Ich kenne nur zwei Zeiten – die lauten und die leisen. In den lauten Zeiten bin ich voller Energie, die Tage sind dicht getaktet, ich habe kaum Pausen, schaue ständig auf die Uhr, laufe auf Hochtouren und falle abends todmüde ins Bett. Die leisen Zeiten sind so, als hätte sich ein Schleier über mein Leben gelegt. In den leisen Zeiten gilt es, Geduld zu haben mit dem, was sich entwickeln will. Nie weiß ich, was es sein wird – je bedeutender die Änderung, desto leiser die Erwartungszeit. Ich bin bereit. Ich horche, übe mich in Bescheidenheit, genieße die Ruhe und habe Vertrauen – in was auch immer. Eine schöne Zeit ist die leise Zeit, eine schöne Zeit ist die laute Zeit. Schön ist es, mich zu beweisen, schön ist es, unsichtbar zu sein. Vielleicht kommt ja auch dieses Mal gar nichts mehr! Wer will das schon wissen! Wir werden sehen, ich bin bereit…
Eva’s Geständnisse vom 5. November 2022