Wie das Deutsche Ärzteblatt im Oktober 2025 berichtet, ist die weltweite Lebenserwartung in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen. Allerdings nimmt die Sterblichkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in mehreren Regionen zu. Die aktuelle Global-Burden-Disease-Studie zu Krankheiten, Todesursachen und Risikofaktoren wurde in Berlin vorgestellt.
Lebenserwartungen weltweit

Seit 1950 ist die Lebenserwartung weltweit stark angestiegen. Im Jahr 2023 betrug sie für Frauen 76,3 Jahre und für Männer 71,5 Jahre. In Regionen mit hohen Einkommen reicht die Lebenserwartung bis zu 83 Jahren – in afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist sie am niedrigsten bis zu nur 62 Jahren.
Besorgniserregend ist der Anstieg der Todesfälle in der Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen in Nordamerika. Dort stieg die Todesrate zwischen 2011 und 2023 weltweit am stärksten. Gründe sind vor allem Suizide, Drogenüberdosierungen und extremer Alkoholkonsum. Bei den 5- bis 19-Jährigen in Osteuropa, in Nordamerika bei Familien mit hohen Einkommen und in der Karibik stiegen Todesfälle in dieser Altersgruppe ebenfalls an.
In Ostasien starben weniger Kinder bis zum 5. Lebensjahr im Zeitraum von 2011 bis 2023. Vor allem die Säuglingssterblichkeit ging dort stark zurück.
Todesursachen
Die Haupttodesursachen haben sich weltweit eindeutig verlagert zu den nicht übertragbaren Krankheiten. Fast zwei Drittel der globalen Morbidität und Sterblichkeit beruhen auf ischämischen Herzkrankheiten, Schlaganfällen und Diabetes – auch in einkommensschwachen Regionen.
Die Todesraten aufgrund von Alzheimer, HIV/AIDS und chronischen Nierenerkrankungen stiegen ebenfalls in vielen Regionen.
Zwischen 2000 und 2023 sank die Wahrscheinlichkeit, vor dem 70. Lebensjahr zu sterben. Drogenkonsumstörungen sind in allen Regionen eine der Hauptursachen für diesen vorzeitigen Tod.
Risikofaktoren
Die stärksten Risikofaktoren sind hoher systolischer Blutdruck, Feinstaubbelastung, Rauchen, hoher Blutzuckerspiegel und ein hoher BMI. Ein weiterer Risikofaktor sind laut der Studie psychische Erkrankungen. Angststörungen stiegen weltweit um 63 Prozent, depressive Störungen um 26 Prozent. Die Studie weist darauf hin, dass sexuelle Gewalt und partnerbezogene Gewalt als vermeidbare Ursachen für psychische Erkrankungen und andere gesundheitlichen Folgen identifiziert wurden.
Auch Luftverschmutzung, Hitze und Feinstaubbelastung wurden als eine der hohen Risikofaktoren aufgelistet, besonders auf Ebene der Superregionen in Südasien, Subsahara-Afrika sowie Nordafrika und dem Nahen Osten