Die Handwerksbetriebe in Deutschland haben jedes Jahr in Summe zwischen zehn und 50 Millionen Euro Mehrkosten durch Schadsoftware auf ihren Internetseiten zu verkraften. Diese Bilanz zieht eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft, der im Rahmen der Initiative-S eine bundesweite Umfrage unter Handwerksfirmen verschiedener Größe und Gewerke durchgeführt hat.
Unter www.initiative-s.de können Unternehmen ihre Webseiten kostenfrei auf Schadsoftware überprüfen lassen. Laut Umfrage schätzen beinahe drei Viertel der befragten Unternehmen, dass dem Handwerk jährlich Kosten von über zehn Millionen Euro durch Schadsoftware entstehen. Ein gutes Zehntel geht sogar von mehr als 50 Millionen Euro Schaden pro Jahr aus.
Die größte Angst haben die befragten Handwerksbetriebe vor der Manipulation des Firmenrechners und dem unbefugten Zugriff auf vertrauliche Daten (86 Prozent). 79 Prozent befürchten, dass die Computer der Besucher der eigenen Firmenwebseite mit Schadsoftware infiziert werden könnten. Die Einbindung der Firmenrechner in Botnetze, so dass diese ungewollt und unerkannt Spam oder gar Viren verbreiten, stufen 57 Prozent der Handwerksbetriebe als schwerwiegende Gefahr ein. Die Hälfte ist besorgt, dass Hacker die Inhalte der Firmenseiten ändern und beispielsweise mit Beleidigungen spicken könnten. Immerhin 33 Prozent waren besorgt, dass ihre Webseite blockiert werden könnte und so für einige Zeit nicht erreichbar ist.
Roadshow der Initiative-S informiert über geeignete Schutzmaßnahmen
Als wichtigste Maßnahmen zur Minimierung der durch Internetschädlinge verursachten Kosten nennen die Handwerksbetriebe den Einsatz von Anti-Viren-Software (95 Prozent), die gezielte Sicherung und Verschlüsselung sensibler Kunden- und Firmendaten (84 Prozent), das Vorschalten einer Firewall (83 Prozent), die regelmäßige Systemsicherung und Backups (78 Prozent) sowie die Verwendung sicherer und regelmäßig wechselnder Passwörter (ebenfalls 78 Prozent). 72 Prozent der befragten Handwerker halten Sicherheitsschulungen der Mitarbeiter für unerlässlich. Die Hälfte setzt auf regelmäßige Aktualisierungen der IT-Systeme und Kontrollen. 39 Prozent achten darauf, dass die aktuellen Softwareupdates der Anbieter eingespielt werden. Die gezielte Filterung von Benutzereingaben etwa durch Sicherheitsabfragen bei Webseitenformularen halten 28 Prozent der von eco befragten Handwerksbetriebe für wichtig.
„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Mehrzahl der Handwerksbetriebe die wachsende Bedeutung der Sicherheitsmaßnahmen zwar richtig einschätzt, aber diese im Unternehmensalltag nicht ausreichend umzusetzen weiß“, testiert Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitglieder Services im eco Verband. Im Rahmen einer Roadshow informiert die Initiative-S aktuell kleine und mittelständische Unternehmen über mögliche Sicherheitsrisiken ihrer Webseiten sowie über praxisnahe, leicht umsetzbare und nachhaltige Schutzmaßnahmen.
In mehreren deutschen Städten – darunter Wiesbaden, Frankfurt am Main und Hamburg – kooperiert die Initiative-S dabei mit führenden Sicherheitsexperten, etwa vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW). Schaffrin erklärt: „Es steht bereits fest, dass wir die Roadshow auch 2014 fortsetzen werden. Interessierte Kooperationspartner haben schon jetzt die Möglichkeit, gemeinsam weitere Termine zu planen.“ Die Initiative-S wird am 9. Oktober zudem auf der IT-Security Messe it-sa in Nürnberg vor Ort sein (Stand 12.0-331). Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitglieder Services, informiert in einem Vortrag im Rahmen der BMWi-Präsentation im it-sa Auditorium um 10:30 Uhr über aktuelle Gefahren, Trends und Schutzstrategien. Mehr Informationen zur Roadshow und den Terminen sowie zum Speaker Slot auf der it-sa finden sich hier.