Ab 2018 weitere Härte bei der GKV – vor Allem für Selbstständige mit Einkommen zwischen 425 und 2.132 Euro

Wie der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland berichtet, wird die finanzielle Belastung für viele der gesetzlich krankenversicherten Selbstständigen ab 2018 noch härter als bisher. Denn ab dem 1. Januar 2018 soll der Beitrag für die GKV nur noch vorläufig festgesetzt werden – und nachträglich mit dem Steuerbescheid endgültig berechnet werden. Schon jetzt wirtschaften Selbstständige mit monatlichen Einkommen zwischen 425 und 2.132 Euro in einer Art „Todesstreifen“, weil sie den monatlichen Mindestbeitrag von rund 400 Euro aufbringen müssen – also bis zu 80% ihrer Einkünfte.

Mit der neuen Nachzahlungsregelung lauern jedoch gerade für die wenig Verdienenden weitere Gefahren. Was zum Beispiel ist, wenn ein zuverdienender Ehepartner aus der gesetzlichen Krankenkasse des Partners fliegt, weil er im Jahr zuvor aus Versehen etwas mehr als 425 Euro zu versteuerndes Einkommen beim Finanzamt angerechnet bekommt? Zum Beispiel, weil eine Betriebsausgabe nicht anerkannt wird? Was, wenn es bei Selbstständigen eine magere Zeit gibt- und sie bei einer spät abgegebenen Steuererklärung plötzlich bei der vorläufigen Festsetzung Krankenkassenbeiträge zahlen müssen, die sich an den Einnahmen des vorletzten Jahres orientieren?

VGSD: Neue Beitragsregelung schafft Härten für gesetzlich krankenversicherte Selbstständige

Ich denke vor Allem an die vielen Mütter, die zunächst neben der Familienarbeit freiberuflich tätig sind und Monat für Monat aufpassen müssen, nicht über die heilige Grenze der 425 Euro zu kommen, um in der GKV des Ehepartners bleiben zu können. Gegen die Mindestbeitragsforderung der GKV ist die diskriminierende Steuerklasse 5 ja direkt noch harmlos! Wann fängt dieser Staat endlich an, Selbstständige nach ihren tatsächlichen Einkünften einzustufen? Wir leben im digitalen Zeitalter, in dem Freelancer dank Ortsunabhängigkeit und Cloud von überall arbeiten können. Das unbarmherzige GKV-System passt nicht in diese veränderten Strukturen und muss dringend reformiert werden – aber ganz sicher nicht noch weiter verschlimmert!

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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