Christian Spließ, Social Media Storyteller: Falls Sie sich schon mal drüber gewundert haben, warum Sie bei Twitter jeden Freitag merkwürdige Botschaften mit dem Hashtag #FF bekommen oder warum Leute so viel darüber schreiben – Sie haben nichts falsch gemacht. Es ist nur der Follow-Friday, das ist bei Twitter normal.
Der Follow-Friday ist bei Twitter sozusagen das, was beim Netzwerken im Real-Life das Weitergeben von Visitenkarten ist. Wer selber bei Twitter aktiv ist, empfiehlt Leute von denen er etwas hält, die er für sich als nützlich empfindet oder die in der letzten Woche vielleicht wichtige Informationen weitergaben. Eingeführt wurde der FollowFriday am 16. Januar 2009 von dem Amerikaner Micah Baldwin. Baldwin wollte auf elegante Art und Weise seine favorisierten Twitterer-Nutzer an andere weiterempfehlen – und entwickelte daraus die Idee vom FollowFriday. DieIdee setzte sich bald durch, da ein Follow-Friday-Tweet – #ff – keinen Extraufwand erfordert. Schließlich ist es ja nur ein Tweet.
Tweaken der Tweets
Die Kunst ist beim Follow-Friday allerdings seine Empfehlungen elegant zu gestalten. Einerseits natürlich sollte man nach Möglichkeit nicht vergessen den Hashtag #ff in seinen Tweet einzubauen – wer Tweetdeck oder Hootsuite nutzt, kann sich eine eigene Kolumne nur für diesen Hashtag anlegen und hat alles im Überblick. Das häufige Problem ist aber: Viele Twitterer reihen nur einfach ihre Vorschläge aneinander ohne jetzt direkt zu erklären, warum man diesen Leuten folgen sollte. Das sieht dann häuig so aus: „@3te_Etage, @steadynews, @DerWesten, @Taz…“ Ich glaube, Sie sind im Bilde. Natürlich ist es schön, wenn man viele Follower hat die einem wichtig genug zum Weiterempfehlen sind – aber ich persönlich frage mich immer: „Hmm, ich soll denen jetzt folgen, weil…??“ Natürlich, man kann dann auf den Link klicken und hat das Profil des Twitterers ja vor sich. Wenn das zwei Namen sind – oder drei – dann ist da ja noch machbar, wenn aber der ganze Tweet nur lauter Profilnamen beinhaltet ist das schlicht und einfach halt anstrengend. Und der Mensch ist nun mal von sich aus eher bequem. Zudem: Es kostet natürlich auch wirklich Zeit, wenn man sich erstmal anschauen muss, was derjenige bei Twitter macht, was seine Interessen sind, wie oft er twittert… Wer zudem bei Twitter sehr aktiv ist, bekommt diese Empfehlungen am Freitag ja in Massen! Als zumindest ich bekomme die halt sehr oft und dann jedesmal nachsehen – hmm, nein.
Wenn Sie es elegant machen möchten und wirkungsvoller: Suchen Sie erstens wirklich nur die Twitteraner raus, von denen Sie wirklich glauben dass sie interessant genug sind. Der Follow-Friday ist jeden Freitag, man ist Ihnen dann nicht böse wenn Sie an einem Freitag mal jemanden nicht erwähnen. Dafür kommt er dann halt in der nächsten Woche zum Zug. Schreiben Sie dann einen netten Satz dazu, warum Sie ihn empfehlen: „Ich mag @3te_Etage, denn er macht sehr schöne Graphikdesigns.“ Merken Sie den Unterschied? Vorher ging der Name in der Masse einfach unter, jetzt aber bekommt er durch den Empfehlungssatz – und der FollowFriday ist ein schönes Mittel für das Empfehlungsmarketing – ein ganz anderes Gewicht. Sie geben Ihre Visitenkarte ja auch nicht einfach so ohne Kommentar jedem in die Hand, sondern Sie führen in der Regel ein paar nette Worte vorher. Und manchmal da empfehle ich auch einfach mal der Sonne zu folgen und nach draußen zu gehen anstatt den Tag vorm Rechner zu verbringen…