Stellen Sie sich folgende Telefonsituation vor. Sie rufen nach Ihrem Osterurlaub in der Schweiz Ihre Mutter an. Die Mutter fragt:“ und, wie habt ihr den Urlaub überstanden?“ Und Sie antworten mit:“ Gut!“ Die Mutter hakt nach und fragt weiter: „ Alle gesund geblieben?“ Hören Sie etwa jetzt Kritik heraus? Eigentlich wollten Sie mit Ihrer Begeisterung anstecken. Aber das Gespräch wird problembeladen. Die Wortwahl erzeugt innere Bilder.
Und Ihr Kopfkino beginnt. Eigentlich wollten Sie von der wunderbaren Landschaft, dem Schnee und Ihrer Skischule berichten. Sie hatten auch noch an die Massage gedacht. Aber das Gespräch geht in eine andere Richtung.
Im Alltag werden oft zu viele negative Formulierungen benutzt. Das kennen Sie, oder?
Durchschauen Sie die Formulierung: „ schon ganz gut?“ oder „an sich gut gelungen?“ Was hängen bleibt, ist der Zweifel. Häufig ist uns die Macht der Worte nicht so bewusst.
Warum machen wir uns das Leben so schwer? Warum benötigen wir so viele Füllwörter? Haben wir Angst vor Ablehnung und Kränkung?
Und nun zur Begrüßungsformel vom Anfang: „ Wie war euer Urlaub?“
Bleiben Sie konkret in Ihrer Wortwahl. Es lohnt sich. Prüfen Sie doch mal in dieser Woche, mit welchen Sätzen Sie sich wohl fühlen. Es lohnt sich hinzuhören
meint Brigitte Jülich
PS. Ja aber…. Aber wird oft für NEIN genommen und versteckt in aber. Sie können ganz einfach: „ aber ja!“ sagen