Facebook, Twitter, XING und RSS verwalten: So mache ich es

Christian Spließ: Wie ich Twitter, Xing, Facebook, RSS und – tatsächlich – Pinterest nutze? Die Frage wurde mir schon des öfteren gestellt. Worauf ich dann sage: Ich habe zwar mein System, aber das muss ja nicht für jeden passen. Aber da Eva hier schon was über ihre Vorgehensweisen schrieb, kann ich ja auch die Social-Media-Motorhaube aufstellen und einen Einblick darin begeben wie ich etwas mache.

RSS-Feeds: Schade, dass die meisten nicht mal wissen, dass es diese Möglichkeit gibt  – selbst die Aktivitäten bei Facebook kann man ja als RSS-Feed abonnieren. Fürs RSS-Feeds habe ich tatsächlich drei Programme: Einmal den Omea-Reader für meinen Windows-Desktop-Rechner, bei dem sind wohl – ich schätze jetzt mal – an die 500 RSS-Feeds drin, unterteilt nach verschiedenen Kriterien. Einen Account für den Beruf habe ich beim Google-Reader, einen anderen privaten habe ich auch beim Google-Reader. (Und seitdem Google die Datenschutzrichtlinien „vereinfachen“ möchte bin ich froh, dass ich das konsequent getrennt hab.)

Beim Google-Reader sind es dann an die 200, beim privaten Account eher an die 50. Wobei ich streng genommen ja eigentlich Feedly nutze – ein Add-On für den Google-Reader, das so einige nette Dinge kann. Etwa das als Magazin aufbereiten, Facebook, Twitter und Konsorten kann ich direkt bedienen. Interessante Geschichten oder Themen merke ich mir entweder vor, Kreuzchen halt, oder leite sie direkt weiter. Das passiert meistens, wie man bei meinem Twitteraccount auch merken kann ;-), abends.

Twitter, Netvibes, Trove, Xydo und Flipboard

Twitter: Beim Windows-Rechner läuft noch Tweetdeck, auf dem Apple läuft – dank der Anwendung Fluid in einem eigenen Fenster – Hootsuite. Letzteres schätze ich wegen der Statistikfunktionen. Das ist eigentlich permanent an, ich schaue da regelmäßig rein wenn ich nicht gerade konzentriert an einer Aufgabe arbeite. Die ständigen Tweetdeck-Meldungen kann man ja auch abschalten. Interessante Tweets fave ich oder leite sie direkt weiter. Wenn ich mobil unterwegs bin fave ich in der Regel nur weil ich mir die Inhalte auf dem iPhone zwar anschauen kann, aber nicht immer. Und auch bei Twitter habe ich zwei Accounts, einen eher persönlichen – der aber nicht geschützt ist – und einen beruflichen.

Zum reinen Monitoring für Projekte nutze ich Netvibes. (Neben den Monitoring-Instrumenten, die ich normalerweise auch einsetze.) Neben Hootsuite eines der nützlichsten Instrumente zum reinen Überwachen. Wenn man wirklich nichts weiterleiten möchte, ist Netvibes sehr gut geeignet. iGoogle habe ich mal getestet, fands aber nicht so geeignet für mich persönlich, ob es Pageflakes noch gibt ist die Frage. Vermutlich aber schon. Und Diigo als Social-Bookmark-System ist einfach unentbehrlich.

Trove, Xydo und Flipboard: Trove filtert, ebenso wie Xydo, für mich interessante Inhalte aus Facebook und Twitter heraus. Das macht Flipboard zwar auch, Flipboard gibts aber leider nicht als Standalone-Variante für das MacBook – Trove und Xydo schicken mir einmal am Tag, meistens wenn in den USA Morgen ist, eine Mail. Vor allem Trove ist mittlerweile recht gut geworden, Xydo ist als Ergänzung recht nett. Über Flipboard brauche ich wohl nichts zu sagen: Einfach sehr genial. Hier fave ich meistens auch und schaue mir die Beiträge später an, einiges gebe ich aber auch sofort weiter. Und als Ergänzung gibts einige Paper.lis, die ich lese um auf dem Laufenden zu bleiben. (Wenn sich jemand fragt, wer diese Dinger also liest: Ich. ;-))

