Facebook wünscht sich zum 12. Geburtstag 60 Prozent der Menschen

Wie t3n am 5. Februar 2016 berichtet, hat Marc Zuckerberg in einem Gespräch mit USA-Today gesagt, dass er bis 2030 fünf Milliarden Facebook-User bei Facebook vereinigt haben will. Das wären 60 Prozent der Menschheit. 2030 wird Facebook – falls das Netzwerk tatsächlich so lange leben sollte – 26 Jahre alt. Menschen, die die rasante Entwicklung der Facebook-Produkte nicht ständig verfolgen, finden das vielleicht anmaßend – doch wenn man beobachtet, mit welcher Marketing-Strategie Zuckerberg und sein Team die „soziale Weltherrschaft“ anstreben, klingt das hohe Ziel gar nicht mehr so absurd.

Facebook ist weit mehr als ein soziales Netzwerk, bei dem man seinen Status absetzt, Menschen und Marken Facebook_Smartphonestalkt, und lauter unwichtige Posts studiert, weil man nichts Wichtigeres zu tun hat. In der privaten Kommunikation hat der Messenger und WhatsApp die E-Mail in vielen Ländern abgelöst, und mit Instagram werden vor Allem junge Menschen verbunden, die stark visuell geprägt sind.

Für Unternehmen wird intensiv an dem „Facebook Intranet“ Facebook at Work gearbeitet, und durch Kooperationen mit Verlagen und anderen Medien-Unternehmen wird Facebook mehr und mehr zur Volkszeitung. Falls sich tatsächlich auch die Nutzung von Facebook in Unternehmen durchsetzen sollte, wäre das schon einmal ein entscheidender Schritt, um viele Menschen regelrecht zu Facebook zu zwingen.

Während in den Facebook-Forschungslaboren das menschliche Verhalten studiert, analysiert und getestet wird, startet Facebook immer weitere Kooperationen mit Regierungen und Unternehmen. In Indien ist es, trotz vieler Proteste, gelungen, das kostenfreie Facebook-Internet Free Basics an den Markt zu bringen. 35 weitere Entwicklungs- und Schwellenländer kommen bereits hinzu. Bedeuten tut das, dass die ärmere Bevölkerung über Facebook kostenlos Internet nutzen kann – aber natürlich nur mit Angeboten, die direkt zu Facebook gehören oder Facebook für die Verbreitung der Inhalte Geld zahlt. Segen oder Fluch?

Falls immer mehr Verlage sich dazu entschließen, ihre News direkt in Facebook zu integrieren, und direkt über Facebook Werbeeinnahmen zu generieren, ist das ein weitere wichtiger Schritt zu den 60 Prozent. Denn das rasche Durchscrollen von Nachrichten zu jeder beliebigen Tageszeit ist ein Grundbedürfnis in unserer Zeit, und bisher hat Twitter es nicht geschafft, Facebook als News-Aggregator in der breiten Masse den Rang abzulaufen. Instant Articles von Facebook

Einkaufen soll man auch bald direkt bei Facebook, ohne die Plattform verlassen zu müssen. Heute schon ist es möglich, mit Facebook Zahlungen zu tätigen – ob es Facebook gelingt, PayPal abzulösen und sich sogar als elektronische Geldbörse im Geschäft zu etablieren?

Facebook Videos werden immer mehr zur Konkurrenz für YouTube. Wie lange wird es dauern, bis wir Streaming-Programme über Facebook konsumieren? Sollte Netflix, Amazon Prime und andere Streaming-Angebote bei Facebook mit Videos der Verlage und Medienhäuser kombiniert werden – man sich also ein komplettes „Fernsehprogramm“ aus Dokus, Serien, Spielfilmen, Nachrichten, Sport, Musik- und Unterhaltungssendungen zusammenstellen können, wäre das ein weiterer Schritt, der ebenfalls nicht mehr kühn und undenkbar klingt – vieles gibt es ja schon, es muss nur noch mit „Instant Articles“ und Streaming-Angeboten zusammengefügt werden.

Der berühmte Facebook-Algorithmus würde unser ganzes Leben durchziehen – in Kombination mit den Forschungen zum menschlichen Verhalten ist das wahrlich eine mächtige Waffe. Ob gut oder schlecht, wird sich zeigen. Das Internet ist ein hoch sensibles System, und was heute noch top ist, ist morgen schon Vergangenheit. Doch die letzten 12 Jahre lehren uns, dass Facebook sehr stringent und intelligent seine Marketing-Strategien verfolgt und mächtige Verbündete an seiner Seite weiß.

Es wäre also wichtig, dass sich demokratische Staaten aufmerksam mit dem Machtzuwachs von Facebook befassen und aufpassen, dass wir nicht alle nach und nach zu „manipulierbaren Filterblasen-Versuchskaninchen“ werden. Der durchleuchtete Mensch ist definitiv eine Gefahr für die Freiheit.
Quelle: t3n – Zuckerbergs Visionen zum 12. Geburtstag von Facebook

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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