Vom Worturspung her bedeutet „Flashmob“ so etwas wie „Spontaner Pöbel“. In Windeseile versammeln sich Menschen die sich nicht kennen, tun irgendetwas, überraschen mit ihrem Verhalten unbeteiligte Anwesende – und dann löst sich die Gruppe (meistens) wieder auf. Warum hat das Flashmob-Phänomen etwas mit Social Media zu tun? Die ersten modernen Flashmobs (so Wikipedia) gab es 2003 in den USA – durch moderne Massenkommunikationsmittel war es möglich, innerhalb kürzester Zeit viele Menschen zu erreichen und für Verabredungen zu aktivieren. Das Experiment war so erfolgreich, dass es sehr bald auch in Europa Flashmobs gab.
Flashmobs brauchen ein Motiv, um zu funktionieren. Egal ob die Beteiligten einfach Spaß haben wollen, ob sie ihre Sympathie bezeugen wollen, ob sie Abenteuer erleben, Ärger suchen oder politische Gründe haben – um erfolgreich Flashmobs zu organisieren braucht man zunächst einen Anlass, der viele Menschen emotional anspricht.
Zum Zweiten braucht man ein funktionierendes soziales Netzwerk im Social Web. Wenn jemand nur drei Follower bei Twitter und 50 Freunde bei Facebook hat, wird er/ sie wohl kaum einen Flashmob auf die Beine stellen können. Und selbstverständlich sind Flashmobs von Natur aus höchst selten Initiativen von Einzeltätern – denn wie schafft man es, eine „kritische Masse“ zu erreichen, wenn man keine Unterstützer und einflussreiche Mittäter hat?
Zum Dritten ist der Erfolg eines Flashmobs abhängig von der Aktion selbst. Sie sollte witzig, aufsehenerregend, provokativ, außergewöhnlich sein – und die daran teilnehmenden Menschen sollten einen Mehrwert dadurch haben – zum Beispiel dass sie sich als Teil einer Bewegung fühlen, einer zusammengeschlossenen starken Gruppe.
Nicht zu vergessen ist dass ein Flashmob gefilmt und nach er Aktion ins Netz gestellt wird. Schon bei der Planung sollte dieser Begleitung und Nachbereitung genau so viel Sorgfalt gewidmet werden wie der Aktion selbst – und deren viraler Verbreitung. Außer bei illegalen Flashmobs möchten die Beteiligten später natürlich ihr Mitwirken im Netz sehen – und verbreiten können! Der nachhaltige Erfolg des Flashmobs liegt in der viralen Verbeitung NACH der Aktion selbst.
Heute gibt es unzählige Flashmobs, Einkaufscenter veranstalten kommerzielle Flashmobs und stellen sie bei YouTube ein, Kultureinrichtungen verstärken ihren Kampf um Fördermittel durch Flashmobs, selbst ver.di (die ja als Gewerkschaft nicht gerade socialmedia affin sind) nutzen Flashmobs als Kampfmittel.
Politische Flashmobs werden auch als Smartmob bezeichnet. Auch spontan organisierte Demonstrationen sind ein wenig wie Flashmobs, wenn sie durch Internet, Twitter und Facebook verabredet und viral verbreitet werden. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die unkontrollierbare rasend schnelle Verbreitung von Nachrichten über das Internet auch im „Real Life“ dazu führt, dass sich Menschen versammeln und einem gemeinsamen Willen Ausdruck geben können – im Guten, im Sinnlosen, im Kommerziellen und im Gewalttätigen…
Und DAS Hier ist mein liebster Flashmob. Crewmitglieder und Schauspieler der Comedy Serie „Big Bang Theory“ hatten heimlich einen Flashmob vorbereitet und ihre Produzenten und das Studio-Publikum damit überrascht. Wie schön, dass trotz GEMA der Tanzflashmob von Oktober 2012 noch bei YouTube abrufbar ist.
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