Schon im Tierreich wird gezielt die Körperhaltung eingesetzt, um Stärke zu zeigen, oder auch Unterwürfigkeit, Kampfgeist, Paarungsbereitschaft… Nun hat ein Forscherteam der Northwestern University im US-amerikanischen Illinois bewiesen, dass nicht nur ein inneres Gefühl die Köperhaltung beeinflusst – sondern auch die Körperhaltung ein inneres Gefühl auslöst! Somit erfährt die Ermahnung unserer Eltern: „Steh gerade, Kopf hoch und Brust raus“ eine neue Wichtigkeit.
Im Grunde genommen ist es eine Binsenweisheit, und schon Vera F. Birkenbihl empfiehlt gern, bei Aggressivität und schlechter Laune 60 Sekunden lang die Mundwinkel zu einem Grinsen nach oben zu ziehen: wir können unser Gehirn mit unserem Körper überlisten. Ziehen wir die Mundwinkel lang genug nach oben, denkt unser Kopf, uns ginge es gut – und dann geht es uns plötzlich gut -einfach so…
Genau so ist es mit dem aufrichtigen Gang des „Alpha-Tiers“. Stehen wir gerade, machen wir uns lang und heben den Kopf, weiß unser Kopf: „Dein Besitzer ist stark, mutig, scheut keine Herausforderung. Na dann denk ich mal dementsprechend die Gedanken eines Chef-Typs“.
Nicht nur, dass wir uns dann überlegender fühlen – wir entwickeln auch mehr Beharrlichkeit beim Problemlösen! Somit ist der aufrechte Gang auch förderlich für die Intelligenz und das Selbstvertrauen bei der Arbeit. Mut, Willenskraft, Beharrlichkeit: das sind die Gewinne, wenn wir uns strecken – untersuchen Sie doch einmal Ihren Bürostuhl: sitzen Sie wirklich auf einem Chef-Sessel?