Hier ist er nun also. Beitrag zwei von drei zur #rpTEN. Wieder mit vielen Highlights und spannenden Sessions. 10
Tag 2 – 03.05.2016
Was habe ich mir vorgenommen?
Auch für Tag 2 gilt: Ich konnte mich im Vorfeld nicht entscheiden und habe deshalb viel zu viele Sessions parallel geplant. Was ich dann mitgenommen habe, unterscheidet sich auch an Tag 2 stellenweise deutlich von meiner Planung.
- Cargo Kulte von Gunter Dueck. Da war ich (mit hohen Erwartungen) dabei.
- Wissensvermittlung im Netz – Was tun wenn’s kompliziert wird? Da war ich nicht dabei. Aber das Video solltet ihr euch ansehen!
- Ad-Wars – Ausflug in die Realität der Online-Werbung. Da war ich (nicht komplett) dabei.
- Influencer Marketing. Oder: „Ich freue mich riesig, wenn ihr mich unterstützt…“ Social Media Reichweite als vermarktbares Gut. Da war ich nicht dabei.
- Listen to me, Baby. Da war ich nicht dabei.
- Die pubertäre Gesellschaft und das Netz. Da war ich (zum Glück) dabei!
- Kurzvortrag agile Projektentwicklung: Next Generation DB Navigator und Facelift Bahn.de. Da war ich kurz dabei, konnte aber nichts verstehen (akustisch).
- Free Bitcoins!!1! Click here! Da war ich nicht dabei.
- The Dark side of Digitization: What if the System doesn’t work? Da war ich nicht dabei.
- Some like it Flat. Können Partizipation und Demokratie im Unternehmen funktionieren? Da war ich dabei, die Frage wurde aber nicht beantwortet.
- Virtuell und digital sind real. Wie digitale Interaktionen stattfinden und uns verändern. Da war ich nicht dabei.
- Wird es das Auto bald kostenlos dazu geben? Da war ich dabei. Beängstigend wie langsam unsere Autohersteller sind.
- Faire Plattformökonomie. Geht das? Da war ich dabei.
- How to become a Media Startup. Da war ich nicht dabei.
- DIY Workshop: Create professionell Video Content with your Smartphone. Da war ich nicht dabei.
Was habe ich geplant, zusätzlich und stattdessen mitgenommen?
Auch für den zweiten Tag stellt sich die Frage danach, was ich dann am Ende tatsächlich gemacht habe. 🙂
03.05.2016 10:00 Uhr – Cargo Kulte
Das war recht ernüchternd. Meine Erwartungshaltung war sehr hoch gesteckt. Immerhin kam diese Session von Gunter Dueck, der sein Geld (nach eigener Aussage) damit verdient Vorträge zu halten. Unterhaltsam war es. Erhellend eher nicht. Vielleicht sind ja diese Top Speaker irgendwie selbst Cargo-Kulte?
Wer mit dem Begriff Cargo-Kult nichts anfangen kann, der kann sich gerne mal das Video zur Session ansehen. Alle anderen natürlich auch. Ich bin gespannt was ihr dazu sagt.
03.05.2016 11:15 Uhr – AdWars. Ausflug in die Realität der Online-Werbung
Diese Session hatte ich auf dem Plan, weil ich mir unbedingt einmal den aktuellen Online Werbemarkt näher anschauen möchte. Die Session sollte der Einstieg dazu sein und hat diesen Effekt (zumindest teilweise“ erfüllt.
Die beiden Session Geber haben zunächst einen guten Überblick über den aktuellen Werbemarkt im Internet gegeben. Daran anschließend haben Sie sehr detailliert aufgeschlüsselt wie Werbung im Netz verteilt wird und welche großen Werbenetzwerke es gibt (es sind nicht viele!). Daraus resultiert natürlich zum einen eine gewisse Abhängigkeit der Werbetreibenden. Zum anderen müssen die potentiellen Kunden (diejenigen an die die Werbung ausgestreut wird) durch die Betreiber der Werbenetzwerke vor Mißbrauch geschützt werden. Und besonders letzteres geschieht nicht, wie man anhand zweier Beispiele während der Session erleben konnte.
Die Sessiongeber hatten (harmlosen) „Schadcode“ in die Werbenetzwerke eingeschleust, mit dem sie beweisen konnten, das keines der getesteten Netzwerke auch nur minimalen Schutz vor dem verbreiten schädlichen Codes bietet. So könnten sowohl Werbetreibende als auch Hacker die Werbenetzwerke nutzen um einer großen Anzahl an Benutzern erheblichen Schaden zuzufügen.
Auf der Session Seite findet ihr das Video. Manchmal war die Session etwas langatmig. Aber immer sehr informativ.
03.05.2016 12:30 Uhr – Die pubertäre Gesellschaft und das Netz
Ich sage es gleich vorweg: Diese Session war eines meiner #rpTEN Highlights. Unglaublich wie gut Friedemann Karig die 30 Minuten genutzt hat um den digitalen Wandel der Gesellschaft am Beispiel pubertierender Jugendlicher zu verdeutlichen.
