Die Maslowsche Bedüfnispyramide – und ihre Konsequenz

Die Maslowsche Bedürfnispyramide besagt, dass der Mensch Stufe für Stufe aufsteigt von der Erfüllung der existenziellen Bedürfnisse – über Sicherheit – soziale Bedürfnisse – individuelle Bedürfnisse – bis zur Selbstverwirklichung. In meinen derzeitigen Marketing-Lehrgängen ist mir in der Diskussion über diese Pyramide einmal wieder bewusst geworden, wie weit die Bedürfnisse der verschiedenen Kulturen auseinandergehen. Während in Indonesien die Arbeiter um ihre Rechte und eine gerechtere Partizipation an der Wirtschaft (viel Palmöl-Export für Seifen- und Fettprodukte) kämpfen, sorgen wir uns um den indonesischen Regenwald. Was hätten wohl meine Großeltern gesagt, wenn wir hier im „schwatten Kohlenpott“ der Sechziger Jahre aus Umweltgründen den Bergbau hätten einstellen sollen? Ist es nicht arrogant, aus unserer Pyramidenspitze heraus den aufstrebenden Schwellenländern diesen Aufstieg verweigern zu wollen?

Jedes Ding hat zwei Seiten. Natürlich ist es verheerend, wenn wir auf unserem Planeten Raubbau betreiben und

Ganz oben auf der Maslowschen Bedürfnispyramide: Selbstverwirklichung

Ganz oben auf der Maslowschen Bedürfnispyramide: Selbstverwirklichung

unwiederbringlich Natur zerstören. Natürlich liegt es nahe, lieber Produkte aus der Region zu kaufen, um diese zu unterstützen, als Produkte aus Ländern, die lange Transportwege erfordern und auch damit die Natur belasten. Natürlich sitzt uns Menschen das Hemd näher als die Hose.

Aber ich bitte darum – in Gedenken an meine tapfere Familie, die sich mühselig im Ruhrgebiet Generation für Generation aus einem gefährlichen Leben in eine Zukunft vorwärts gekämpft und gearbeitet hat – ein bisschen Mitgefühl und Solidarität zu den Menschen weltweit zu entwickeln, die gerade dabei sind, unerträgliche Arbeitsbedingungen durch Gegenwehr und steigende „Verhandlungsmacht“ zu wandeln. Die sich wünschen, dass ihre Kinder Bildung erfahren. Die erleben werden, wie ihre Töchter spätestens drei Generationen später sich emanzipieren, weil sie durch Bildung erfahren, dass sie genau so klug und handlungsfähig sind wie Männer.

„Umwelt“ (was für ein merkwürdiges Wort) ist wichtig. Auch ich liebe die Natur und auch ich bin froh, dass das Ruhrgebiet heute wunderschön grün ist und man nicht mehr den Ruß täglich vom Fensterbrett wischen muss – dass man draußen Wäsche aufhängen kann, ohne dass diese abends schwarz ist. Auch ich bin dankbar, dass meine Kinder und Kindeskinder in einer sauberen „Umwelt“ leben, und dass die Lebens- und Arbeitsbedingungen nicht mehr dazu führen, dass man mit 65 alt und sterbenskrank ist.

Aber wenn wir aus Sorge um die Natur diese gigantische Industrie verboten hätten, was wäre dann gewesen? Wenn wir nicht seit der industriellen Revolution Menschen aus allen möglichen Regionen und Ländern in das Ruhrgebiet geholt hätten und uns mit vielen Kulturen und Nationen mühselig „zusammengerauft“ hätten, was wäre dann heute? Was wäre geworden, wenn nicht das steigende Selbstbewusstsein meiner Ahnen dazu geführt hätte, dass sie trotz aller Verbote ihre Rechte erkämpft hätten, weil sie wirtschaftliche Macht bekamen?

Ich liebe unser Multi-Kulti, und wenn ich Dokumentationen aus den Anfängen des Ruhrgebiets sehe, bin ich stolz auf meine Familie. Und ich wünsche allen tapferen Arbeitern in allen Teilen der Welt, dass sie sich ihren Weg erkämpfen – und so bald wie möglich auf der Maslowschen Bedürfnispyramide bei der „Selbstverwirklichung“ angekommen sind. In diesem Sinne: „Glück auf!“

„Die stählerne Zeit“ – Dokumentarfilm – Eine Stunde, vierzig Minuten

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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