Weihnachten ist schon merkwürdig – anfangs stöhnt man vor allem über den „Stress“, über das Wetter, über die Konsumgesellschaft und über die ungeliebten Verpflichtungen an den Feiertagen – und dann passiert es doch – jedes Jahr wieder – plötzlich und unerwartet stellt sich eine Stimmung ein, die wohl am besten mit kindlich aufgeregt zu beschreiben ist. Plötzlich sieht man die Welt mit staunenden Augen, wird gefühlvoll und auch ein bisschen verletzlich.
Manche Menschen kramen Fotoerinnerungen heraus, manche erinnern sich an alte Briefe, manche schreiben Weihnachtskarten an alte Bekannte, die man lange nicht gesehen hat. Manche Menschen versöhnen sich mit ihren Eltern, Kindern, Geschwistern – und manche fallen auch in ganz traurige Stimmung, weil sie sich ihre Einsamkeit nie so deutlich bewusst werden wie an Weihnachten – und vielleicht Dinge bereuen, die nicht wieder rückgängig zu machen sind.
Was aber steckt dahinter? Was wirklich ist der Zauber von Weihnachten? Ich habe mir mal ein paar Minuten genommen, um in mir die Quelle dieser Stimmung zu ergründen – das hier ist mein ganz persönliches Ergebnis:
Kein Jesus – kein Weihnachten…
Weihnachtsgedicht
Da gab es ein Kind, einen Mann, einen König,
der war so anders, als andere sind.
Mutig, authentisch, mitfühlend und weise,
erwachsen, autark – und doch blieb er Kind.
Er war nicht bestechlich, ließ sich nicht bedrohen,
war nicht zu verführen mit Luxus und Pracht.
Als Vagabund, arm und ohne Bleibe
verwandelt er Menschen mit erschütternder Macht.
Und nun liegt er da, so klein und so hilflos,
so nackt und so niedlich und ohne Kalkül.
Und wir müssen weinen ob dieser Unschuld
und knien uns nieder in Demutsgefühl.
Welch Zauber dies auslöst, dies große Geheimnis,
wie nah sich doch Gott und Verletzlichkeit sind.
Wir dürfen uns trauen, uns ganz hinzugeben –
Vertrauen und Staunen – ganz wie ein Kind.
Liebe Eva!
Tolles Gedicht…!!!
Ich wünsche Dir auch eine schöne Weihnacht voller Freude wie ein Kind 🙂
Ich bin sehr froh, diese „kindliche Aufgeregtheit“ sozusagen in natura mitzuerleben – es ist toll, meine Kinder in diesen Tagen zu beobachten. Und man selbst kommt dadurch auch irgendwie wieder in diese wundersame kindliche Welt hinein 🙂
..darf ich Dein Gedicht in meinem Online-Adventskalender mit meinen Kundinnen teilen (natürlich MIT Quellenangabe!!)?
Ganz liebe Grüße
Andrea