Facebook: Der Open-Graph – tägliche Erfahrungen mit der neuen Suche

Seit knapp einem Monat ist auch bei mir der Open-Graph von Facebook aktiv. Allerdings: Entweder sehe ich die tollen neuen Möglichkeiten nicht so ganz oder der Open-Graph ist überbewertet.

Bekanntlich kann man, wenn man sein Profil auf die Sprache Englisch, USA, umstellt, in den Genuss des neuen Open-Graph-Features von Facebook kommen:

Bildschirmfoto 2013-10-25 um 21.46.26Damit eröffnen sich natürlich eine ganze Reihe von Suchoptionen, die bisher so nicht möglich gewesen sind. Manche nennen es auch Spionage. Allerdings: Wer bei Facebook nun wirklich jedes kleine Fitzelchen an Informationen reinschreibt sollte sich nun nicht wundern wenn auf einmal diese Informationen auch aufbereitet und suchbar gemacht werden. Wieviele Informationen man Facebook gibt entscheidet man letzten Endes immer noch selbst – was allerdings irgendwie in der Debatte um den Open Graph noch nie so die Rolle spielte.

Zu sehr im Facebook-Kosmos verhaftet

Es mag ja nun auch an meinem Suchverhalten bei Facebook liegen – aber die Kernfrage, die ich mir stelle ist: Warum sollte ich Dinge eigentlich bei Facebook suchen die jenseits von Profilnamen, Gruppen oder Fanpages liegen? Fehlt mir da persönlich jetzt der Anreiz festzustellen welche Spiele meine Freunde momentan spielen? (Na ja, die meisten posten das eh in ihre Timeline, da brauche ich in der Regel nicht zu suchen.) Außerdem zeigt Facebook hier ja sowieso nur Spiele an, die Facebook-Spiele sind. Jedenfalls bei mir belegen die sämtliche Plätze von 1 bis 20. Sowas wie „Heavy Rain“, „Heroes of Might and Magic“ oder die üblichen Games aus meinem Bekanntenkreis werden gar nicht angezeigt. Insofern… Und welche Filme meine Freunde mögen weiß ich durch GetGlue – dass die App auch nach Facebook in die Timeline posten kann wenn man möchte hält mich dann in der Regel auf den Laufenden. Dazu muss ich nicht die Suchfunktion bemühen.

Restaurants nearby? Wenn Facebook mich richtig lokalisieren würde – das hat noch nie geklappt bisher, Facebook packt mich immer in die Nachbarstädte des Potts – könnte das ja nett sein. Aber eigentlich gehe ich bei so was doch eher zu Google oder nutze mobil halt Foursquare oder Yelp. Leute, die ich irgendwie kennen könnte? Auch hier hat Facebook bisweilen sehr absurde Ansichten darüber – und natürlich kann ich mit den Filtern jetzt noch raussuchen welche Leute in Duisburg für mich interessant wären – aber wenn ist das eher ein Feature für Fanseitenbetreiber und selbst dann muss man wieder mit Handarbeit drangehen und schauen ob die Influencer wirklich Influencer für einen sind. Und für berufliche Zwecke nutzt man doch eher XING. Zugegeben, was ich wirklich mal genutzt habe ist die Option der Bildersuche – schon nett wenn man angezeigt bekommt welche Photos man selbst oder die Freunde geliked oder online gestellt haben. Aber selbst diese Funktion ist keine, die man täglich wirklich nutzt.

Klar kann man mit dem Open Graph jede Menge Schabernack treiben und ja, die Filtereinstellungen sind sehr, sehr detailliert. (Ach, das habe ich vor dem Jahr 2005 an Bildern gepostet? Echt?) Allerdings ist der Open Graph weder eine Konkurrenz für Google, noch für BING. Dazu ist der Graph zu sehr im Facebook-Kosmos verhaftet – das ist natürlich klar und logisch. Und ja, die Aufbereitung der Daten auf diese Art und Weise ist eindeutig nett und gefällig. Aber im Alltag spielt das Ganze dann doch eher eine untergeordnete bis keine Rolle. Oder haben Sie da andere Erfahrungen, falls Sie schon auf den Open Graph umgestellt haben? Ich vermute mal eher: Nicht.

 

 

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