Social Media Marketing: Blog und Newsletter als Basis – In sozialen Netzwerken ist man nur zu Gast

Als im Oktober 2021 die sozialen Netzwerke Instagram, WhatsApp und Facebook zwei Mal für Stunden ausfielen, wurde es auch Influencern klar: Sich nur auf Social Media zu verlassen, ist riskant. Schließlich ist man in sozialen Netzwerken nur zu Gast. Accounts können gesperrt werden, Reichweiten können sinken, Störungen können zu enormen Einbußen führen, wenn das Geschäftsmodell auf Markenkooperationen oder einem eigenen E-Commerce-Modell beruht. Es lohnt sich also darüber nachzudenken, ob man nicht auf eigene Kanäle setzen will: Blog und digitales Direct Marketing sind zwar auch nicht unproblematisch, doch weitaus risikoärmer als Marketing auf digitalen Plattformen. Meine Empfehlung: Blog und Newsletter als „Standbein“ – Social Media als „Spielbein“.

Blog und Newsletter für das digitale Marketing

Bild von Markus Winkler auf Pixabay 

Ein Blog ist im Ursprung ein Internet-Tagebuch. Prinzipiell ist ein Blog eine Website – also in der eigenen Verantwortung und selbst gehostet. Dort kann man sicher sein, nicht willkürlich gesperrt zu werden wie in sozialen Netzwerken. Geht man in Facebook-Gruppen, die sich mit Online-Marketing auseinandersetzen, sieht man häufig Posts, in denen sich darüber beklagt wird, dass Ads (Werbeanzeigen) verschwunden sind, der Account/ Kanal nicht mehr erreichbar ist, die Reichweite der Posts schlagartig gesunken ist.

Man ist eben nur zu Gast bei Facebook, YouTube, Instagram, TikTok und Co. Zwar kann Widerspruch eingelegt werden und meistens klärt sich das Problem nach einiger Zeit von allein – doch trotzdem bleibt das Marketing riskant, wenn es nur auf Aktivitäten in sozialen Netzwerken beruht.

Selbstverständlich ist die Chance, über den eigenen Blog und E-Mail-Newsletter hohe Reichweiten zu erzielen, gering. Doch ein eigenes digitale Archiv hat den unschlagbaren Vorteil, beständig zu sein. Warum also nicht ein Standbein mit Blog und Newsletter pflegen, und die communitybasierte Kommunikation über Social Media pflegen?

Über den Blog lassen sich die eigenen Social Media Accounts finden. Im Blog kann man immer wieder auf interessante Posts bei Instagram und Co aufmerksam machen – meist kann man den Content sogar direkt im Blog einbetten. Im Blog hat man beständige Informationen zum Betreiber, zum Team, zu den Produkten und Hintergründen. Adresse und Kontaktdaten sind leicht zu finden.

Der E-Mail-Newsletter informiert die Abonnenten über aktuelle Angebote, Branchennews, innovative Produkte und Hintergrundfakten. Ein Newsletter kann sehr persönlich sein und Kunden dauerhaft binden. Als Direct Marketing Instrument erreicht er die Zielgruppen direkt und ist nicht darauf angewiesen, dass die Betreiber der sozialen Netzwerke den Content großzügig bei Fans und Followern verbreiten.

Ja, ein Blog macht Arbeit – keine Frage. Und ja, ein Blog verursacht Kosten – in erster Linie für Hosting und Administration. Und ja, seit der DSGVO muss rechtlich noch besser darauf geachtet werden, alle Vorgaben zu erfüllen, um nicht abmahngefährdet zu sein. Doch ob relativ statische Website oder lebendiges Internet-Tagebuch mit Content, der dann auch in den sozialen Netzwerken mit wenigen Klicks verbreitet wird – die rechtlichen Hürden und Kosten sind vergleichbar.

Gerade Selbstständigen und kleinen Unternehmen empfehle ich, sich nicht ausschließlich auf Social Media zu beschränken. Die SteadyNews führe ich seit 2008. In diesen 13 Jahren hat sich mehrmals Entscheidendes in meiner Unternehmensgestaltung geändert – von dem Aufbau einer eingetragenen Genossenschaft über die Gründung einer Akademie-GmbH bis zur GbR für Mittelständler im digitalen Wandel… Vieles hat sich immer wieder neu „erfunden“ – doch die SteadyNews mit dem wöchentlichen Newsletter sind geblieben.

Es wäre unvorstellbar für mich, nur über soziale Netzwerke zu kommunizieren. Ich brauche mein Blog-Standbein als Sicherheit, Innovations-Grundlage und als Zentrum meines beachtlichen Netzwerkes. Die Vorstellung, plötzlich nicht mehr sendefähig zu sein, weil ich keinen Zugriff auf meinen Social Media Account habe, wäre bedrohlich. Ein Blog und ein Newsletter sind wie ein eigenes Haus mit Briefkasten. Ein gutes Argument für alle, die digitales Marketing schätzen.

t3n vom 10. Oktober 2021: Nach der großen Facebook-Störung schwenken Influencer auf E-Mail-Marketing um

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

2 thoughts on “Social Media Marketing: Blog und Newsletter als Basis – In sozialen Netzwerken ist man nur zu Gast

  • Reply Andrea 22. Oktober 2021 at 22:29

    Da hast Du wie immer recht. Leider hab ich es auch so schon gesehen. Facebook ist mir nicht mehr sicher genug. INSTAGRAM voller Scammer. Social Media wandelt sich jedes Jahr. Ich bin da schon jetzt mehr dafür über Business Portale zu gehen Xibg und LinkedIn. Aber ich mach jetzt ne Pause. LG Andrea

    • Reply Eva Ihnenfeldt 23. Oktober 2021 at 13:03

      Hi liebe Andrea!!! Kann Dich gut verstehen, wenn Du eine Pause willst. Ich liebe ja auch nur meinen Blog und mein Netzwerke so, weil ich sowieso „schreibsüchtig“ bin – für die Einen ist Alkohol der Therapeut – für eine Eva ist es die schriftliche Auseinandersetzung mit Themen und Herausforderungen. Klar könnte ich auch „heimlich“ schreiben wir früher im Tagebuch – doch ich möchte, dass andere meine Gedanken lesen können – muss ja keiner! Aber wenn es gut tut, freu ich mich. Und Du hast geschrieben „Du hast wie immer recht“ – das macht mich soooo glücklich! Bin ja schon sehr abhängig von Lob und Applaus – so sind die „Künstler“ eben 🙂 Also wenn Du Dich mit der analogen Pflege Deines Netzwerkes zufrieden geben kannst (könnte ich nie, ich brauche das digitale Schlendern über den Marktplatz, brauche den Austausch um zum Beispiel Events zu entdecken oder Treffen zu planen – schützt auf jeden Fall vor Zeitverschwendung, Sehnenscheidenentzündung an den Händen – und davor zu glauben, die Welt bestehe vor Allem aus Hatern, Neidern und Narzissten (was natürlich Quatsch ist). Bis ganz bald liebe Andrea! Hauptsache wir bleiben in Kontakt

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