5 Gründe warum der Wachstumsmotor in China stottert

Chinas Wirtschaft boomt seit Jahren, ein Wachstumsrekord brach den nächsten,  es war fast kein Ende abzusehen. Wirklich nicht?  Aufschwung und zufriedene Bürger wie am Fließband, ein bisher unbekannter Wohlstand für die Armen aus der Landbevölkerung und plötzlicher Reichtum für Angestellte in guten Positionen? Mancher Bürger im Land vertraute dem, was auf staatlichen Kanälen verbreitet wurde und sah sich schon auf dem Weg in eine goldene Zukunft. Investoren überkam nicht selten die Gier, an Chinas Rohstoffen sollte doch gut zu verdienen sein.

Inzwischen tritt langsam  Ernüchterung ein und die  Realität kehrt zurück, denn auch eine große und mächtige Regierung kann die Probleme des Landes nicht per Handstreich lösen. Worin liegen aber nun die Ursachen, warum kann es keinen „ewigen Wachstum“ geben? Weil auch China nach volkswirtschaftlichen Regeln spielen muss und nicht alles unterwirft sich dabei einem 5-jahres Plan.

  1. Die Chinesen sparen wieder.  Zuerst wurde der Aufschwung in China durch einen hohen Konsum unterstützt, die Bevölkerung verdiente besser und gab das Geld gerne aus. Wohnungen, Autos, westliche Konsumgüter – alles fand reißenden Absatz und der Nachholbedarf war groß. Doch Sorgen um eine fehlende Sozialpolitik und Verschuldung führten inzwischen zu einer Sparquote von 40%-50%  der Haushalte. Was dort aber angespart wird, fehlt wieder in der Wirtschaft.
  2.  Landflucht hält an. Jährlich strömen weiterhin etwa 10 Mio. Menschen vom Land in die Städte und erhoffen sich besser Chancen und Arbeitsbedingungen. Diese sind aber trotz Aufschwung in den Städten oft nicht gegeben und und es entstehen bisher nicht gekannte Zustände in Randgebieten der Städte, die  an Slums in Südamerika  erinnern.
  3. Reformen aus Peking. Die Staatskammer wurde erst in diesem Jahr neu gebildet und schon hagelte es Reformen. Keine Prachtbauten mehr für Verwaltungsbetriebe, weniger Korruption und Verschwendung stehen ganz oben an. Die Regierung will Geld sparen, die Bürger ziehen nach.
  4. Wachstum und Umwelt. Bisher gab es wenige Gründe, etwas in China für den Umweltschutz zu tun. Kohlekraftwerke sind sehr beliebt und Filteranlagen stehen zwar im Gesetz, sind aber selten vorhanden. Beschwerden der Anwohner werden mit Geldzuwendungen „geregelt“ und zur Not bleibt die Umsiedelung. Doch der Verkehrskollaps in den Städten inklusive Smog  lässt sich nicht mehr schönreden: Längst zieht der Umweltschutzgedanke in die Planungen von neuen Fabriken und Anlagen mit ein und macht plötzlich Projekte teurer als früher. Erste Investoren lehnen danken ab, wenn plötzlich der Umweltschutz in den Fokus der Planungen rücken soll.
  5. Die Ausbildung fehlt. Kaum zu glauben aber auch einem Land mit 1,35 Mrd. Einwohnern fehlen die Fachkräfte. Während es auf dem Land und in den Fabriken nicht an billigen Arbeitskräften mangelt, sieht es bei den Fachleuten schon anders aus. Die Schulsysteme halten einem europäischen Vergleich nicht Stand und auch an den Universitäten ist das Niveau niedriger und sehr unterschiedlich. Schnelle Studiengänge ohne Praxis und fehlende Berufsausbildungen schaffen zwar ein Heer an Mitarbeitern aber deren Qualifikation reicht selten aus. Am Ende fehlt den Produkten die notwendige  Qualität um die Weltspitze  zu erreichen. 

 

China-Gruppe Shanxi

 Studenten aus der Provinz Shanxi lernen in Deutschland internationales Marketing

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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