nicht 😉

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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