Eva Ihnenfeldt: Am 9. November war ich zum ersten Mal auf der Ideenparty nach Barbara Sher, die Marie Sist dort regelmäßig im WorkInn veranstaltet. Viel wusste ich nicht. Nur dass es darum geht, per Brainstorming Ideen zu sammeln für einen Wunsch, einen Plan, eine Idee aus der Gruppe der Teilnehmenden heraus. Obwohl ich „nur mal gucken“ wollte und kein eigenes Anliegen hatte, war der Abend auch für mich eine wirkliche Überraschung. Am Anfang jeder „Ideenparty“ steht nämlich das Lügenspiel, und ich hätte nie gedacht, dass Lügengeschichten so große Erkenntnisse bringen können bei der Reise zu sich selbst – bzw. bei der Frage „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“
Marie erzählte und zunächst, wie sie selbst zum zertifizierten Barbara Sher Erfolgsteamleiter wurde und was dieses Prinzip der gegenseitigen Unterstützung in Teams für Vorteile hat. Ihre Teilnehmer und Kunden sind Menschen, die in Change-Prozessen stecken – oder die einfach etwas Neues in ihrem Leben integrieren wollen. Meist geht es um berufliche und geschäftliche Innovationen – doch auch ganz private Wünsche und Ideen sind erwünscht.
Das Lügenspiel
Bevor es dann losging mit der eigentlichen Ideenparty, schlossen wir uns in Gruppen von drei oder vier Teilnehmern zusammen und stellten die Stühle kreisförmig zueinander. Wir bekamen den Auftrag, einige Minuten lang uns gegenseitig Lügengeschichten über uns zu erzählen. Wichtig war, dass die Menschen im Kreis sich völlig unbekannt waren und völlig informationslos in die Runde gingen.
Jeder musste, ohne lange nachzudenken, eine Geschichte erfinden, wer er wäre und warum er es liebe, so zu sein und genau so zu leben und zu arbeiten. Ich war in den drei Runden Anführerin einer Untergrundsbewegung, Leiterin eines demokratisch geführten Kinderheims und Mieterin in einem Hochhaus mit lauter Multikulti-Familien an der Ostsee. Von den Andren erfuhr ich, dass sie Klangtherapeuten, Unternehmensberater, Busfahrer und vieles andere waren – und jedes Mal auch, warum sie genau das liebten.
In der zweiten Runde nun musste einer aus der Runde mitschreiben, wie die anderen über ihn redeten. Also sozusagen Treppentratsch austauschten. Aber!!!! Es durfte ausschließlich Gutes getratscht werden – das war das Besondere. Und nun seht und lest, was ich mitgeschrieben habe, was diese drei mir Wildfremden aus meinen Lügengeschichten herausgelesen haben. Ich war einfach nur platt. Wie sehr es doch stimmte! Also einfach mal Lügengeschichten erfinden, es lohnt sich. Und natürlich einfach mal zu Marie Sist und ihrer Ideenparty kommen. Jeden Monat im WorkInn Dortmund, Hohe Str. 1 (direkt gegenüber dem Stadttheater)
Also, Eva ist:
- taff, weiß sich durchzusetzen
- sehr interessiert
- hat eine blühende Phantasie
- ist sehr an anderen Kulturen interessiert
- kann sich gut in andere Menschen hineinversetzen
- hat damals mit Che Guevara gekämpft
- ist politisch interessiert und dabei die Richtung Gebende
- Kann Pläne „aus dem Ärmel schütteln“ wenn sie den Glauben an das Ziel hat
- Wenn sie Geschichten erzählt, kann man die Bilder vor sich sehen
- Ist Leiterin beim Zusammenleben und -arbeiten verschiedener Kulturen
- ist lokal ziemlich verwurzelt
- wenn sie reist, dann reist sie für Projekte
- kann Teams steuern und Dinge kurzfristig in die Hand nehmen
- Sie will ausstoßen und loslassen
- sie ist Organisatorin der ersten Stunde – dann geht sie
Wirklich unheimlich, (fast) alles stimmt! Für Che Guevara war ich zu klein – und er war so weit weg. Ich fahre ja nicht gerne weg… 😉 Meine Persönlichkeit ist besser zusammengefasst, als wenn ich es täte! Könnte ich so in ein Bewerbungsschreiben packen – ich fühle mich bestens von diesen drei Frauen, die ich zehn Minuten vorher kennengelernt habe, charakterisiert. Danke liebe Marie, das war sehr wertvoll für mich – und ich habe neue, wunderbare Freundinnen gewonnen 🙂