XING, Pinterest, Google+

XING nutze ich aktiv um Events um empfehlen, interessante Links zu posten und für den geschäftlichen Bereich. Bei XING versuche ich auch nicht zu oft etwas zu posten um nicht zu spammen. Wenn ich dort aber etwas Interessantes finde, leite ich das auch an die Timeline weiter. Pinterest nutze ich genauso wie Google+ eher passiv. Bei Pinterest stoße ich häufig auf interessante Grapiken. Bei Google+ habe ich zwar ein persönliches Konto und eine Brandpage, letztere nutze ich für Datenschutz-relevante Inhalte, die dann auch nur dort gepostet werden. Ab und an leite ich da mal ein Posting weiter oder einen Link, merke aber dass da die Abstände zwischen dem Posten größer werden. Kein gutes Zeichen an sich, aber gut. Google+ wird sicherlich interessant für SEO, momentan ist Google+ aber eher ein Mee-To-Produkt, dass nicht so ganz überzeugt. Trotz der diversen Nachbesserungen. (Die Google+-App fürs iPhone habe ich übrigens wieder gelöscht.)

Facebook: Gelobt seien Gruppen

Bei Facebook habe ich zwei Profile: Eines persönlich, eines öffentlich. Die Fanpage-Inhalte werden auch direkt auf Twitter gepostet, was ich ab und an tatsächlich mal vergesse im Eifer des Gefechts und dann gibts die Inhalte auch schon mal zwei Mal im Twitteraccount. Facebook-Gruppen sind dabei die Fundgruben, die mich Themen finden lassen. Klar, dass ich da auch die Steadynews-Fanpage versorge neben einigen anderen Projekten.

Generell habe ich bei Facebook und Twitter alles so eingestellt, dass ich die Meldungen noch mal per Mail in mein Postfach bekomme. So kann ich sicher sein wichtige Inhalte nicht zu verpassen. Filter helfen beim Mail sortieren, ein Klick und alle bisherigen Nachrichten sind dann gelöscht. Sehr praktisch. Auch wenn man unterwegs ist: Facebook ist selbst mit 3G des öfteren nicht zu gebrauchen, wenn ich dann also eine Mail habe weiß ich, dass ich reagieren muss. (Twitter funktioniert übrigens selbst mit Edge recht gut. ;-)) Daneben laufen noch verschiedene Monitoringdienste per Mail auf – aber das ist nur am Rande von Interesse denke ich.

Zeitfresser Social Media?

Betrachtet man jetzt die ganzen Dienste, die ich aufgezählt habe liegt die Frage nahe: Wann in aller Welt hat man den Zeit für das alles? Nun, das ist natürlich eine Frage der Einstellung und des persönlichen Zeitmanagementsystems. Erstmal muss man sich frei  von der Angst machen etwas zu verpassen – ich sitze auch nicht permanent die ganze Zeit vor dem Twitterstream oder bin andauernd bei Facebook, gewiß, ich lasse bei Facebook einen Tab im Browser offen, aber mehr erstmal noch nicht. Ich versuche dabei dann auch immer eine Tätigkeit nach der anderen abzuwicklen, was bei Twitter und Facebook manchmal doch wieder zu einem Springen führt, zugegeben.

Mails abarbeiten ist dann bei mir relativ leicht, Eva wird da anders drangehen vermute ich mal: Ich scanne im ersten Arbeitsgang welche Mails wichtig sein könnten und markiere die. Das mache ich einerseits am Absender fest, andererseits am Header der Mail. Einige Mails landen per Filter in einen besonderen Ordner, die kann ich dann später durchsehen – Facebook und Twitter etwa, die füllen sonst meinen ganzen Account aus. Muss ja nicht sein.

Im zweiten Durchgang schaue ich mir die Mails an, deren Header ansprechend waren, öffne sie kurz und lösche, beantworte oder archiviere sie sofort. Damit habe ich nur noch die Mails von Bekannten, für die aber meistens auch eigene Labels existieren – wenn Eva mir eine Mail schreibt sehe ich das in der Regel sofort, es sei denn die Weiterleitung hat nicht geklappt. Die werden dann aber auch gelesen, gelöscht, archiviert oder sofort beantwortet. Und das mache in der Regel morgens, mittags, abends zu einigermaßen festen Uhrzeiten – na ja, ab und an auch mal neben oder zusätzlich, aber ich habe mir abgewöhnt ständig meine Mails zu checken. Das würde mich nur wahnsinnig machen glaube ich. 🙂

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