Ich kann euch nur sehr dringend empfehlen, das Video in voller Länge anzusehen. Die Parallelen sind wirklich sehr gut gelungen und Friedemann Karig schafft es, diese auf eine sehr kurzweilige Art und Weise zu präsentieren. Hut ab für diese Session!
03.05.2016 13:45 Uhr – Some like it Flat. Können Partizipation und Demokratie im Unternehmen funktionieren?
Bei dieser Session handelte es sich um einen sogenannten Lightning Talk. Diese sind im Rahmen der re:publica als kurze Impulsvorträge mit anschließendem Austausch unter den Teilnehmern angelegt. Der Kreis ist dabei recht klein gewählt, so dass wir ca. 20-25 Zuhörer und Teilnehmer waren.
In diesem Lightning Talk ging es um ein Pilotprojekt zu Partizipation in Unternehmen. In sofern war die Überschrift nicht gut gewählt, da diese erwarten ließ das die Vortragende bereits ein wenig mehr Erfahrung und Wissen zu dem Thema hat. So war die Diskussion zwar sehr gut, aber hat nicht alles gehalten was zu erwarten gewesen ist.
Da die Lightning Talks aber eben diesen starken Fokus auf Austausch und Diskussion haben, hat das der Qualität keinen Abbruch getan. Viele der Teilnehmer haben einen Beitrag zur Diskussion geleistet und so konnten wir alle einen guten Überblick über Erfahrung und Meinungen bekommen.
03.05.2016 15:00 Uhr – Wird es das Auto bald kostenlos dazu geben?
Diese Frage kommt aus dem Daimler Konzern. Auch bei dieser Session handelte es sich um eine kleine Diskussionsrunde mit ca. 30 Teilnehmern.
Die Fragestellung zielte darauf ab, herauszufinden welche Services im und am Auto sich zukünftige Autofahrer vorstellen könnten, für die sie dann Geld bezahlen. Ein Beispiel war die höhere Geschwindigkeit bei Bedarf auf Knopfdruck. Ein anderes, das Bezahlsystem das im Drive In oder im Parkhaus automatisch bezahlt, einfach durch Handauflegen auf das Lenkrad.
Mir persönlich hat die Art und Weise wie die Beispiele vorgetragen wurden und wie die Fragestellung formuliert gewesen ist ein bisschen „Angst“ gemacht. Die Automobilindustrie ist eine Schlüsselindustrie in Deutschland. Wenn ein so renommierter Hersteller wie Daimler keine Ideen hat, die über die Fragestellung hinaus geht ob es das Auto bald kostenlos dazu gibt, dann ist das meiner Meinung nach (leider) symptomatisch für die recht flache Lernkurve dieser Konzerne. Vielleicht nimmt man sich ja mal ein Beispiel an der Deutschen Bahn?! 😉
03.05.2016 16:15 Uhr – Faire Plattformökonomie. Geht das?
Endlich mal wieder eine Session in Saal 3. Nach dem ich dort quasi den kompletten ersten Tag verbracht hatte, habe ich das am zweiten Tag schon vermisst 😉 …
Die Session mit dem Titel „Faire Plattformökonomie“ war wieder als Diskussionsrunde angelegt. Auf dem Panel anwesend waren Thorben Albrecht (Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales), Klaus Müller (Oberster Verbraucherschützer), Lena Schiller Clausen (Autorin), Juliane Leopold (Journalistin), Nikita Fahrenholz (CEO und Co-Founder Book a Tiger). Die Besetzug war also recht hochkarätig und vor allem sehr gut differenziert besetzt. Die Sichtweise von Politik und Verwaltung traf auf den Verbaucherschutz und beide auf starke Befürworter der Plattformökonomie. Dadurch wurden die Differenzen sehr gut deutlich.
Zu Recht gab es am Ende der Session, im Rahmen der allgemeinen Fragerunde, eine Beschwerde das die zu Tage tretenden unterschiedlichen Sichtweisen nicht stark genug ausdiskutiert wurden. Den Panel-Teilnehmern wurd eine Art Kuschelkurs vorgeworfen, den man so von der re:publica nicht kenne. Ob das so stimmt und ob es zielführender gewesen wäre, sich die Köpfe einzuschlagen kann ich nicht beurteilen… 😉
03.05.2016 Am Abend
Der zweite Tag der re:publica war für mich ein wenig verkürzt. Ich war bei einem Freund zu Gast, der mich am Abend zum segeln mitgenommen hat. War auch mal eine coole Erfahrung: 🙂
Fazit zum zweiten Tag
Der zweite Tag war für mich ähnlich intensiv wie der erste. Es gab wenige Freiräume für Pausen, da ich jede einzelne Pause für Gespräche und den Austausch mit anderen Gästen genutzt habe. Der Vortrag von Friedemann Karig war eines meiner ganz persönliches #rpTEN Highlights und hat mich wirklich begeistert.
Beitrags Foto: re:publica/Gregor Fischer CC BY 2.0