Führen ist nicht so einfach oder was Chorleiter und Social Media Manager gemeinsam haben

Baustelle DortmunderU
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Foto: Christian Spließ

Es gibt Dinge, die Chorleiter und Social Media Manager gemeinsam haben. Egal übrigens ob der Chor groß oder klein ist, eine Community ist eine Community und hat gewisse Regeln. Fünf davon scheinen universell zu sein.

1.) Gute Vorbereitung ist 95 Prozent der Miete.

„Kenne alle Stimmen“ ist die Devise, die ein guter Chorleiter mit in die Probe nehmen sollte. Er sollte die einzelnen Stimmen also können und vorsingen. Aber das gilt auch für den Community Manager: Er muss wissen wie die einzelnen Stimmen in den Kommentaren ticken – ist das jetzt ernstgemeint oder nur ein netter Scherz?

2.) Aber: Der Rest der 5% muss Improvisation sein.

Da macht man sich einen Plan, welche Stimme wann jetzt dran ist und wer wann singt und welche Stellen man gerne nochmal üben möchte. Und was ist? Der Tenor möchte unbedingt noch mal komplett eine Sonderrunde seiner Stimme. Zweimal. Der Alt wird schon ungeduldig, weil er die eine Stelle garantiert nicht hinbekommt… Und der Bass hat mit der Absprache noch Probleme. Abgesehen davon: Nein, das heißt echt nicht spät sondern spat. Das wollte der Textlicher so.
Redaktionspläne, die man hat, sind wirklich eine schöne Sache. Gut gefüllt machen sie die Arbeit auch viel leichter. Aber man sollte sich auch immer wieder Platz für Spontanität und Improvisation lassen. Was besonders bei Veranstaltungen gilt, aber selbst im Laufe eines Tages kann ein Thema auf einmal so dominant werden, dass man kurzerhand alles neu machen muss.

3.) Das Erlebnis ist nicht allein der (Noten)-Text.

Musik ist, was passiert wenn man die Noten spielt. Das stimmt zum Einen, denn das bestimmt die Tonhöhe und die Zeit, die vergeht während man die Noten spielt. Aber zu schade wäre es, wenn ein Chor nur mechanisch das Abspielen würde, was der Komponist sich da ausgedacht hat. Stattdessen geht es ja um die Wirkung des Stückes. Und die versteckt sich in der Intention und Intonation. Töne müssen gehalten werden, das Stück hat durch die Lautstärke eine Aussage. Ebenso ist es nicht egal, wie ich ein Posting bei Facebook verfasse. Ich muss genauso darauf achten, dass die Stimmung gehalten wird. Und dass das Wording passt.

4.) Details, Details, Details

Richtige Aussprache. Jetzt lauter werden. Dann leiser, dann wiederum etwas weniger laut… Wenn man die Stimmen kann ist das Feilen am Stück noch lange nicht zu Ende. Im Gegenteil: Bis es richtig steht können noch etliche Proben vergehen. Und das gilt auch für Social Media: Zwar ist der Post irgendwann vielleicht fertig geschrieben, aber welches Bild nehme ich für ihn? Wann veröffentliche ich ihn am Besten? Wann sind die Leser online? Und wie schärfe ich mein Themenfeld?

5.) Zusammen singen, zusammen Medien machen

Ohne Chor ist ein Chorleiter so ziemlich das Sinnloseste was man sich vorstellen kann. Umgekehrt kann ein Chor zwar auch für sich alleine singen, aber das Ergebnis wird nicht immer das Beste sein. Beide brauchen einander. So wie Social Media die Kollegen der Presseabteilung braucht und umgekehrt diese die Social Media Mitarbeiter. Erst wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen kommt das beste Werk zur Vollendung.

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