Frischen Wind beim Präsentieren: Statt Powerpoint Flipchart, Pinnwand und Co.

Christian Spließ, Social Media Storyteller: Normalerweise ist die Erwartungshaltung bei Präsentationen im Bereich von Social Media ja diese – der Dozent hat Beamer und Laptop aufgebaut und natürlich vorher getestet ob diese Geräte alle funktionieren. Er geht zum Rechner, startet das Präsentationesprogramm der Wahl – Powerpoint, Keynotes, Prezi – und beginnt. Was aber, wenn der Dozent hereinkommt, den Rechner anstellt und den Beamer – und dann die Flipchart heranholt? Oder Folien auf den Projektor auflegt? Passt das zusammen, Social Media Dozent und Overhead-Projektor?

Generell gilt natürlich: Wenn Sie Webseiten aufrufen müssen und projezieren, dann kommen Sie an einem Rechner mit Internetanschluss und Beamer für die Präsentation als Social Media Dozent nicht vorbei. Gerade wenn es um die interaktiven Teile geht ist das von besonderer Wichtigkeit – und selbst für diesen Fall sollten Sie eventuell Folien mit Screenshots zu Hand haben, falls das Internet ausfällt kann man dennoch am Laptop weiterarbeiten. Das Exportieren von Screenshots oder Powerpointfolien in PDF-Dateien ist heutzutage kein Problem, das hat auch den Vorteil, dass Layoutänderungen bei Powerpoint nicht vorkommen können. Ich habe schon Fälle erlebt, bei dem die Folien mit Powerpoint 2010 erstellt wurden, aber im Raum gabs nur Powerpoint aus dem Jahre 2003…

Dies ist natürlich einleuchtend und logisch. Aber warum eigentlich kann man eine Pinnwand oder eine Flipchart dazunehmen? Und hat das Sinn? Ja, das hat Sinn bei einer Präsentation. Es gibt ja den berühmten Satz: „Bitte notieren Sie sich Ihre generellen Fragen, ich komme später darauf zurück.“ Fragen zur Folie sollten natürlich nach Möglichkeit direkt beantwortet werden. Mit der mit Packpapier bespannten Pinnwand und Karten können Sie bewußt einen Akzent setzen. Und die Teilnehmer, die Karten und Stifte bekommen haben, können in aller Ruhe ihre Fragen aufschreiben, die sie an Sie als Dozent zurückgeben. Die hängen Sie dann am Ende der Präsentation an die Wand, ohne Wertung, und können dann sich an diesen Punkten orientieren, spontane Ergänzungen kann man natürlich zu lassen.

Originell und nachhaltig in Erinnerung bleibt natürlich auch, dass man die drei Blöcke in einer Präsentation – Einleitung, Hauptteil, Schluss – mit zwei verschiedenen Medien darstellt. Eine handgemalte Zeichnung auf der Pinnwand zu Beginn – wenn die zum Thema passt, haben Sie ein schönes Element, dass Sie zum Schluss der Präsentation nochmal aufgreifen können. Vielleicht sammeln Sie auch vorher schon mal die Erwartungen der Teilnehmer an die Präsentation – was eine Mischung zwischen Workshop und der Darstellung wäre – und können nachher nochmal auf der Pinnwand darauf eingehen. Das kann als Mittel durchaus interessant sein, wenn man die Basics und die Routine besitzt. Oder Sie nutzen halt den guten alten Overheadprojektor dafür. Teilweise ist auch tatsächlich kein Beamer im Raum vorhanden – wenn man dann die Powerpoint-Folien auf tatsächlichem Folienmaterial ausdruckt, dann hat man zumindest die Inhalte für alle sichtbar. Ein Blatt Papier, mit dem man Dinge oder Bereiche abdecken kann – und schon kann man sich auch ohne Powerpoint behelfen.

Ob diese Möglichkeiten zu Ihnen passen – das entscheiden schlussendlich Sie. Zum Thema Social Media allerdings kann auch das etwas „altmodische“ Angebot durchaus effektiv sein. Es ist erfrischend, ab und an mal aus der Routine auszusteigen, neue Dinge auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Werden Sie aber nicht zu sentimental wenn es um den guten alten Overhead-Projektor geht – vermutlich ist er nämlich der Tyrannosaurus Rex der Zeigegeräte.

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