Existenzgründer-Marketing: Philipp Schwingeler und seine Social Media Erfahrungen

Als ich Philipp Schwingeler das erste Mal traf, war er bereits einige Monate selbstständig – als Holz-Graffiti-Künstler. Er war damals sehr bekümmert, weil er es sich die erfolgreiche Positionierung am Markt leichter vorgestellt hatte. Wie fast alle Existenzgründer durchlebte er eine Phase der Existenzsorge: Würde er es wirklich schaffen, als Künstler von seiner Arbeit zu leben? Heute – drei Monate später, hat er es geschafft: Die ersten größeren Aufträge sind da, und nun ist er sogar bald im Fernsehen! Und das alles mit Social Media?

Eva Ihnenfeldt und Holger Rohde von der Business Academy Ruhr freuen sich über ihr „Totem“ – in der Mitte Philipp Schwingeler

Philipp Schwingeler erzählt: Wie er als Graffiti-Künstler und Tischler sich im Oktober 2011 selbstständig gemacht hat, wie er zwar sofort eine Website professionell erstellen ließ und auch eine Facebook-Fanpage einrichtete – dann aber erst einmal sich nicht weiter darum gekümmert hatte. Dann entstand im April, Mai 2012 die leichte Panik – und dann kam Social Media und tatsächlich auch schnelle Erfolge.

Wir hatten damals mit zwei PR-Berichten in den SteadyNews begonnen, um den Traffic auf seiner Website zu steigern und seinen Namen in den Suchmaschinen prominenter zu platzieren. Philipp fertigte ein wunderbares Holz-Graffiti-„Totem“ für die Business Academy, und gemeinsam mit seinen Freunden wurde die Erstellung des Totems mit einem Video festgehalten. Ich stellte das Video auf YouTube wiederum SEO-optimiert ein – und innerhalb kürzester Zeit waren die ersten Plätze bei Google mit bester Werbung für sein Unternehmen gefüllt. Natürlich nutzen wir auch Twitter und Facebook, um ihn weiter bekannt zu machen.

Philipp erzählt mir, dass er durch den Besuch unserer BARsession noch die nötigen Inspirationen hinzubekam – und begann, sich intensiv mit Facebook zu beschäftigen. Ab Juni/ Juli 2012 füllte er seine Seite mit vielen Fotos und Posts, interagierte mit Fans, lernte international einflussreiche Garaffiti-Künstler über Facebook kennen und steigerte seine Fanzahlen auf über 300 – ganz ohne Gewinnspiele oder andere typische Anlock-Strategien.

Ich frage ihn nach messbaren Erfolgen – hat sich der Zeitaufwand in so kurzer Zeit wirklich schon gelohnt? Philipp bestätigt: Er hat zwei Aufträge aus der Schweiz, die beide komplett über Facebook gelaufen sind. Beides sind Privatkunden mit einer hohen Affinität zur Graffiti-Kunst – und beide haben anspruchsvolle Wünsche an Philipp. Es sind also wirklich hochkarätige Aufträge, genau das, worauf er sich spezialisiert hat: individuelle Graffiti-Möbelstücke mit raffinierter Beleuchtung.

Auch die Tageszeitung rechnet Philipp nun zu Social Media. Nachdem er seine offizielle Werkstatt-Eröffnung im August über die Lokalpresse (mit tollen Berichten) ankündigen konnte, kamen auch potentielle Kunden, die die Zeitungsartikel im Internet gelesen hatten. Darunter war ein Schulleiter, der Philipp gleich für ein spannendes Projekt beauftragen konnte: Die Gestaltung der Gemeinschaftsflächen und der Kantine an seiner Schule.

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass die Schüler/Innen aktiv in die Planung und Umsetzung einbezogen werden. Philipp leitet das Ganze als künstlerischer Berater. Doch das ist nicht alles! Ein großer deutscher privater Fernsehsender wird die Umbauten begleiten. Die ersten Dreharbeiten haben schon begonnen und Philipp Schwingeler ist als Protagonist dabei.

Es ist noch mehr passiert in der kurzen Zeit: Ein Unternehmen aus Chicago, das Graffiti-Künstler unter Vertrag hat, dreht nun gemeinsam mit Philipp ein Video. Ein Graffiti-Künstler aus Chicago sprüht ein Graffiti – und Philipp in Dortmund baut es in Holz. Aus diesem Gemeinschaftswerk wird sich gewiss wieder das Nächste ergeben – diese Existenzgründung wird ganz gewiss nicht scheitern.

Nicht alles, was an ihn herangetragen wurde, ist auch passiert. Es gab auch Enttäuschungen – aber das ist normal in der Business-Welt, damit muss man leben. Ein Hersteller von Stichsägen war auf Philipp zugekommen und hatte angeboten, seine Kunst zu sponsern, wenn er die entsprechenden Stichsägen einsetzt – was ganz sicher eine gute PR-Strategie gewesen wäre – doch leider konnte sich die Geschäftsführung des Konzerns dann doch nicht dazu entschließen. Philipp sieht das sportlich: Immerhin war die Idee hervorragend, wer weiß, was sich da noch ergibt…

Natürlich liegt der Erfolg vor allem im guten Produkt und der Qualität des Künstlers begründet – doch das Beispiel zeigt auch, wie wirkungsvoll Social Media ist – oder auch „virales Marketing“. Früher hätte man sehr viel Werbebudget gebraucht, um einen vergleichbaren Effekt zu erreichen, heute braucht man nur ein gewissen Knowhow (bzw. eine entsprechende Beratung), etwas Fleiß und Beharrlichkeit (etwa eine Stunde täglich) und die richtige Einstellung, um sich offen und sympathisch dem zu öffnen, was als Reaktion kommt. Man kann nicht nur reden – man muss vor allem die Kunst des Zuhörens und Antwortens verstehen – sonst bleibt man allein.

Philipp Schwingeler hat alles, was man für ein erfolgreiches virales Marketing braucht: Großzügigkeit, Aufrichtigkeit, Beharrlichkeit, Teamgeist und Vertrauen. Er bleibt nicht im Web, er ist mindestens einmal monatlich auf Ausstellungen und zeigt seine großartige Kunst (sieht man dann immer auf Facebook). Schon jetzt können andere Gründer von ihm lernen, und ich hoffe diese Erfahrungen treffen auf fruchtbaren Boden. Denn eins ist klar: Es funktioniert!

Philipp Schwingeler und seine Website: Form-Schlüssig

Form-Schlüssig auf Facebook – gefällt mir!

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