2000 Agenturen und 873 Studierende nahmen an der Umfrage von Laurids Wimper zum Thema Kreativwirtschaft teil. Die Umfrageergebnisse stellen dar, wie sich die Vorstellungen von Studierenden und Agenturen zum Thema Kreativwirtschaft decken und geben gleichzeitig einen Blick auf die Zufriedenheit mit der deutschen Hochschulausbildung. Dabei ist nicht alles Gold, was glänzt.
Bei den Studierenden sind die bei dieser Umfrage am stärksten frequentierten Studiengänge Kommunikationsdesign, Grafik und Digitale Medien. Sie sind zu Studienbeginn im Schnitt 23 Jahre alt und haben zu 41% bereits eine berufliche Vorbildung. Was die Bewerbung auf einen Praktikumsplatz betrifft, geben die Agenturen an, dass sie im Schnitt 56 Bewerbungen auf vier angebotene Plätze erhalten und bei der Sichtung von Talenten dem Portfolio und besonders dem persönlichen Eindruck einen hohen Stellenwert einräumen. Der Wunsch nach einem verpflichtenden Praktikum zeigt sich auf beiden Seiten.
Frappierend: Der Bachelor wird von 73% der Personalverantwortlichen in den Agenturen als nicht ausreichend für die berufliche Praxis gesehen. Sie attestieren den Hochschulen nur zu 39% eine gelungene Umstellung auf das Bachelor-Master-System an sich. So sind die erlernten Fähigkeiten der Studenten auch ausbaufähig in den Augen der Agenturen. Daraus folgt der Wunsch nach einem Pflicht-Praktikum während des Studiums. Allerdings: 62% der Studenten fühlen sich sehr wohl praxisnah ausgebildet.
Bei der Wahl der Hochschule bzw. des Standortes ist für angehende Studierende der Ruf der Hochschule das entscheidende Kriterium, gefolgt von dem Wunsch nach einem kreativen Umfeld. Bei der Hochschulwahl sind Praxisnähe und Kursangebot maßgeblich für die Entscheidung für oder gegen eine Hochschule. Was die Ausstattung und das Betreuungsverhältnis betrifft sind die Studierenden zufrieden. Allerdings werden die Kooperationen zwischen Hochschulen und Agenturen als nicht besonders gelungen bewertet. Hier bestünde Verbesserungsbedarf, so die Umfrage: Studierenden wünschen sich zu 86% eine engere Kooperation mit der Kreativwirtschaft, finden jedoch selten die passenden Bedingungen in der Hochschullehre vor. Auch die Agenturen halten eine engere Kooperation zu 88% für sinnvoll, jedoch gehen nur 43% von ihnen auch eine solche ein.
Quelle: „Design-Lotse“-Umfrage