Das Märchen von der Königin und ihrem Gott

Glaubst Du an Gott? Und wenn ja, was für ein Gott ist es, an den Du glaubst? Hast Du ihn von Deinen Ahnen übernommen? Bist Du in einer Glaubensgemeinschaft oder Kirche? Oder bist Du Atheist? Agnostiker, Freigeist? Ich selbst bin zu der Überzeugung gekommen, dass jeder Mensch einen ganz persönlichen Gott in sich trägt. Was dieser persönliche Gott vermag und wie sehr er (oder sie) unser Leben beeinflusst – davon handelt mein kleines Märchen…

Das Märchen von der Königin und ihrem Gott

Bild von Oberholster Venita auf Pixabay 

Es war einmal eine Königin, die hatte schon viele Jahre auf diesem Planeten gelebt. Es ging ihr gut. Sie hatte ein schönes Heim, hatte genau richtig zu tun – nicht zu viel und nicht zu wenig – war zufrieden mit dem, was sie tat und wie sie ihr Reich verwaltete. Sie war eine Königin, die nicht gern erzwang und die nicht gern befahl. Ihre Regierungsform bestand aus freiwilliger Zusammenarbeit. Niemand war erstaunter darüber als sie selbst, wie gut das funktionierte.

Sie hatte immer genügend zu essen gehabt, immer genügend Geld für ihre Ausgaben, viele Jahre hatte sie der leidenschaftlichen Liebe gepflegt, sie hatte vier erwachsene Kinder, die sie bewunderte und die sie insgeheim segnete, und sie hatte gute Menschen um sich, die sich um sie sorgten, sie um Rat fragten, ihr beistanden, mit ihr diskutierten und die ihr mit Klugheit, Mitgefühl, Wissen, Tatkraft, Widerstandskraft oder auch mit kindlichem Vertrauen entgegentraten.

Eines Morgens erwachte die Königin mit einem Traum, der sie zutiefst bewegte. Sie war Gott begegnet. Sie war ihrem persönlichen Gott begegnet wie einem Menschen. Ihr persönlicher Gott war ihr erschienen wie die göttliche Zusammenfassung ihres Lebens, wie gebündeltes Licht in einem einzigen Punkt. Alles, was sie je gefühlt, gedacht, gesagt und getan hatte, hatte sich in diesem strahlenden Punkt vereint.

Die Königin verstand. Das, an das wir glauben, ist so individuell und einzigartig verschieden wie unsere Fingerabdrücke. Jeder Mensch glaubt an etwas Göttliches, und jeder Mensch bildet in jedem Moment weiter an diesem Göttlichen, das ihn auf der Erde begleitet wie ein Dschinn.

Wünsche werden augenblicklich wahr.

Die Königin verstand, was sie eigentlich schon immer wusste. Die Welt, die uns umgibt, ist unsere Außenhaut. Diese Außenwelt ist ein Abbild dessen, was unsere Seele sich für dieses Leben als Aufgabe gesetzt hat.

Mag es sein, dass die Seele überhaupt erst einmal die Welt der Dualität kennenlernen wollte, mag es sein, dass sie in dieser Welt ihren Platz erobern wollte, sich beweisen, sich einfügen, gemocht werden, Heimat finden, kämpfen, versöhnen, herrschen, erdulden, Herrschaft verweigern…

Das, was wir als göttliches Prinzip in uns tragen, ist das, was uns begleitet bei unserer Lebensaufgabe – so wie ein Rabbi, eine Mutter, ein Richter, ein Herrscher, eine gute Fee, eine Geliebte. Unser Gott, unsere Göttin ist wandelbar wie unsere Liebe zu uns selbst, wie die Liebe zu den anderen Seelen, wie die Liebe zu diesem Planeten der Dualität.

Die Königin erhob sich von ihrem Lager und tiefe Dankbarkeit erfüllte sie. Ihr Gott, ihr Brennpunkt glich der Gestalt eines Geliebten.

Ihr Gott war schelmisch, freundlich, gutmütig und voller achselzuckender Akzeptanz. Er haderte nicht mit dem, was an menschengemachtem Leid geschah. Er war kein Gott der Gerechtigkeit, er war einfach nur ein Liebender, ohne Bedingungen, ohne Urteilsspruch.

Wie ein Dschinn fragte er stets und in jedem Moment „Was willst Du, was geschieht? Wünsch Dir was!“

Und die Königin wünschte sich, dass sie seine Liebe und seine Akzeptanz selbst vollkommen in sich verwirklichen konnte und weitergeben an all die, die sich ihr anvertrauten.

Für sich wünschte sie sich, dass ihr Körper bis zum letzten Atemzug ihres irdischen Lebens genug von all dem hatte, was ein Körper braucht, um sich geborgen zu wissen. Ja, sie war eine verwöhnte, gemütliche Königin, sie wünschte sich in jedem Moment all das, was sie verwöhnt gemütlich leben lässt.

Ab diesem Morgen sprach sie mit all denen, die zu ihr kamen, viel über deren Gottesbilder, über deren „Stimme im Kopf“, über das, woran diese glaubten und wem sie verpflichtet waren. Sie sprachen gemeinsam mit Dschinns, die ihren Menschen Angst machten, die sie als Versager sahen, oder als Opfer in einer ungerechten Welt. Sie sprachen gemeinsam mit diesen Brennpunkten all dessen, was in so einem irdischen Leben als göttliche Essenz entstanden ist und weiter entsteht.

Sie lernten gemeinsam, wie man klug wünscht, wie man die Alchemie von Geben und Nehmen lernt, wie man Schmerzen in Liebe transformiert und wie man das Gleichgewicht aus Innen und Außen erlangt. So wie Ikarus lernen muss, genau die richtige Höhe zwischen Sonne und Boden zu fliegen, so lernten sie gemeinsam das richtige Maß an Vertrauen, Wille und Tun.

Im hohen Alter starb die Königin versöhnt und lebenssatt. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, nie wieder auf dem anstrengenden Planeten der Dualität zu inkarnieren – doch ihre Liebe zu den Menschen war so groß geworden, dass sie es sich anders überlegt hatte. In ihrer Todesstunde schon war sie bereit und starb mit dem Gedanken „Ich komme wieder Ihr Süßen“

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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