Was ist Gesundheit? Was ist Krankheit?

Seit langer Zeit habe ich den letzten 12 Tagen endlich wieder einmal erfahren, was Krankheit bedeutet: Corona hat mich gefällt wie einen alten Baum. Ich konnte mich also überprüfen, wie ich auf „Krankheit“ reagiere. Was empfinde ich, wenn ich so geschwächt bin, dass ich nicht einmal Wasser trinken kann? Wie gehe ich mit rasenden Kopf- und Brustschmerzen um? Mit Schlaflosigkeit? Mit der Sorge, es könnte nun so bleiben und nie wieder gut werden? Tatsächlich war ein Groll in mir, keine Wut (auf was denn auch?) – nicht einmal das Bedürfnis, den Infektionsweg zu verstehen. Wo ich mich angesteckt habe? Keine Ahnung. Egal. Ist nun mal Leben.

Was ist Krankheit? Was ist Gesundheit?

In der Zwischenzeit habe ich mir viele Definitionen von „Gesundheit“ und „Krankheit“ angeschaut und miteinander verglichen. Die WHO-Definition von Gesundheit

Die Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen (Verfassung der Weltgesundheitsorganisation – WHO).

Bild von Engin Akyurt auf Pixabay 

…entlockt mir ein anerkennendes „Wow WHO!“ Früher war Gesundheit die Abwesenheit von Krankheit – heute ist es weitaus mehr: Gesund ist der/die, der/dem es vollständig prächtig geht. Und was soll ich sagen? Ich fühle mich tatsächlich genau so. Selbst in diesen Corona-Tagen empfand ich ein vollständig geborgenes, demütig dankbares Wohlergehen. Selbst in der Hölle der wirklich schlimmen Schmerzen und schlaflosen Nächte war da vor allem eins: Dankbarkeit.

Demütige Dankbarkeit empfand ich in jedem Moment für das Geschenk, auf der Erde als Mensch leben zu dürfen. Leben zu dürfen in einer zivilisierten Welt, in der ich zur Not ins Krankenhaus gehen kann und wo mir zumindest bei meinen Schmerzen geholfen werden wird. Gesundheit, wie ich sie verstehe:

Die 5 Gesetze meiner ganz persönlichen Gesundheits-Verfassung

  1. Ich habe das Recht darauf, zu leben und ganz so zu sein, wie ich bin. Ich bin ich, und ich bin ok so, wie ich bin
  2. Ich werde angenommen von dem System, in dem ich lebe, mit all meinen Fehlern, meinen Schwächen, meinen Unzulänglichkeiten – und meinen Talenten, Gaben, Fähigkeiten
  3. Ich selbst entscheide, was für mich ein lebenswertes Leben bedeutet. Ich bin ein freier Mensch
  4. Ich fühle mich als wertvoller Bestandteil der „Familie“, in der ich lebe – mag es meine Blutfamilie sein, mein natürliches Umfeld, meine Seelenfamilie, oder meine selbst gewählte Einsamkeit
  5. Ich bin Gestalter meines Lebens. Das spüre ich in jedem Moment meines Lebens. Ob in Gemeinschaft oder Verlust, in Stärke oder Schwäche, in Ekstase oder Schmerz: Ich lebe MEIN Leben, und nichts darin ist fremdbestimmt

Wer soll das bezahlen?

Klar, wenn nun viele Menschen sich dafür entscheiden, auf Kosten der Gemeinschaft ihre Süchte zu leben, anstatt etwas Nützliches zu tun, wird die Gemeinschaft verarmen und es wird existenzielles Leid kommen über sie. Doch wer will sich schon seinen Süchten ergeben? Süchte (Drogen, Phlegma, Boshaftigkeit, Computer, Glücksspiel, Macht, Essstörungen…) sind schließlich fremdbestimmt und widersprechen Paragraf 5 meiner Gesundheitsverfassung. Süchte machen krank. Immer.

Arbeit ist wunderschön

Arbeit ist wunderschön, wenn sie als selbstbestimmt und erfüllend wahrgenommen wird. Auch Lieferbote sein kann Spaß machen. Auch plakatieren, kellnern oder Schmuck verkaufen auf dem Weihnachtsmarkt kann so zufrieden machen, dass man abends mit einem Grinsen ins Bett fällt (habe ich jahrelang erfahren, ich hatte so viele Jobs nach der Trennung!).

Gesundheit ist kein objektiver Zustand wie bei einer Maschine. Gesundheit ist ein innerer Glückszustand, der genährt wird durch Selbstbestimmung, Selbstliebe, Geborgenheit und durch die Fähigkeit, sich nicht von „Obrigkeiten“ einschüchtern zu lassen. Der Wunsch, sein Bestes zu geben, entsteht nur bei der Wahrnehmung des eigenen Willens und der Wahrnehmung von Verantwortung aus Liebe.

So, dann wollen wir mal weiter daran arbeiten, den Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens zu erlangen. Und dazu gehört Arbeit, gehört eine Aufgabe, die zu einem erfüllten Leben führt, auf das man stolz ist. Gesundheit ist ein Menschenrecht. Dafür arbeite ich. Danke WHO – wow!

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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