Versuchte Abmahnung gegen Dawanda führt zur Protestwelle gegen Jack Wolfskin

Die breite Community-Bewegung im Internet stellt Unternehmen vor ganz neue Herausforderungen. War es seit Ewigkeiten möglich, unerkannt und  im Geheimen seine Geschäfte zu betreiben, kommt jetzt ganz schnell alles ans Licht und wird je nach Bewertung der Internet-Nutzer zum Sympathiefaktor – oder zum geschäftlichen Fiasko. Mit  Anwälten lässt sich gegen finanziell schwache vermeintliche Mitbewerber zwar viel ausrichten – doch die Reaktion der Web-Öffentlichkeit kann ganz schnell den vermeintlich leicht errungenen Sieg wenden.

So rief jetzt die Blogger-, Foren- und Twitter-Szene zum Boykott von Jack Wolfskin auf: der Outdoor-Ausrüster hatte den Online-Marktplatz Dawanda abgemahnt, weil dort Produkte mit Tatzen zu kaufen waren -und Wolfskin Tatzenabdrucke als Markenzeichen für sich beansprucht. Dawanda ist ein Online-Marktplatz für Unikate und Selbstgemachtes. Dort hatten Hobby-Designer Produkte mit Tatzenabdrücken eingestellt, beispielsweise Abdrücke von Katzenpfoten auf T-Shirts.

Nachdem Jack-Wolfskin sich darüber beschwert hatte, hatte Dawanda die beanstandeten 43 Artikel mit Pfotenabdrücken von der Seite genommen. Trotzdem ließ der Konzern über eine Anwaltsfirma Abmahnungen an zehn der Verkäufer schicken. Jeder sollte eine Unterlassungserkläreung unterschreiben und 991 Euro für die Kosten des Abmahnschreibens zahlen.

Es war völlig umstritten, ob die Pfotenabdrücke der Hobby-Designer überhaupt genügend Ähnlichkeit mit der Wolfs-Tatze von Jack Wolfskin hatten, doch das Unternehmen rechtfertigte das Vorgehen damit, man sei zur Verteidungung der Marke gezwungen. Daraufhin setzte eine riesige Protestwelle der Internet-User ein. Die Reaktionen waren von so viralem Ausmaß, dass der Konzern die Abmahnungen zurückzog und erklärte, die beanstandeten Fälle seien erledigt. In Zukunft will Wolfskin sein „Vorgehen in Fällen von kleingewerblichen Angeboten verändern“. Statt Anwälte einzuschalten, wolle man lieber den Kontakt zu den Anbietern aufnehmen.-

Quelle (mit Bildern): Focus

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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