In den meisten Staaten der Europäischen Union gibt es Mindestlöhne. In 17 der 27 Mitgliedsländer ist diese Lohnuntergrenze im laufenden Jahr angehoben worden, trotz Wirtschaftskrise. In den westlichen EU-Ländern liegt der unterste durchschnittliche Stundensatz bei 8,40 Euro. Spitzenreiter ist Luxemburg mit 9,73 Euro, gefolgt von Frankreich mit 8,82 Euro und Irland mit 8,65 Euro.
Deutschland gehört mit sechs weiteren Mitgliedsländern zu den wenigen Ländern der EU, die bisher auf Mindestlöhne verzichten. In Deutschland kommt hinzu, dass sich über die Praxis der „Mini-Jobs“ ein Niedriglohnsektor etabliert hat, der Stundenlöhne von unter sieben Euro normalisiert – viele Jobber arbeiten für 400 Euro 15 Stunden wöchentlich – ohne Anspruch auf Krankenversicherung, Arbeitslosengeld oder Rentenansprüche.
Den niedrigsten Mindestlohn in den westlichen Mitgliedsstaaten gibt es in Großbritannien mit umgerechnet 6,41 Euro. Doch eine Anhebung zum 1. Oktober ist bereits beschlossen. In Osteuropa gibt es prinzipiell viel niedrigere Mindestlöhne als im Westen: Bulgarien als Schlusslicht hat eine untere Grenze von 71 Cent pro Stunde festgelegt.
Quelle: Focus
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