Donottrack: Eine Doku zeigt ab dem 14.04. wer uns im Netz beobachtet

Do Not Track ist eine Dokumentarfilmreihe über Internet-Tracking und das Geschäft mit unseren Daten – mit einer außergewöhnlichen Umsetzung: Der Nutzer kann anhand seiner eigenen Daten sehen, wer ihn gerade im Internet überwacht und welche Folgen das hat. Das Projekt ist – wie das Thema – international und wird von der französischen Produktionsfirma Upian in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk, ARTE und dem National Filmboard of Canada (NFB) umgesetzt. Regisseur ist der kanadische Internetspezialist Brett Gaylor.

Mit dabei sind Netzpersönlichkeiten aus Deutschland, Frankreich und Nordamerika, unter anderem dem bekannten Blogger und TV-Moderator Richard Gutjahr. Do Not Track besteht aus sieben Folgen, die vom 14. April bis zum 9. Juni 2015 im Abstand von zwei Wochen auf der Homepage veröffentlicht werden.

Mobiltelefone und soziale Netzwerke, personalisierte Werbung und Big Data
Im Internet geben wir vieles von uns Preis: Wo wir gerade sind, wofür wir uns interessieren, wen und was wir lieben. Aber den wenigsten ist klar, was die Auswertung dieser Daten für uns und die Entwicklung unserer Gesellschaft bedeutet. Für Internetgiganten wie Google oder Facebook und Data-Broker wie Acxiom ist es ein Milliardengeschäft. Sie verdichten Millionen Datenpunkte zu umfassenden Persönlichkeitsprofilen, die dann verkauft werden. Intimste Informationen über uns, die in Zukunft nicht nur darüber entscheiden, welche Werbung wir sehen. Sie können auch Einfluss darauf haben, welchen Job wir bekommen, wie viel wir für unsere Versicherung bezahlen oder wie es um unsere Kreditwürdigkeit steht

Ziel – mehr Transparenz
Do Not Track will dem Nutzer die Kontrolle zurückgeben. Er soll anhand seiner eigenen Daten in Echtzeit verstehen können, wer ihn im Internet überwacht. Es soll für ihn erfahrbar werden, wie ein zweites digitales Ich entsteht, das nicht mehr von ihm selbst, sondern durch einen Algorithmus kontrolliert wird. So bekommen die Zuschauer etwa in Echtzeit anhand ihrer täglich besuchten Webseiten aufgezeigt, welche Datentracker sie gerade im Internet verfolgen. Um den Einfluss menschlicher Vorurteile auf Big Data zu verstehen, kann sich der Zuschauer in die Rolle eines Datenbrokers versetzen, um mit seinen eigenen Informationen zu spielen. Mithilfe des eigenen Facebookprofils werden die Mechanismen des Social Profilings aufgedeckt.

Diskussion mit dem Nutzer
Zusätzlich zu den sieben Episoden werden auf www.donottrack-doc.de aktuelle Forschungsergebnisse und Artikel gesammelt. Die Nutzer können sich selbst aktiv einbringen und in Live-Chats und Kommentaren mit Experten, Politikern und Aktivisten diskutieren. Der BR wird begleitend auf allen Ausspielwegen – Online, Fernsehen, Hörfunk – über dieses Thema berichten, das jeden Online-Nutzer betrifft.

Unser Surfverhalten im Internet hat eine Industrie erschaffen, die die meisten von uns nicht sehen, kontrollieren oder in Frage stellen. Do Not Track möchte gemeinsam mit dem Nutzer herausfinden, was diese Industrie ist, was sie macht und was jeder darüber wissen sollte.

Quelle: BR, ARTE

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