Brigitte Jülich: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Leben? Gehen Sie mit mir auf die Reise.

 Neulich telefonierte ich mit einer Freundin, die ich stressbedingt vernachlässigt hatte. Unser Gespräch belastete mich. Was war geschehen? Mir fiel der Spruch von Jean-Jacques Rousseau ein. „ Der höchste Genuss besteht in der Zufriedenheit mit sich selbst“. 

Das Gespräch mit der Freundin und einige Gespräche mit meinen Bekannten fielen mir wieder ein. Keiner, mit dem ich gesprochen hatte, war zufrieden. Es ging aber auch keinem schlecht. Alle waren gesund, hatten eine Arbeitsstelle und waren sogar verliebt. 

Ich überlegte, wann ich den Satz: „ mir geht es richtig gut“ gehört hatte. Wann habe ich diesen Satz das letzte Mal gesagt? Gehört es zum guten Ton zu sagen: „ ich bin unzufrieden“?  Meine Freundin Gabi sagte mir: „eigentlich müsste es mir gut gehen – aber ich bin irgendwie unzufrieden“!  Und woran liegt das?

Wir stehen uns manchmal selbst im Weg. Eigentlich haben wir Luxusprobleme. Das IPhone ist defekt, die Hose sitzt zu eng- alles Dinge, die für uns zu einer Katastrophe werden. Dass wir Freunde und Jobs haben, dass wir gesund sind würdigen wir oft nicht. Liegt es am Zeitalter, dass wir nicht richtig glücklich werden? Uns geht es doch besser als unseren Vorfahren könnte man meinen. Wir sind reicher, leben länger als unsere Vorfahren. Wir haben mehr Chancen und eine Auswahl. Wir reisen bequem und müssen nicht so sehr die starren Rollen ausüben.

Wir hätten die Möglichkeit, etwas zu verändern, wenn wir unglücklich sind. Heute ist man im Gegensatz zu früher für sein Glück verantwortlich.

Die Deutschen schneiden in puncto allgemeine Zufriedenheit besser ab als vor ein paar Jahren. Leider nicht, was die Zufriedenheit im Job angeht. Die sank von 7,6 Punkten (1984) auf 6,8 Punkte (2009). Und das, obwohl wir mehr verdienen und weniger arbeiten als Bürger anderer OECD-Länder. Also hängt Zufriedenheit nicht von dem ab, was man hat, sondern aus dem, was man daraus macht. 

Heute wollte ich Ihnen meinen Gedanken zur Zufriedenheit mit auf den Weg geben. In der kommenden Woche gebe ich Ihnen weitere Anregungen dazu, wie wir gemeinsam zufriedener werden können. Gerne nehme ich Ihre Anregungen wieder auf.

Ihre Brigitte Jülich

Erfolgscoach für die Zeitschrift Emotion

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