Konflikte mag man ja eigentlich nicht. Trotzdem entstehen sie. Ändern Sie doch „ mal“ Ihren Blickwinkel. Möglicherweise entstehen dadurch andere Beziehungen. Nur Mut!
Erwartungen
Ernsthafte Konflikte unter Freunden drehen sich fast immer ums „Geben und Nehmen“: Einer hat das Gefühl, übervorteilt zu werden. Es kann auch sein, dass wir uns in einer schwierigen Situation befinden und das Gefühl haben, im Stich gelassen zu werden.
Ich hatte immer selbstverständlich die Blumen meiner Freundin gegossen, wenn diese im Urlaub war. Als ich in den Urlaub gefahren bin, bin ich davon ausgegangen, dass sie meine Blumen gießen würde. Sie aber sagte zu mir: „ wenn du jemanden anderes findest, wäre es mir lieber“. Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Seitdem gießt meine Nachbarin meine Blumen. Ich habe sozusagen die Lösung gefunden.
Kommunizieren
Gedacht ist noch nicht gesagt. Gesagt ist noch nicht verstanden. Verstanden ist noch nicht einverstanden. Um sicherzugehen, dass Sie einander verstehen, fassen Sie Ihre Gefühle in Worte und sprechen Sie Ihre Gefühle und Wünsche aus.
Ein Nein kann dann auch akzeptiert werden. Finden Sie das auch?
Flexibel sein
Erkennen Sie an, dass es verschiedene Wege gibt, eine Aufgabe zu lösen. Beharren Sie nicht auf Ihrem Weg. Es gibt immer mehrere Wege- auch für Sie!
Frühzeitig streiten
Gerade wenn Sie jemandem besonders nahestehen, kann es passieren, dass sie Ihren spontanen Ärger über etwas, das er gesagt oder getan hat, für sich behalten. Oft retten wir uns damit, dass er oder sie es nicht so gemeint haben und drücken die Gefühle weg. Das rächt sich. Seien Sie mutig und sprechen Sie das an, was Sie stört. Der andere kann nicht erraten, dass Sie ein Thema damit haben.
Veränderungen
Niemand ist statisch. Sie verändern sich und Ihre Freunde tun es auch. Und zwar kontinuierlich, nicht mit einem Mal nach vielen Jahren. Wenn Sie das in Betracht ziehen, türmen sich mögliche Verständnisschwierigkeiten gar nicht erst zu großen Bergen auf.
Autonomie behalten
Sie dürfen sich abgrenzen, auch gegenüber Freunden. Das gilt zeitlich, räumlich und inhaltlich. Machen Sie nur solche Dinge gemeinsam, die Ihren Wünschen, Plänen und Meinungen entsprechen. Keiner von ihnen darf den anderen zu etwas überreden, das der im Grunde seines Herzens ablehnt.
Bedanken Sie sich
Notieren Sie sich, was Sie Ihren Freunden verdanken und warum Sie mit ihnen so verbunden sind. Wer unter Ihren Freunden motiviert Sie, sich weiterzuentwickeln? Wer hat Ihre früheren Entwicklungen mitgetragen und Ihnen Mut gemacht zu Veränderungen? Sprechen Sie Ihren Dank auch aus. Das macht jede Auseinandersetzung leichter.
Ihre Brigitte Jülich
Erfolgscoach für die Zeitschrift Emotion