Definition „Affiliate Marketing“ – für wen geeignet, wie teuer, wie effektiv?

Affiliate Marketing ist eine Form von eCommerce. Der größte Bereich im eCommerce ist die klassiche Online-Werbung (Bannerwerbung, Popup-Fenster etc.). Es folgt die Suchwortwerbung (meist Google Adwords) an zweiter Stelle – Affilate Marketing hingegen kommt nur für größere Anbieter in Frage, da Aufwand, Vergütungssystem und Kosten erheblich sind. Was genau bedeutet „Affiliate-Marketing“?

Der „Sage nach“ erfand Amazon-Gründer Jeff Bezos Affiliate auf einer Party. Er wurde von einer Frau angesprochen, die über Scheidungsthemen bloggte. Sie wollte gern über ihre Internet-Seite Bücher empfehlen und für den Verkauf Provision erhalten, Bezos stellte ihr die Mittel dafür zur Verfügung – Affiliate war geboren.

In jedem Affiliate-System gibt es einen Anbieter (Advertiser, Merchant), einen Affiliate (Blogger, Publisher) und ein Partnerprogramm (das System, das die Geschäftsbeziehung zwischen Merchant und Publisher verwaltet).

Affiliate kann jeder werden, der eine Website betreibt. Meist geht dieser auf die Seite eines marktführenden Affiliate-Netzwerkes: Zanox, affilinet, adbutler/ Belboon, Webgains und sucht sich – nach Registrierung – dort Partnerprogramme aus.

Er sieht die Anbieter, die Konditionen, Produktinformationen und die Werbemittel. Gefällt ihm ein Programm, kann er sich bei dem Merchant als Affiliate-Partner bewerben. Der Merchant prüft, ob der Publisher vertrauenswürdig ist, wenn ja, ist der Anfang gemacht – ähnlich einfach wie die Einbindung von Google-Adsence.

Das Affiliate-Netzwerk übernimmt die Verwaltung der Programme, vermittelt die Provisionen, kümmert sich darum, dass alles 24 Stunden täglich funktioniert.

Der Merchant ist zuvor als Anbieter dem Netzwerk beigetreten – was meist nicht billig ist –  hat das Partnerprogramm programmieren lassen und die verschiedenen Werbemittel produziert. Er versucht, möglichst viel Publisher zu gewinnen, damit sich seine Investition gelohnt hat. Er überwacht, dass nur seriöse Affiliates mitmachen, damit nicht der gute Ruf seines Unternehmens zerstört wird.

Es gibt Hobby-Publisher und professionelle Affiliates. Ein Blogger mit 300 unique visitor (einzelnen IP-Adressen) am Tag kann vielleicht 500 Euro im Monat über Affiliate verdienen – es sind aber auch (je nach Thematik, Kombination mit anderen Werbeformen  und Strategie) bis zu 1.000 – 1.200 Euro drin.

Professionelle Affiliates haben häufig viele Blogs und Plattformen. Im Moment sind Gutschein-Portale sehr beliebt. Nutzer finden dort viele Rabattprogramme – der Publisher sorgt für Suchmaschinenoptimierung, stets aktuelle Angebote und eine ansprechende Gestaltung, um User zu gewinnen und zu halten.

Bekannt sind auch Preisvergleichsportale – auch sie funktionieren über Affiliate-Marketing. Manche Publisher gehen für die Gewinnung von Traffic rein nach Suchmaschinenoptimierung (SEO) vor – sie produzieren massenhaft Content (Inhalte) nach bestimmten Keywords (Schlüsselwörtern), um über Google und Co gefunden zu werden.

SEM-Affiliates bezahlen sogar über Google Adwords Geld dafür, dass User auf ihre Seite gelenkt werden. Sie investieren monatlich einen bestimmten Betrag, um dann über Provision daran zu verdienen.

Geld verdient der Affiliate ausschließlich über Provisionen. Das gute alte „Cost per Click“ (Vergütung nach Klick) ist fast ausgestorben – heute zahlt der Merchant fast nur noch „Cost per Order“ (Vergütung nach Kauf) oder „Cost per Lead“ (Vergütung nach Kontaktaufnahme-Transaktion des Users).

Wie funktioniert dieses automatisierte System? Immer wenn ein User über den Browser etwas tut, setzen sich dort Cookies fest. Sie bleiben um die 30 Tage, manche auch 60 Tage, manche noch länger, und warten (Kekskrümeln gleich), dass ein Staubsauger kommt und sie aufsaugt. Dieser Staubsauger wird in Gang gesetzt, wenn der User etwas tut, worauf der Cookie programmiert ist – z.B. ein spezielles Kontaktformular ausfüllen und abschicken – oder etwas bestellen.

Der Staubsauger sammelt die Cookies, die später ausgezählt werden. Nach Anzahl der Transaktionen wird der Publisher bezahlt. Darum sind die Affiliate-Netzwerke so wichtig – denn ohne diese Vermittler und Verwalter wäre dem Betrug von beiden Seiten aus Tür und Tor geöffnet.

Doch auch mit Netzwerk bleibt Affiliate anfällig für Fehler, Uneffizienz und möglichen Betrug. Darum schalten Merchants in der Regel Affiliate-Agenturen ein, die für sie die Partnerprogramme verwalten und Kampagnen organisieren (Sonderaktionen, die ein Programm immer wieder puschen).

Affiliate-Agenturen halten den Kontakt zu den erfolgreichen Publishern, telefonieren mit diesen, informieren über Kampagnen und handeln individuelle Sonderkonditionen aus. Sie empfehlen bestimmte Werbeinstrumente und diskutieren innovative Verkaufswege im Affiliate.

Affiliate-Agenturen kümmern sich um technische Probleme, überprüfen den reibungslosen Ablauf und schützen vor Betrug. Sie identifizieren SPAM-Affiliates und werfen sie aus dem System. Sie überwachen das Provisionssystem und forschen nach Auffälligkeiten und deren Ursachen.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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