Unzufrieden im Job: Die Hälfte der Beschäftigten auf Jobsuche?

Studien aus Deutschland und der Schweiz zeigen, dass fast die Hälfte aller Beschäftigten wechselwillig sind bzw. aktiv nach einem anderen Job suchen (Quellen unten im Beitrag verlinkt). Auf der anderen Seite ist der Arbeitsmarkt durch die Folgen der Corona-Pandemie nachhaltig erschüttert worden. Zwar haben wir eine geringe Arbeitslosenquote und einen nicht zu stillenden Bedarf nach Arbeits- und Fachkräften, doch die Wirtschaft erscheint in vielen Branchen wackelig, undurchschaubar, unkalkulierbar. Warum sind trotzdem so viele Menschen bereit, ihre sicheren Arbeitsplätze aufzugeben?

Corona hat uns verändert

Bild von marcinjozwiak auf Pixabay 

Zwar sind durch die soziale Isolierung viele viral bedingte Erkrankungen zurückgegangen, doch psychosomatische Arbeitsunfähigkeiten sind gestiegen. Besonders die Belastung von Müttern ist in Zeiten von Betreuungs-Lockdowns zum Teil ins Unerträgliche gestiegen. Noch immer gibt es keine verlässliche Sicherheit, wie man Beruf und Kinder managen kann, und die elterliche Sorge darum, dass sich bei den Kindern schwerwiegende Leistungsrückstände aufbauen, kommt zu der Sorge um das seelische Wohl der Kinder hinzu. Wie soll man als Eltern seine Kraft und Konzentration in den Job geben, wenn es zu Hause brennt?

Doch auch die Arbeitnehmer/Innen, die keine Kinder haben, sind gesundheitlich belastet durch die Pandemie-Folgen. Sinnlosigkeit, Angst, Isolation, Misstrauen und die Zerstörung existenzieller Sicherheiten machen nachdenklich und verändern die Perspektive. Erstaunlich viele abhängig Beschäftigte kündigen, ohne eine Alternative zur Verfügung zu haben. Man wird sehen, wie viele Mitarbeiter im sozialen Bereich und der Pflege hinzukommen, wenn im März die Impfpflicht in Kraft tritt.

Der technologische Wandel

Was wir ebenfalls deutlich spüren, sind die Konsequenzen des technologischen Fortschritts. Immer mehr Aufgaben werden von Computern und Robotern übernommen. In immer mehr Bereichen muss der Mensch damit leben, dass lernende Systeme seine eigene Leistungsfähigkeit um Längen übertreffen. So sitzt da die Menschheit vor dem Spielbrett des Lebens und schaut resigniert zu, wie sie vom Computer besiegt wird: Schachmatt…

Selbstverständlich hat diese Erkenntnis auch auf die Unternehmenskultur erheblichen Einfluss. Maschinen haben keine psychischen Probleme, stellen keine kindischen Forderungen, erledigen zuverlässig ihren Job und nerven nicht wegen Themen, die abseits der geforderten Arbeitsleistung liegen. Immer mehr Führungskräften wird bewusst, wie minderwertig und zeitverschwendend Menschen sind. Ach, könnte doch alles von Maschinen erledigt werden! Schnell, mathematisch genau, analytisch und zukunftssicher durch algorithmisch begründete Prognosen! Und am Besten noch so, dass sie sich selbst reparieren und weiterentwickeln – ohne diese fehlerhaft emotional verrückten Vorläufer – die Menschen…

Kurz und gut

Wir leben in einer spannenden Zeit. Der Mensch erwartet immer mehr „Sinn“ in seinem Leben und ist bereit, dafür Opfer zu bringen. Die wirtschaftlichen Systeme stehen immer stärker unter Druck, müssen immer mehr Leistung bringen, werden immer fragiler. Wir sollten auf diese Entwicklung mit Gelassenheit und Vertrauen reagieren – doch wer kann das schon?

Ich empfehle Arbeitgebern zu trainieren, ihre Mitarbeiter nicht mit Maschinen zu vergleichen, und ich rate Mitarbeitern, sich intensiv mit dem Arbeitsmarkt, mit beruflichen Perspektiven und Alternativen zu beschäftigen. Volkshochschulen könnten Kurse zum Thema „Berufliche Wechselwilligkeit“ anbieten, um unzufriedenen Arbeitnehmer/Innen zu schulen. Es gibt immer einen Weg, man muss nur ordentlich forschen…

Quelle Handelsblatt: Jeder Zweite will seinen Job kündigen

Quelle moneycab aus der Schweiz: Die Hälfte der Arbeitnehmenden ist auf Jobsuche

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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